Hier sind die Fakten zum österreichischen Gewerbemarkt. Im ImmoLive diskutieren wir über die weiteren Auswirkungen, denn 2026 birgt einige Herausforderungen und bringt damit auch Veränderungen.
Was heißt das für die Preise?
Welche Objekte stehen an der Spitze?
Welche Objekte werden von Unternehmen nachgefragt?
Der österreichische Gewerbeimmobilienmarkt entwickelt sich 2025 mit deutlich unterschiedlichen Dynamiken in den vier Hauptassetklassen. Während sich Büro- und Logistikflächen durch eine positive Wachstumsdynamik auszeichnen, stehen Retailsektor und Zinshausmarkt weiterhin vor anspruchsvollen Herausforderungen.
Im Logistikmarkt entwickelt sich die Nachhaltigkeitszertifizierung besonders bemerkenswert: In den Jahren 2024 und 2025 wurden in Wien sämtliche neu errichteten, fremdgenutzten Logistikimmobilien mit ESG-Zertifikaten ausgestattet – noch vor wenigen Jahren lag die Zertifizierungsquote lediglich bei 50 Prozent, heute sind alle neuen Objekte zertifiziert.
In der Diskussion um neue Logistikstandorte stehen häufig Quadratmeterzahlen, Gebäudestrukturen und Automatisierungsgrade im Mittelpunkt. Dabei geraten wesentliche Erfolgsfaktoren aus dem Blick: Standortentwicklung ist weit mehr als die Errichtung funktionaler Hallen. Standortentwicklung entscheidet letztlich darüber, ob ein Projekt langfristig funktioniert, wirtschaftlich tragfähig bleibt und als stabiles Glied in der Wertschöpfungskette bestehen kann.
Die Integration von Industrieimmobilien in größere Logistikprojekte entwickelt sich zum Trend, da Unternehmen zunehmend produktionsnahe Flächen mit modernen ESG-Standards nachfragen. Die Nachfrage nach flexiblen Vertragskonstruktionen, die wirtschaftliche Unsicherheiten berücksichtigen, prägt dabei die Verhandlungen zwischen Mietern und Vermietern.
Der Büroimmobilienmarkt demonstriert für 2025 eine bemerkenswerte Resilienz. Die Preise in primären Lagen sollen zu 67 % gleich bleiben, während in sekundären Lagen 59 % der Befragten sinkende Preise erwarten. Diese Zweiteilung spiegelt die unterschiedliche Nachfrage nach modernen, ESG-konformen Flächen gegenüber veralteten Bestandsimmobilien wider.
Während im Einzelhandel die Objekte zwischen Zinsdruck, ESG-Auflagen und sinkenden Transaktionsvolumina schwanken, behaupten sich Fachmarktzentren als ruhender Pol im Markt.
ESG etabliert sich als zentrales Differenzierungskriterium über alle Assetklassen hinweg, allerdings mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Die Logistikbranche nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: Die 100 % Zertifizierungsquote bei Neubauten 2024/2025 in Wien markiert einen vollständigen Paradigmenwechsel gegenüber der 50 %-Quote vor wenigen Jahren.