--}}
 

Zusammenfassung des Konjunkturpakets „Wohnraum und Bauoffensive“

Mit Ministerratsbeschluss vom 28.2.2024 wurde seitens der Bundesregierung ein Konjunkturpaket verabschiedet, dass insbesondere Investition in der Baubranche fördern soll, um den prognostizierten Investitionsrückgang in dieser Branche abzufangen.

© nexusplexus

Folgende Maßnahmen sind geplant:

1.      Steuerliche Maßnahmen

Befristete Erhöhung der Absetzung für Abnutzung (AfA) für Wohngebäude

Seit 2020 besteht gem § 8 Abs 1a EStG die Möglichkeit im Jahr der erstmaligen Berücksichtigung der AfA für Gebäude den dreifachen Wert der Anzusetzen. Im zweiten Jahr kann der doppelte Wert angesetzt werden.

Für Wohngebäude, die zwischen dem 1.1.2024 und 31.12.2026 fertiggestellt werden, soll diese Regelung verbessert werden in dem für die ersten drei Jahre der dreifache AfA-Satz (somit 4,5% statt 1,5%) angewandt werden kann.

Die beschleunigte AfA soll jedoch an das Erreichen gewisser ökologischer Standards geknüpft werden („Klimaaktiv Bronze-Standard“)

 

Verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten bei Sanierungsmaßnahmen

Der Aufwand für die Herstellung eines Gebäudes ist auf die (Rest-)Nutzungsdauer eines Gebäudes abzuschreiben. Das Gesetz (§28 Abs 3 EStG) sieht bereits jetzt eine beschleunigte Abschreibung auf 15 Jahre für gewisse Herstellungsaufwendungen vor (Aufwand gem §§ 3-5 MRG, bestimmte geförderte Herstellungsaufwendungen, Aufwendungen aufgrund des Denkmalschutzgesetzes) vor.

Dieser Ausnahmenkatalog soll ausgedehnt werden auf Herstellungsaufwendungen, für die ein Förderung nach dem 3. Abschnitt des Umweltförderungsgesetzes ausbezahlt wird. Damit sollen ökologisch ausgerichtete Nachverdichtungen steuerlich begünstigt werden.

Die beschleunigte Abschreibung soll für Aufwendungen anzuwenden sein, die im Kalenderjahr 2024 anfallen. Weitere Details sollen im Verordnungsweg geregelt werden.

 

Ökozuschlag für Gebäude

Für Privatpersonen wurde im Rahmen der ökosozialen Steuerreform die Möglichkeit geschaffen (§ 18 Abs 1 Z 10 EStG) gewisse Gebäudeinvestitionen im Rahmen der Sonderausgaben geltend zu machen.

Für ebendiese Sanierungsmaßnahmen (thermisch-energetische Sanierung und Austausch eines fossilen Heizungssystems durch ein klimafreundliches Heizungssystem) soll es nun für Vermieter die Möglichkeit geben 15% der Investition als fiktiven steuerlichen Aufwand geltend zu machen (Ökozuschlag). Folgende Investitionen werden beispielhaft genannt:

-        Dämmung von Außenwänden

-        Fenstertausch

-        Umstellung auf eine Wärmepumpe

-        Herstellung eines Fernwärmeanschlusses

Die Möglichkeit soll für die Jahre 2024 und 2025 bestehen.

 

Verlängerung des Prognosezeitraums in der Liebhaberei

Bei der Vermietung von Immobilien ist im Rahmen der Liebhabereiprüfung zu prüfen, ob ein Gesamtüberschuss der Einnahmen über die Werbungskosten innerhalb eines absehbaren Zeitraums erzielt werden kann. Der absehbare Zeitraum beträgt der Vermietung von ganzen (nicht parifizierten) Häusern momentan 25 Jahre und bei der Vermietung von Eigenheimen und Eigentumswohnungen 20 Jahre.

Um den Entwicklungen der letzten Jahre (hohe Grundstückspreise und Kostensteigerungen) Rechnung zu tragen sollen beide Zeiträume um je 5 Jahre verlängert werden.

 

Leerstandsabgaben durch die Bundesländer

Durch eine Verfassungsänderung sollen die Bundesländer mehr Kompetenzen im Bereich der Wohnraummobilisierung erhalten. Dadurch werden die Möglichkeiten der Länder zur Erhebung von Abgaben (Freizeitwohnungs-, Nebenwohnsitz, und Leerstandsabgaben) ausgeweitet.

 

Abschaffung von Nebengebühren für das Eigenheim

Für die Anschaffung eines Eigenheims sollen für den Betrag bis EUR 500.000 die Grundbuchseintragungs- und Pfandrechtseintragungsgebühr entfallen. Ab dem Betrag von EUR 500.000 fallen die diese Gebühren wieder an. Beim Übersteigen des Betrags von EUR 2.000.000 sind sämtliche Gebühren (auch für die ersten 500.000) zu entrichten.

Begünstigt wird die Anschaffung eines Eigenheims, wenn der bisherige Hauptwohnsitz für mindestens 5 Jahre aufgegeben wird und der neue Hauptwohnsitz für mindestens 5 Jahre besteht.

Die Regelung soll befristet für 2 Jahre gelten.

 

2.      Fördermaßnahmen

Handwerkerbonus PLUS

Es soll ein Handwerkerbonus eingeführt werden, mit dem bis zu 20% (jedoch maximal 2.000 EUR) an Handwerkerleistungen pro Jahr und Person gefördert werden.

Gefördert werden sollen tatsächlich erbrachte Arbeitsleistungen iZm Renovierungs-, Erhaltungs-, und Modernisierungsmaßnahmen sowie Wohnraumschaffung für privaten Wohnraum. Details werden durch eine noch auszuarbeitende Richtlinie des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft geregelt.

Die Förderperiode soll 2024 und 2025 umfassen.

 

Wohnraum-Bau-Offensive

Seitens des Bundes werden den Ländern weitere Mittel (1 Mrd. EUR) für die Förderung der Errichtung von Mietwohnungen und Eigentumseinheiten zur Verfügung gestellt. Die Förderungen können von gemeinnützigen oder gewerblichen Bauträgern abgerufen werden.

Die so errichteten Wohnungen sollen für 50 Jahre nach dem Kostendeckungsprinzip vermietet werden bzw besteht im Fall von Eigentumswohnungen eine 25-jährige Spekulationsfrist.

 

Sonstige Fördermaßnahmen

Förderdarlehen: Die Bundesregierung stellt den Bundesländern Mittel zur Verfügung, damit diese im Rahmen der Wohnbauförderung Darlehen bis zu EUR 200.000 mit einer Maximalverzinsung von 1,5% an natürliche Personen vergeben können.

Aufstockung Wohnschirm: Die Mittel des Wohnschirm (Delogierungsprävention, Wohnungssicherung und Energieunterstützung) werden um 60 Mio EUR aufgestockt.

Sonderprogramm aus dem Energieeffizienztopf des Umweltförderungsgesetzes: Für die Jahre 2024 und 2025 sollen weitere Mittel zur Förderung von thermisch-energetischen Sanierungen von Wohngebäuden, die nach dem Kostendeckungsprinzip vermietet sind, zur Verfügung gestellt werden.

03.12.2024

Nach SIGNA kommt Stumpf: Wie könnte es mit dem „Lamarr“ weitergehen?

SIGNA ist in Insolvenz, das Kaufhaus „Lamarr“ in der Mariahilfer Straße ist Geschichte, und die Frage, die sich alle stellen, lautet: Was macht Georg Stumpf mit einem halbfertigen Kaufhaus?

02.12.2024

Investment-Trend Ferienimmobilien: Werte mit Charme und Zukunft

Ferienimmobilien sind längst kein Nischenprodukt mehr und erweisen sich als sehr robuste Assetklasse. Die Einbußen durch die Reisebeschränkungen der Corona-Zeit sind bereits nahezu aufgeholt, und auch die aktuellen konjunkturellen Schwankungen scheinen die Nachfrage nach Urlaub kaum zu dämpfen. Für langfristig orientierte Investoren eröffnen sich weiterhin vielversprechende Perspektiven in einem wachstumsstarken Markt mit attraktiven Renditeaussichten.

30.11.2024

IFM Kongress Wien 2024: ESG und Innovationen im Facility Management

Die Facility Management-Branche steht vor ihrer größten Transformation seit Jahrzehnten. Nachhaltigkeit, digitale Innovation und neue Arbeitsplatzkonzepte prägen die aktuelle Entwicklung des Sektors. Der IFM Kongress Wien 2024 adressiert genau diese wegweisenden Themen und bringt führende Experten der Branche zusammen. Der renommierte IFM Kongress an der TU Wien etabliert sich dabei als zentrale Plattform für den Wissensaustausch im deutschsprachigen Raum.

Geschrieben von:

Steuerberater und Partner bei

TPA Steuerberatung GmbH
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    15.03.2024
  • um:
    06:00
  • Lesezeit:
    4 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    1
  • Inhaltsbewertung:
    5.00 / 5
  • Lesevergnügen:
    5.00 / 5
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Ausland

Artikel:347

 Es ist wesentlich, einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Speziell nach Deutschland, wo zahlreiche österreichische Immobilienunternehmen engagiert sind.
In Artikeln und Interviews mit CEOs von Immobilienunternehmen bringen wir einen umfassenden Marktüberblick, der die aktuelle Immobiliensituation in Deutschland widerspiegelt.
Wir informieren aber nicht nur über die Geschehnisse bei unseren direkten nördlichen Nachbarn, sondern erfassen auch andere Trends in Europa und weltweit. 

Kategorie: Inland

Artikel:803

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 48/2024

Wir Gratulieren BUWOG Group GmbH zu erreichten 20 Punkten!

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe-, Investment-, und Wohnimmobilien spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News