Immobilienwirtschaft – WKÖ-Gollenz: Schwerer Einbruch am Immobilienmarkt ab 2025

„Die Summe der negativen Effekte aus Teuerung, zu restriktiven Kreditvergaberichtlinien - Stichwort KIM-Verordnung - sowie der falschen Darstellung der Preisentwicklung wird den Immobilienmarkt ab 2025 auf den Kopf stellen und unsere Branche ebenso wie die Bauwirtschaft in eine schwere Krise führen”, warnt Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Hans Jörg Ulreich, Michael Pisecky, Gerald Gollenz, Johannes Wild

© s/w

Die Prognosen des 1. Österreichischen Neubauberichts, der die Fertigstellungszahlen von Neubauimmobilien in Österreich erhebt und prognostiziert, verheißen nichts Gutes: Der Rückgang der Neubauleistung beträgt bereits heuer rund zehn Prozent, ab 2025 werden die Fertigstellungszahlen bundesweit um bis zu 80 Prozent einbrechen.

Bundesweite Neubauleistung: Unternehmen bauen deutlich weniger

„Viele Unternehmen stellen den Bau ein oder verschieben Projekte auf einen späteren Zeitpunkt, weil die Rahmenbedingungen derzeit denkbar schlecht sind. Das stellt den Immobilienmarkt auf den Kopf. Die gravierenden Folgen für die österreichische Wirtschaft, insbesondere für die Immobilien- und Bauwirtschaft, sind leider noch nicht bei allen angekommen”, so Immobiliensprecher Gollenz.  

Pisecky: „Immobilienmarkt steht in vielen Segmenten bereits still“

Für Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien (WKW) und stellvertretender WKÖ-Fachverbandsobmann, wird das künftig deutlich verknappte Angebot zu massiven Preissteigerungen im Neubaubereich führen. “Vielen ist nicht bewusst, dass damit die Preise auch ordentlich anziehen werden. Schon jetzt steht der Immobilienmarkt in vielen Segmenten still, beispielsweise bei unsanierten Wohnungen und Einfamilienhäusern in schlechten Lagen. Wer auf sinkende Neubaupreise hofft, liegt jedenfalls falsch. Hier wird es in Zukunft noch weiter nach oben gehen“.

Wild: “Auswirkungen der KIM-Verordnung führen in die Krise“

„Die Kreditvergaberichtlinie, die sogenannte KIM-Verordnung, greift massiv in den Immobilienmarkt ein. Die Hürden sind für viele aufgrund der Eigenkapitalquote und der Kreditrate besonders hoch. In Wahrheit führen die Auswirkungen der KIM-Verordnung in die Krise“, sagt Johannes Wild, ebenfalls stv. Fachverbandsobmann und Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder in Niederösterreich. Und weiter: „Es kaufen nur jene, die keinen Kredit brauchen. Das obere, teuerste Marktsegment wird weiter funktionieren. Im unsanierten Bereich sinken die Preise zwar leicht, aber es wird nicht gekauft. Von der Notariatskammer wissen wir, dass Teuerung und hohe Zinsen in den letzten Jahren nicht zu mehr Notverkäufen oder Zwangsversteigerungen geführt haben. Die KIM-Verordnung verhindert aber derzeit, dass reguläre Notverkäufe zügig abgewickelt werden können.”

Pisecky: “KIM-Verordnung dreht den Markt in Richtung Miete”

“Weil aber immer weniger Menschen einen Kredit für den Kauf bekommen, steigt die Nachfrage nach Mietobjekten enorm. Die Zahl der privaten Immobilienangebote in den sozialen Medien explodiert. Die Folge: Weit überhöhte Mieten, rechtswidrige Befristungen und Betrug sind keine Seltenheit”, weiß Fachverbandsobmann-Stellvertreter Michael Pisecky. “Steigende Nachfrage, sinkendes Angebot und die Vertragsparteien stehen ohne fachkundige Unterstützung da - mit gravierenden Folgen”, warnt er.

Ulreich: “ Bauträger stehen mit dem Rücken zur Wand, die Bauwirtschaft packt ein”

Hans Jörg Ulreich, Bauträger-Sprecher im Fachverband der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der WKÖ, weiß: „Nicht nur private Immobilienkäufer, auch gewerbliche Kunden bekommen von den Banken kaum Finanzierungen. “Wir haben eine enorme Teuerung, schwierige rechtliche Rahmenbedingungen, überbordende Normen beim Bauen und keine Käufer, weil die KIM-Verordnung die Kreditvergabe nach wie vor schwierig macht. Vielen fehlt das Geld, um weiter zu bauen oder zu renovieren. Bauträger stehen mit dem Rücken zur Wand, die Bauwirtschaft packt ein.“ 

Gollenz: „Ernste Warnung - ohne Sofortmaßnahmen droht schwere Krise“

“Unser Land steht vor der schwersten Krise am Wohnbau- und Wohnsanierungsmarkt mit gravierenden Auswirkungen auf viele Unternehmen und zigtausende Arbeitsplätze. Wir sprechen hiermit eine ernste Warnung aus. Rasches Gegensteuern, etwa durch gesetzliche Sofortmaßnahmen, ist notwendig. Ein entsprechender Maßnahmenkatalog wird von uns im Juli vorgelegt. Der sofortige Stopp der KIM-Verordnung wäre zumindest ein positiver Anfang“, so Fachverbandsobmann Gerald Gollenz abschließend. 

Wirtschaftskammer Österreich

Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

12.07.2025

Wie aus Brownfields Stadtteile werden

Beim ArchitekturMorgen diskutieren Andreas Hawlik und Evgeni Gerginski (beide HAWLIK GERGINSKI Architekten) mit ihren Gästen die Möglichkeiten, die Brownfields bieten, um neue lebenswerte Plätze in den Städten zu schaffen. Claudia Brey (Geschäftsführerin ÖBB-Immobilienmanagement), Michaela Koban (Head of ARE Development), Bernhard Steger (Leitung Stadtteilplanung und Flächenwidmung Innen-Südost, MA 21) sowie Peter Ulm (Geschäftsführer allora Immobilien) sprachen über ihre Erfahrungen mit diesen speziellen Flächen.

10.07.2025

KPMG-Experte analysiert aktuelle Herausforderungen am Investmentmarkt

„Die größte Herausforderung derzeit im Investitionsbereich ist sicherlich die großwirtschaftliche Gemengelage in puncto auf die fehlende Sicherheit für die Investitionen, die derzeit vorherrscht", erläutert Stefan Rufera, Partner bei KPMG im Transaktionsbereich, in einem aktuellen Fachgespräch zur Situation auf dem Immobilienmarkt.

09.07.2025

Gerald Herndlhofer: Ein strategischer Vordenker für die internationale Expansion

„Die Herausforderungen unserer Zeit verlangen nach integrierten Lösungen und einem standortübergreifenden Denken", erklärt Gerald Herndlhofer, der kürzlich zum Partner in der internationalen Drees & Sommer-Gruppe ernannt wurde. Das auf Infrastruktur, Bau und Immobilien spezialisierte Beratungsunternehmen stärkt mit dieser Entscheidung nicht nur seine Position am österreichischen Markt, sondern setzt auch ein deutliches Zeichen für die weitere Internationalisierung der Gruppe.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    14.06.2024
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 27/2025

Wir Gratulieren Raiffeisen Immobilien Österreich zu erreichten 20 Punkten!

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News