Überraschende Zahlen zur Unternehmensaktivität
Laut Angaben der Wirtschaftskammer haben sich lediglich 6% der österreichischen Unternehmen komplett aus der Ukraine zurückgezogen. 42% haben ihre Geschäftstätigkeit reduziert, aber der Großteil bleibt weiterhin aktiv. Diese Zahlen sind angesichts der schwierigen Umstände bemerkenswert niedrig.
Noch eindrucksvoller ist die Situation bei den ukrainischen Unternehmen selbst: 85% der Betriebe ohne ausländische Kapitalbeteiligung sind weiterhin in Betrieb. Diese Zahl stammt aus einer aktuellen Umfrage der American Chamber of Commerce und verdeutlicht die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Wirtschaft.
Das "eiserne Herz" der ukrainischen Wirtschaft
Ein Symbol für diese Widerstandskraft war auf der Wiederaufbaukonferenz zu sehen: ein eisernes Herz, das die funktionierende ukrainische Wirtschaft verkörpert. Es steht für das Rückgrat des Landes, das den Wiederaufbau ermöglicht und vorantreibt.
Zu diesem Rückgrat gehören:
- Die Energieversorgung
- Das Bankensystem
- Der Mittelstand, der maßgeblich zum Steueraufkommen beiträgt
Die begonnenen Reformationen im Rahmen der EU-Beitrittsgespräche werden voraussichtlich zu einem höheren Steueraufkommen führen und den Wiederaufbau zusätzlich unterstützen.
Gründe für das Bleiben ausländischer Unternehmen
Es gibt mehrere Gründe, warum sich verhältnismäßig wenige ausländische Unternehmen aus der Ukraine zurückgezogen haben:
- Pragmatische Überlegungen: Die ukrainische Nationalbank hat nach dem russischen Angriff Kapitalkontrollen eingeführt. Angehäufte Dividenden können derzeit nicht ausgeführt werden. Dies könnte sich ab 2025 für das Jahr 2024 wieder ändern.
- Anpassungsfähigkeit: Viele Unternehmen haben ihre Aktivitäten reduziert, beobachten den Markt und erschließen neue Geschäftsfelder. Sie zeigen Flexibilität in der Krise.
- Potenzial des Wiederaufbaus: Zahlreiche Firmen sehen die Chancen, die der Wiederaufbau bieten wird. Unternehmen aus verschiedenen Branchen bereiten sich darauf vor:
- Baustoffindustrie
- Landwirtschaft (von Biotech bis zu Landwirtschaftsmaschinen)
- Kulturprojekte
- Langfristige Perspektive: Einige Investoren sehen die Ukraine als zukünftiges EU-Mitglied. Sie investieren jetzt, um in 10-15 Jahren gut positioniert zu sein, wenn die Ukraine voraussichtlich der EU beigetreten sein wird.
Herausforderungen und Unterstützung
Trotz der positiven Entwicklungen bleibt die Ukraine ein Kriegsland. Investoren müssen sich dieser Realität bewusst sein. Es gibt jedoch zunehmend Unterstützung:
- Die österreichische Kontrollbank und andere europäische Einrichtungen bieten Versicherungen gegen mögliche Kriegsschäden an.
- Diese Absicherungsmöglichkeiten werden zu einem wichtigen Instrument, um Investitionen zu ermöglichen und zu fördern.
Die Symbolkraft des wirtschaftlichen Engagements
Die Präsenz europäischer Unternehmen in der Ukraine hat eine wichtige symbolische Bedeutung für die Menschen im Land. Nach zweieinhalb Jahren Krieg und zunehmender Kriegsmüdigkeit ist es von enormer Wichtigkeit, dass die Ukrainer sehen: Europa steht hinter ihnen, und es geht weiter.
Diese Symbolkraft manifestiert sich in verschiedenen Aspekten:
- Hoffnung: Die fortgesetzte wirtschaftliche Aktivität gibt den Menschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft trotz der aktuellen Schwierigkeiten.
- Solidarität: Das Engagement europäischer Unternehmen zeigt, dass die Ukraine nicht allein gelassen wird.
- Normalität: Die Weiterführung des Wirtschaftslebens hilft, ein Stück Normalität in einer außergewöhnlichen Situation zu bewahren.
- Zukunftsperspektive: Die Investitionen signalisieren Vertrauen in die langfristige Entwicklung des Landes.
Der Wiederaufbau als kontinuierlicher Prozess
Es ist wichtig zu verstehen, dass der Wiederaufbau der Ukraine kein plötzliches Ereignis sein wird, das mit einem Knopfdruck beginnt. Stattdessen handelt es sich um einen schleichenden, kontinuierlichen Prozess. Unternehmen, die jetzt vor Ort sind und bleiben, haben die Chance, von Anfang an Teil dieses Prozesses zu sein.
Der Wiederaufbau umfasst verschiedene Bereiche:
- Infrastruktur: Straßen, Brücken, Energieversorgung
- Wohnungsbau: Wiederaufbau zerstörter Wohngebiete
- Industrie: Modernisierung und Wiederaufbau von Produktionsanlagen
- Dienstleistungssektor: Wiederherstellung und Ausbau von Dienstleistungsangeboten
- Digitalisierung: Ausbau der digitalen Infrastruktur als Grundlage für moderne Wirtschaftszweige
Chancen für Unternehmen
Für Unternehmen, die in der Ukraine aktiv sind oder es werden wollen, ergeben sich vielfältige Chancen:
- Erste-Mover-Vorteile: Wer früh im Markt ist, kann Beziehungen aufbauen und Marktanteile sichern.
- Innovationsmöglichkeiten: Der Wiederaufbau bietet die Chance, moderne und nachhaltige Lösungen zu implementieren.
- Wachstumspotenzial: Mit der erwarteten EU-Integration wird der ukrainische Markt noch attraktiver.
- Diversifizierung: Unternehmen können ihr Portfolio erweitern und neue Geschäftsfelder erschließen.
- Beitrag zur Stabilisierung: Wirtschaftliches Engagement trägt zur Stabilisierung des Landes bei.
Fazit: Engagement trotz Herausforderungen
Die Situation in der Ukraine bleibt komplex und herausfordernd. Dennoch zeigt die Präsenz und das Engagement zahlreicher ausländischer und einheimischer Unternehmen, dass es Grund zur Hoffnung gibt. Die wirtschaftliche Aktivität ist nicht nur ein Zeichen der Widerstandsfähigkeit, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Zukunft des Landes.
Für Unternehmen, die langfristig denken und bereit sind, kalkulierte Risiken einzugehen, bietet die Ukraine trotz – oder gerade wegen – der aktuellen Situation interessante Möglichkeiten. Der Wiederaufbau und die perspektivische EU-Integration werden in den kommenden Jahren voraussichtlich zahlreiche Chancen eröffnen.
Die Erfahrungen der letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass die ukrainische Wirtschaft und ihre internationalen Partner resilient und anpassungsfähig sind. Diese Eigenschaften werden auch in Zukunft gefragt sein, um die Herausforderungen zu meistern und die Chancen zu nutzen, die sich im Zuge des Wiederaufbaus und der weiteren Entwicklung der Ukraine ergeben werden.
Auch noch wichtiger als Symbole sind konkrete Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Lage in der Ukraine. Diese nehmen in letzter Zeit zu und liefern wertvolle Einblicke in die aktuelle Situation des Landes, das sich an einem kritischen Punkt befindet.
Die Frage nach Vertrauen in die Ukraine und ihre Partner ist berechtigt. Viele fragen sich, ob die internationalen Partner noch dieselben sind wie zu Beginn des Konflikts oder ob sie aufgrund innenpolitischer Herausforderungen weniger Unterstützung leisten können.
Ein zentrales Anliegen ist die Sicherheit des ukrainischen Luftraums. Es ist nicht hinnehmbar, dass im 21. Jahrhundert ein Land ein anderes aus der Ferne bombardieren kann, ohne dass die Zivilbevölkerung ausreichend geschützt wird. Die Diskussionen über Luftabwehrsysteme wie Patriot oder IRIS-T müssen beschleunigt und zügig abgeschlossen werden.
Neben symbolischen Gesten wie Unterschriften oder dem Hissen der ukrainischen Flagge sind konkrete Handlungen und Investitionen notwendig. Ein wichtiger Schritt für Unternehmen ist beispielsweise die Gründung einer Repräsentanz vor Ort. Es geht darum, sich intensiv mit dem Land und seinen Gegebenheiten auseinanderzusetzen.
Viele internationale Unternehmen, besonders aus Großbritannien und den Niederlanden, haben bereits interne Gremien eingerichtet, die sich speziell mit Projekten aus der Ukraine befassen. Diese analysieren Risiken und Chancen, um bei Bedarf schnell vor Ort agieren zu können. Eine solche Vorbereitung ist entscheidend für ein erfolgreiches Engagement in der Ukraine.
Ein besonderer Dank gilt all jenen, die in den vergangenen Jahren Spenden geleistet oder organisiert haben. Auch die österreichische Immobilien- und Baubranche hat hier Beachtliches geleistet. Gerade in den Anfängen des Konflikts war diese Unterstützung von unschätzbarem Wert.
Zweieinhalb Jahre nach Beginn des Krieges macht sich bei vielen eine gewisse Müdigkeit bemerkbar. Dennoch ist es wichtig, weiterhin für die Ukraine einzustehen. Das Team um Wolfgang Gomernik bleibt diesem Ziel verpflichtet. Der Zusammenhalt ist entscheidend, denn die Ukraine muss diesen Konflikt für sich entscheiden. Oder anders ausgedrückt: Russland muss die Konsequenzen seines Handelns erkennen. Dieser Prozess wird voraussichtlich noch lange andauern.
Die Aktivitäten von Delta in der Ukraine gehen weit über die Bau- und Immobilienbranche hinaus. In den 19 Jahren vor Ort hat das Unternehmen ein breites Netzwerk aufgebaut und beschäftigt sich mit vielfältigen gesellschaftlichen und sozialpolitischen Themen.
Viele der aktuellen politischen Entscheidungsträger in der Ukraine, vom Präsidenten bis zu den Ministern, sind langjährige Weggefährten. Sie sind wie Wolfgang Gomernik selbst Mitte 40 und bewegen viel im Land. Diese junge Generation von Politikern bietet natürlich auch Angriffsfläche für Kritik, aber in einem Kriegsland sind Fehler unvermeidbar.
Die Ukraine ist für Delta nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch, menschlich und strategisch von großer Bedeutung. Die anstehenden Aufbaukonferenzen bieten Chancen und Möglichkeiten für Unternehmen aus verschiedenen Branchen.
Für Unternehmen, die Interesse an einem Engagement in der Ukraine haben, stellt sich oft die Frage nach dem richtigen Einstieg. Projektentwicklern, die in der Ukraine aktiv werden möchten, rät Wolfgang Gomernik zu einem mehrstufigen Ansatz:
- Nutzung bestehender Informationsplattformen: Die Wirtschaftskammer Österreich und ihre Auslandsstelle sowie das Programm Go International bieten eine hervorragende Basis für erste Informationen. Das Büro in Kiew ist eine wichtige Anlaufstelle vor Ort.
- Praktische Fragen klären: Da der Luftraum für die zivile Luftfahrt gesperrt ist, ist es wichtig, alternative Reisemöglichkeiten zu erkunden. Eine intakte Luftverteidigung, ähnlich dem Modell Israels, wäre hier hilfreich.
- Investitions- und Gründungsmöglichkeiten prüfen: Die Auslandsstelle der Wirtschaftskammer bietet hier wertvolle Unterstützung und Informationen.
- Kontakt zu Ukraine Invest aufnehmen: Diese Organisation bietet gute Möglichkeiten für den Einstieg in den ukrainischen Markt.
Trotz der anhaltenden Herausforderungen zeigt sich die ukrainische Wirtschaft erstaunlich widerstandsfähig. Die Präsenz ausländischer Unternehmen ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch symbolisch von großer Bedeutung. Sie vermittelt den Menschen in der Ukraine das Gefühl, nicht allein gelassen zu werden und gibt Hoffnung für die Zukunft.
Der Wiederaufbau der Ukraine wird ein langfristiger Prozess sein, der bereits jetzt beginnt. Unternehmen, die frühzeitig vor Ort sind, können von Anfang an Teil dieses Prozesses sein und wichtige Weichen für die Zukunft stellen.
Die Ukraine bietet trotz der aktuellen Situation interessante Möglichkeiten für Unternehmen, die bereit sind, kalkulierte Risiken einzugehen. Der Wiederaufbau und die perspektivische EU-Integration werden in den kommenden Jahren voraussichtlich zahlreiche Chancen eröffnen.
Die Erfahrungen der letzten zweieinhalb Jahre haben gezeigt, dass die ukrainische Wirtschaft und ihre internationalen Partner resilient und anpassungsfähig sind. Diese Eigenschaften werden auch in Zukunft gefragt sein, um die Herausforderungen zu meistern und die Chancen zu nutzen, die sich im Zuge des Wiederaufbaus und der weiteren Entwicklung der Ukraine ergeben werden.
Für Unternehmen, die in der Ukraine aktiv werden möchten, ist es wichtig, sich gründlich vorzubereiten und die spezifischen Herausforderungen des Landes zu verstehen. Dazu gehören nicht nur die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, sondern auch die kulturellen und gesellschaftlichen Aspekte.
Ein wichtiger Faktor für den Erfolg in der Ukraine ist der Aufbau von Netzwerken und Partnerschaften. Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Organisationen kann den Einstieg in den Markt erleichtern und wertvolle Einblicke in die lokalen Gegebenheiten liefern.
Trotz der Fortschritte und der Widerstandsfähigkeit der ukrainischen Wirtschaft bleiben die Herausforderungen groß. Die anhaltende militärische Bedrohung, die Notwendigkeit umfangreicher Reformen und der Kampf gegen Korruption sind nur einige der Hürden, die es zu überwinden gilt.
Dennoch überwiegen für viele Unternehmen die langfristigen Chancen. Die Ukraine verfügt über ein großes Potenzial an qualifizierten Arbeitskräften, insbesondere im IT-Sektor, und bietet Zugang zu einem Markt von über 40 Millionen Menschen. Die geografische Lage des Landes als Brücke zwischen Europa und Asien ist ein weiterer strategischer Vorteil.
Für den erfolgreichen Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine wird es entscheidend sein, dass internationale Unternehmen und Investoren weiterhin Vertrauen in das Land zeigen und sich langfristig engagieren. Gleichzeitig muss die ukrainische Regierung die notwendigen Reformen vorantreiben, um ein stabiles und attraktives Geschäftsumfeld zu schaffen.
Die kommenden Jahre werden zweifellos herausfordernd sein, aber sie bieten auch die Chance, die Ukraine als modernen, innovativen und wirtschaftlich starken Staat in Europa zu etablieren. Unternehmen, die jetzt den Mut haben, sich zu engagieren, können nicht nur zum Wiederaufbau beitragen, sondern auch von den Wachstumschancen profitieren, die sich in diesem dynamischen Markt ergeben werden.
Und Informationen sind der Schlüssel zum Erfolg in der Ukraine. Die österreichischen Investoren selbst pflegen aktiv ihre Netzwerke in der Region und wissen genau, wo sie sich melden können. Dies ist ein entscheidender Vorteil für Unternehmen, die in diesem herausfordernden Markt Fuß fassen möchten.
Unsere Einladung richtet sich an alle Interessierten. Zögern Sie nicht, uns oder mich persönlich über LinkedIn zu kontaktieren. Wir vermitteln gerne direkte Kontakte und unterstützen Sie bei Ihrem Vorhaben.
Unser Ziel ist es, konkrete Projekte und Partnerschaften zu fördern. Österreich bietet im Rahmen der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten. Alle Bundesländer verfügen über eigene Kammern und Vertretungen. Zusätzlich gibt es spezialisierte Organisationen wie Ukraine Invest, die wertvolle Hilfestellung leisten können.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Nutzung dieser Ressourcen und dem Aufbau starker Netzwerke vor Ort.