Analyse der Baukosten und Baupreise der letzten 10 Jahre zeigt seit Mai 2022 Entkoppelung

Die Bauwirtschaft stöhnt. Die Aufträge brechen weg. Es ist derzeit eine angespannte Lage. Das Jahr davor war dafür eines mit weit überdurchschnittlichen Gewinnspannen, wie eine Zusammenführung und Auswertung amtlicher Zahlen von Herwig Pernsteiner, Präsidiumsmitglied der ARGE Eigenheim, zeigt.

© ARGE Eigenheim

Die Statistik Austria veröffentlicht regelmäßig amtliche Zahlen zur Entwicklung der Baukosten und der Baupreise in Österreich. Diese beiden baurelevanten Indizes sind wichtige Maßzahlen im volkswirtschaftlichen System des Landes und geben wesentliche Orientierung über das (wirtschaftliche) Baugeschehen. Der Baukostenindex beobachtet dabei monatlich die Entwicklung der vom Bauunternehmer (Baumeister, Professionisten) zu tragenden Kosten für Material und Lohn im Rahmen der Ausführung des Bauvorhabens. Durch die Erfassung und Beobachtung der Preisentwicklungen der im Bauprozess eingesetzten Produktionsfaktoren (wie beispielsweise Beton-, Ziegel- oder Stahlpreis) kann festgestellt werden, wie sich die Material- und Lohnkosten für die Bauunternehmen im Laufe der Zeit verändern (eine Inputgröße). Der Baupreisindex gibt quartalsweise die Entwicklung der Marktpreise für die Bauleistungen wieder. Das heißt, dass hier die vom Bauherrn an den Bauunternehmer zu zahlenden Endabnehmerpreise für die Erbringung von Bauleistungen beobachtet werden (eine Outputgröße). Verkürzt dargestellt, zeigt der Baukostenindex die Kosten für den Bauausführenden für Material und Lohn auf, während der Baupreisindex die Kosten für den Bauherren wiedergibt. Die Differenz zwischen diesen beiden Indizes ist sohin die Gewinnspanne für den Bauausführenden (Delta zwischen dem, was es dem Bauausführenden kostet und dem, wie er sein Produkt, seine Leistung weiter verkaufen kann).

 

Nunmehr ist die diesbezügliche Entwicklung über die Zeit spannend. Eine Zusammenführung der Datensätze über den Verlauf der letzten 10 Jahre zeigt, dass die beiden Indizes lange parallel gelaufen sind. Zwischen 2013 bis 2019 sind diese beiden Indizes mit jeweils rund 2 bis 3 % pro Jahr angewachsen, wobei der Baukostenindex sogar über dem Baupreisindex lag, was einer Gewinnschmälerung gleichkommt. Zwischen 2020 und 2021 gab es ein Zeitfenster (1. Coronajahr), in dem die Baupreise stärker angewachsen sind als die Baukosten. Erstmalig in diesem Beobachtungszeitraum der letzten 10 Jahre sind die Baupreise zum einen stärker angewachsen als die Baukosten und zum anderen waren sie auch anteilig höher. Ein erster Zeitabschnitt in dem für die Bauwirtschaft überdurchschnittliche Ertragspotentiale gegeben waren.

Ab dem Jahr 2021 kam eine weitere Verschärfung hinzu: es ist zu einem exorbitanten Anwachsen der Baukosten und im Gleichklang zu einer ebensolchen Steigerung bei den Baupreisen gekommen.

Die Steigerungsraten lagen dabei in den 16 Monaten von Jänner 2021 bis Mai 2022 bei über 20 % (Baukosten: + 22,4 %; Baupreise: + 20,3 %)! In den 96 Monaten zuvor - von Jänner 2013 bis Dezember 2020 - kam es zu einem vergleichsweise geringen Anwachsen von 13,9 % bei den Baukosten und 21,8 % bei den Baupreisen! In Zusammenführung und Interpretation dieser beiden Kennzahlen ist nunmehr interessant, dass die Baukosten ab Mai bis Dezember 2022 leicht gesunken und in der Folge wieder geringfügig gestiegen sind und nunmehr (wohl) eine klassische Seitwärtsbewegung gegeben ist. Im Gegensatz dazu sind die Baupreise aber unaufhaltsam (weiter)gestiegen.

Die Baupreise haben sich erstmalig von den Baukosten entkoppelt - der weitgehend parallele Lauf der letzten 10 Jahre ist seit Mai 2022 aufgebrochen. Aus diesen amtlichen Zahlen lässt sich ableiten, dass die Baufirmen insbesondere im Jahr 2022 markante Gewinnspannen im Preis realisieren konnten“, analysiert Dir. DI Herwig Pernsteiner, Präsidiumsmitglied der ARGE Eigenheim.

ARGE Eigenheim

Bahnhofplatz 1, 2340 Mödling

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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    25.07.2023
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    3 min
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