Wohnungssuchende müssen schnell sein, um potenzielle Schnäppchen am Mietmarkt zu ergattern. Die Analyse der Immobilienplattform ImmoScout24 zeigt, dass vor allem kleinere Wohnungen zunehmend begehrt sind, die Mietsuchenden dafür jedoch sogar etwas tiefer in die Tasche greifen als noch im Vorjahr. Die Ausnahme bildet Wien, mit deutlich schrumpfender Wohnungsgröße, aber auch mit schrumpfendem Budget. Während in acht Bundesländern die begehrtesten Mietwohnungen um bis zu 80 Euro teurer sind als noch 2023, setzen die Wiener radikal den Sparstift an: Die meisten Anfragen erhalten in der Bundeshauptstadt Wohnungen bis zu 890 Euro, das sind um knapp 100 Euro weniger als im Vorjahr.
Im Österreich-Schnitt kosten die meistgesuchten Wohnungen im Jahr 2024 797 Euro und haben eine Fläche von 61 Quadratmetern sowie 2,4 Zimmer. Dabei handelt es sich um die Top 10 Prozent der Inserate mit den meisten Anfragen der Wohnungssuchenden, also mit deutlich mehr Anfragen als die restlichen 90 Prozent der Wohnungsinserate. „Bemerkenswert ist, dass die Wohnungsgrößen im Vergleich zum Vorjahr nahezu flächendeckend zurückgegangen sind, was auf einen steigenden Bedarf an kompakteren Wohnlösungen hinweist. Wenn es nach den Wohnungssuchenden geht, dann sollte die Miete jedenfalls unter 1.000 Euro liegen, um gut ins Budget zu passen“, erläutert Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24.
Begehrteste Objekte in Salzburg, Tirol und Vorarlberg unter 60 Quadratmetern
Selbst in den hochpreisigen westlichen Bundesländern und in der Bundeshauptstadt Wien liegen die Preise der meistgesuchten Wohnungen unterhalb der 1.000-Euro-Grenze: Zwischen 942 Euro und 972 Euro in Salzburg, Tirol und Vorarlberg, bei 892 Euro in Wien. Dafür sind die Mieter:innen bereit, auf Wohnraum zu verzichten. Besonders auffällig ist der Rückgang der Wohnungsgrößen in Wien und Vorarlberg, wo die durchschnittliche Fläche um 10 Prozent gesunken ist. In Salzburg hat sich die gesuchte Wohnungsgröße ebenso wie in Tirol auf 56 Quadratmeter reduziert, in Vorarlberg liegt sie bei 59 Quadratmetern und in Wien bei 60 Quadratmetern.
Kärnten hingegen hält die Wohnungsgrößen konstant bei 62 Quadratmetern, wobei der durchschnittliche Mietpreis der gewünschten Objekte bei 776 Euro liegt. Die Studie hebt auch die Entwicklungen in Niederösterreich und Oberösterreich hervor, wo die Wohnungsgrößen ebenfalls relativ stabil geblieben sind und über 60 Quadratmetern liegen. Die Wunschwohnung ist hier zwischen 735 Euro in Oberösterreich und 787 Euro in Niederösterreich zu haben. In der Steiermark ist man bereit für das 60-Quadratmeter-Zuhause monatlich 688 Euro zu berappen. Die Burgenländer:innen finden österreichweit mit 69 Quadratmetern die größte Wohnfläche zum niedrigsten Preis von 685 Euro. „Die Gesamtanalyse von ImmoScout24 zeigt, dass der österreichische Wohnungsmarkt im Jahr 2024 von einem klaren Trend zu kleineren Mietwohnungen geprägt ist“, so Markus Dejmek.
Über die Datenanalyse
Die im Juni 2024 durchgeführte Analyse basiert auf 24.000 Datenpunkten von Jänner bis Mai in den Jahren 2023 und 2024 der auf ImmoScout24.at veröffentlichten Angebotsdaten. Analysiert wurden die Top 10 Prozent der Wohnungsinserate mit den meisten Kontaktanfragen nach Bundesländern. Basis sind Bruttomieten, das heißt die Nettomiete, plus Betriebskosten und die darin enthaltenden Steuern. Dies schließt die Heizkosten in den Neubau-Angeboten aus, wo sie im Mietpreis enthalten sind. Als Berechnungsmethode für das statistische Mittel wurde der Mittelwert gewählt.