Die Transformation des Immobilien- und Bausektors stand in München im Fokus: Nachhaltigkeit, Demographie und Digitalisierung waren die diesjährigen Top-Themen. „Während der jüngsten Krise hat sich die Immobilienbranche doch als flexibel und anpassungsfähig erwiesen. Es bedarf dringend neuer holistischer Ansätze, um angemessene Antworten auf die Frage nach der Zukunft des Bauens zu finden. Ein offener Dialog zwischen sämtlichen Akteur:innen, einschließlich Architekt:innen, Entwickler:innen und Investor:innen ist dabei für eine positive Entwicklung unerlässlich“, so Hans Schaffer, Geschäftsführer von Kiubo über die Messe.
Nachhaltigkeit
Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung innerhalb der Branche wird immer deutlicher erkennbar. Die innovative Perspektive, Gebäude von Anfang an als Lösung zu konzipieren und die Anpassungsfähigkeit in den Entwurfsprozess einzubeziehen, eröffnet vielversprechende Möglichkeiten. „Die aktive Beteiligung der politischen Ebene ist unerlässlich und es sollte verstärkt in Richtung eines ressourceneffizienten, zirkulären Bauens gefördert werden“, so Florian Stadtschreiber, Geschäftsführer von Kiubo. Nachhaltiges Bauen ist der schonende Einsatz von Ressourcen und das im Hinblick auf ökologische, ökonomische und soziale Faktoren. „Mit Kiubo bieten wir eine nachhaltige Lösung und zwar im Hinblick auf alle drei Dimensionen. Denn mit unserem ganzheitlichen Ansatz stellen wir Nutzer:innen in den Vordergrund und bieten so die Möglichkeit, Wohnen vollkommen neu zu denken“, so Stadtschreiber weiter.
Flexibilität
Gleichzeitig bleibt die Sicherstellung von bezahlbarem Wohnraum ein zentrales Anliegen, dem die Immobilienbranche unvermindert verpflichtet ist. Auch die Zukunft der Arbeit stand dieses Jahr im Fokus der Diskussionen. Angesichts der sich stetig ändernden Arbeitsgewohnheiten und Präferenzen müssen künftig auch Büroflächen und Arbeitsumgebungen flexibler und inspirierender gestaltet werden. Kiubo entwickelt nicht nur Wohnungen, die mit dem Leben mitwachsen und sich in 25-Quadratmeter-Schritten vergrößern und verkleinern lassen, sondern es kann auch ein Wohnmodul ganz einfach durch ein Büromodul getauscht werden. Und umgekehrt. „Leerstehende Büroflächen gibt es daher mit Kiubo nicht“, so Schaffer. „Denn Arbeiten ist heute flexibler denn je und daher sollten auch die Gebäude flexibler darauf reagieren können.“
Digitalisierung
Ein Thema, an dem derzeit kaum eine Branche vorbeikommt, ist die Digitalisierung. Im Bauwesen ermöglicht sie ein „Gedächtnis für Gebäude”: Ob Ressourcenpass, Materialkataster oder Planung im digitalen Zwilling – eine gute Datenlage ist Voraussetzung für einen nachhaltigen Bau und Betrieb von Gebäuden. Bei Kiubo wird an der Schaffung einer digitalen Plattform bereits gearbeitet. Über diese moderierte Plattform wird es künftig möglich sein, freie Wohnungen oder freie Terminalslots in anderen Kiubo-Häusern zu finden und direkt zu buchen. Alle Themen, die die Bewohner:innen des ersten Kiubo-Wohnhauses in der Grazer Starhemberggasse betreffen, können bereits über eine App abgewickelt werden.
Demographie
In einigen Regionen ist ein Mangel an Arbeitskräften in der Baubranche evident, da die Bevölkerung altert und weniger junge Menschen in das Bauwesen einsteigen. Technologische Lösungen müssen hier eingesetzt werden, um Effizienz und Komfort zu steigern. „Bauen muss mehr in Richtung serieller Produktion, Vorfertigung und Atomisierung der Bauprozesse gehen, um diesem Problem entgegenzuwirken. Kiubo-Module, die immer 25 Quadratmeter groß sind, werden per Plug-&-Play-Prinzip in den Terminal eingeschoben – ähnlich einem Setzkasten. Durch die serielle Fertigung wird genau diesem Problem entgegengewirkt und zudem Bauzeiten verkürzt und Kosten gesenkt“, so Stadtschreiber.
„Modulbau bietet dank serieller Fertigung unzählige Vorteile. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen allerdings auch die Kund:innen, sprich auch architektonische Qualität und Ästhetik dürfen nicht zu kurz kommen. Denn Häuser sind nur die Hüllen für das Leben und für die Menschen, die darin wohnen. Hier sehe ich in der Modulbaubranche noch viel Potenzial und vielleicht auch den Schlüssel, der dieser Bauweise zum Durchbruch verhelfen kann,“ so Stadtschreiber weiter.
„Der Anpassungsprozess an die neuen Rahmenbedingungen (höhere Zinsen, Baukosten sowie Renditen, ESG-Anforderungen, mobiles Arbeiten, stark nachlassende Bautätigkeit, etc.) wird in der gesamten Wertschöpfungskette andauern. Um richtige Impulse schnell zu setzen ist es – so der Tenor der Branche – notwendig, Entlastung bei Steuern, Vereinfachung bei Baustandards und Beschleunigung der Genehmigungsprozesse voranzutreiben. In dieser Hinsicht fungiert die Expo Real als Impulsgeber, an dem praktische Erkenntnisse und innovative Lösungsansätze für die komplexen Herausforderungen der Immobilienbranche entwickelt werden können“, so Schaffer zusammenfassend über die EXPO REAL.