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Wohnbaudebakel – wo das wirkliche Problem liegt

21.Feb.2024

5 Minuten

muddy homeless poor man asking for alms in cardboa 2023 11 27 05 12 25 utc
muddy homeless poor man asking for alms in cardboa 2023 11 27 05 12 25 utc
LightFieldStudios

Der Einbruch beim Wohnungsneubau betrifft nicht nur die unmittelbar Betroffenen, also diejenigen, die eine Wohnung suchen, oder die Projektenwickler und Immobilienunternehmen – viel zu kurz gedacht! Es betrifft uns alle. Auf uns kommt nicht nur eine Krise am Wohnungsmarkt zu – es droht, damit zusammenhängend, auch eine soziale Krise.

In jüngster Vergangenheit wurde an die Politik appelliert, Baugenehmigungen zügig zu erteilen und Maßnahmen gegen die drohende Wohnungsknappheit zu ergreifen, um den Wohnungsbau zu fördern. „Bauträger allein können unter den derzeitigen Rahmenbedingungen die großen Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft nicht stemmen.“ Zuletzt wiesen die WKO und die BUWOG wiederum auf dieses mehr als drängende Problem hin. Die Appelle werden dringender, entsprechende Maßnahmen seitens der Politik kommen aber nicht. Mittlerweile mehren sich sogar die Anzeichen, dass die prognostizierten Fertigstellungszahlen eher zu hoch als zu tief angesetzt sind. Auf die Zahlen will ich jetzt gar nicht eingehen, die finden sich hier: https://immobilien-redaktion.com/pressemeldung/wohnungsmarkt-wien-2024

Viel interessanter wäre es, eine Politikerin oder einen Politiker zu finden, die bzw. der erklären könnte, wie wir dieses sich ganz klar abzeichnende Wohnungsdesaster noch vermeiden könnten. In der Immobilienbrache gibt es nämlich nur mehr wenig Hoffnung, dass es zu raschen Änderungen kommt.

Aktuell befinden wir uns in einem Wahljahr. Wenn – wie es so schön heißt – sechs Monate vor der Nationalratswahl und sechs Monate nach der Wahl nichts getan wird, dann bleibt dieses Problem nicht nur weiter bestehen, sondern es wird auch immer größer. Und dann sind wir schon im Jahr 2026 oder 2027.

Ich bin gespannt, mit welchen Themen rund um Mieten und Immobilienpreise die politischen Parteien auf ihren Wahlplakaten beim Wohnbau punkten möchten. Ich kann mir die Sujets schon vorstellen. Die üblichen Verdächtigen – von Miethaien bis zu gierigen Immobilienspekulanten – werden wohl wieder als Sündenböcke dargestellt, die den Wohnraum knapp halten und die Immobilienpreise in die Höhe treiben. Entsprechende Slogans auf den Wahlplakaten – das sei einmal angemerkt – erzeugen keinen Wohnraum, bringen kaum Wähler, aber schaffen viel böses Blut. In der aktuellen Situation ganz schlecht.

Man wird sicher wieder mit unrealistischen Vorschlägen kommen wie dem Mietendeckel, der Mietenbremse, der Baubremse oder der Bettgeher-Prämie und der Parkbank-Zulage. Wenn die politisch Verantwortlichen effektive und schnelle Lösungen hätten, wären diese längst umgesetzt. Es ist an der Zeit, dass sich Politikerinnen und Politiker mit den tatsächlichen Problemen des Wohnungsbau und der Mietpreise auseinandersetzen, anstatt sich in Nebensächlichkeiten zu verlieren – zum Beispiel, wie viele Zentimeter eine Gaupe bei einem Dachbodenausbau vorragen darf.

Abgesehen davon: Läge es nur an den bösen Spekulanten, dann hätten wir ja ausreichend Wohnungen, nur eben zu teure. Weil sie so gierig sind. Ähnlich wie beim Miethai. Also lassen wir uns nichts erzählen. Es gibt in Wien rund 220.000 Gemeindewohnungen und zusätzlich rund 200.000 gemeinnützige Wohnungen. 45 Prozent des Wiener Wohnungsbestands sind dauerhaft sozial gebunden, rund 60 Prozent der Wiener Bevölkerung wohnen in einer Gemeindewohnung oder in einer gefördert errichteten Wohnung. Mit dieser Vielzahl an günstigen Wohnungen hätte man doch längst gegen die Spekulation vorgehen können.

In der Tat sind die politisch (Un)verantwortlichen für einen großen Teil des Desasters mitverantwortlich. Sie sind weder in der Lage noch waren sie es, dieses Problem koordiniert anzugehen. Bezeichnenderweise arbeiten viele Unternehmen in der Immobilienwirtschaft immer enger zusammen – ob das parteienübergreifend in der Politik auch so ist, kann man diskutieren. Man schiebt halt die Fehler gerne auf die anderen. Ich frage mich ja, was uns in zwei, drei Jahren erzählt wird, woran es liegt, dass kein Wohnraum vorhanden ist. Vermutlich an den Spekulanten, die nichts bauen, weil sie so gierig sind.

Wenn dann auch noch Bezirksvorsteher verkünden, dass derzeit keine Baugenehmigungen erteilt werden, dann stellt sich schon die Frage, ob man sich da nicht in einer abgehobenen anderen Realität befindet. Wobei: In einem Nobelbezirk kann es durchaus der Fall sein. Außerdem will die eigene Klientel geschützt sein – hoffentlich sieht die das genauso.

Nach 25 Jahren als Journalist in der Immobilienwirtschaft ist mir bewusst, dass nicht alles in der Immobilienbranche so glänzend ist, wie es dargestellt wird. Aber eines weiß ich: Die Immobilienbranche hat sich im letzten Vierteljahrhundert sehr wohl zum Positiven verändert. Man bemüht sich, viele Probleme abzustellen und innovative Wege zu beschreiten – und das trotz aller Probleme, die den Unternehmen mit Normen, Gesetzen und Regulatorien in den Weg gelegt werden.

Aber abseits dieser Gemengelage muss man den Blick in die Zukunft richten. Da schaut es nicht gut aus – es schaut eher sehr schlecht aus. Wir steuern de facto auf eine soziale Krise zu. Ein Dach über dem Kopf zählt zu den absoluten Grundbedürfnissen des Menschen, und wenn das nicht mehr in einem ausreichenden Maße sichergestellt ist, werden wir uns bald wundern, wie es auf dem Wohnungsmarkt zugehen wird – und wie sich dieses Problem immer mehr auf die Straßen verlagern wird. Und den sozialen Frieden will niemand in seiner Umgebung gestört sehen, egal, in welchem Bezirk man wohnt.

Der mangelnde Wohnbau trifft ja bereits auf eine schlechte Konjunktur, und den Menschen bleibt für das Wohnen und das tägliche Leben weniger Geld als noch vor einigen Jahren. Wer das nicht sehen will, der verschließt sich der Realität. Aber irgendwann wird uns diese einholen, und dann wird es umso schlimmer.

Nicht zu vergessen sind die zahlreichen Unternehmen, die direkt und indirekt mit dem Baugewerbe zusammenhängen und davon auch finanziell abhängig sind – also in diesem Fall von den Projektentwicklern und Wohnbauträgern. Da kommt auch noch etwas auf uns zu.

Man muss sich jetzt nicht die Details ausmalen, aber wie gesagt: Von einer „Wohnungskrise“ zu sprechen ist sehr kurz gegriffen. Wir werden uns auf ganz etwas anderes einstellen müssen. Es gibt viel zu tun und das ganz schnell.

Auch hier sei zum Abschluss gesagt: Lösen lassen sich die Probleme nur gemeinsam.

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