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Steht der deutsche Wohnimmobilienmarkt vor einer Trendwende?

In Deutschland scheint sich der Wohnimmobilienmarkt wider einzupendeln. Der Kaufmarkt für Immobilien nimmt weiter an Fahrt auf, zudem ist die Phase des Abwartens auf Käufer- und Verkäuferseite vorbei.

© Landscape

Die Lage auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt scheint sich weiter zu stabilisieren. Nachdem sich die Wohnimmobilienpreise ab 2010 bundesweit fast verdoppelt hatten, sind sie seit Mitte 2022 um rund zehn Prozent gesunken. Darauf deuten auch die Erhebungen des Portals ImmoScout24 für das zweite Quartal 2024 hin. Demnach haben sich die Preisrückgänge in dieser Periode aber deutlich verlangsamt. Während Stuttgart und Hamburg mit -2,8 Prozent bzw. -2,4 Prozent die größten Preisabschläge unter den Top-8-Metropolen verzeichneten, gingen die Preise in Köln (-0,9 %) und Leipzig (-0,6 %) nur noch minimal zurück. Mit +0,5 Prozent gab es in München sogar einen leichten Preiszuwachs, wobei der Quadratmeter einer Neubauwohnung im ersten Quartal durchschnittlich 10.535 Euro gekostet hatte. Die stärkste Preisentwicklung aller Topmetropolen zeigte jedoch Berlin mit einem Plus von 1,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Die Bundeshauptstadt weist einen Quadratmeterpreis von 6.471 Euro auf und belegt damit unter den teuersten Metropolen den vierten Platz. 

Im deutschlandweiten Durchschnitt gingen die Neubaupreise um 2,1 Prozent zurück. 

Der Kaufmarkt für Immobilien nimmt weiter an Fahrt auf, zudem ist die Phase des Abwartens auf Käufer- und Verkäuferseite vorbei, sagt Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. Sowohl die Kontakt- als auch die Finanzierungsanfragen legten auf der Plattform von Immoscout24 deutlich zu. Laut Crockford wollen die Menschen wieder kaufen. Gleichzeitig rechneten die Verkäufer mit keinen weiteren Preisrückgängen. 

Auch die Angebotspreise für Bestandswohnungen in sieben von acht Metropolen scheinen sich im zweiten Quartal 2024 (im Vergleich zum Vorquartal) zu stabilisieren. Während sich die Preise in München und Leipzig im Vergleich zum Vorquartal seitwärts bewegten, verzeichneten insbesondere Berlin (+1,7 %) und Köln (+2,1 %) deutliche Ausschläge. Von den Metropolen verzeichnete nur noch Frankfurt am Main eine Preissenkung von 1,3 Prozent. Deutschlandweit sanken die Preise lediglich um 1,1 Prozent. 

Kaufnachfrage steigt auch im Umland der Metropolen

Auch der Jahresvergleich zeigt ein heterogenes Bild der deutschen Topstandorte. Während die Preise für Neubauwohnungen in Stuttgart mit -1,0 Prozent und Frankfurt am Main mit -1,6 Prozent unter den Preisen des Vorjahres liegen, verzeichneten Leipzig mit einem Plus von 2,4 Prozent, Köln mit +3,1 Prozent und Berlin mit +5,1 Prozent im Q2 die stärksten Preisanstiege für Neubauwohnungen Diese Zahlen lassen darauf schließen, dass die Kaufnachfrage deutschlandweit wieder deutlich ansteigt, was sich besonders in den Metropolen zeigt. Gemäß Immoscout24 hat die Kaufnachfrage – gemessen an den Kontaktanfragen in den Top-8-Städten – im Jahresvergleich um 47 Prozent zugenommen und erreicht damit einen neuen Höchststand seit 2017. Positiv zu vermerken ist, dass nicht nur die Preise in den Metropolen, sondern auch im Umland der Großstädte steigen, wo sich die Kaufnachfrage um 36 Prozent erhöhte. 

Mietmarkt erreicht neue Höchststande

Parallel dazu steigen gemäß dem Immoportal auch die Mieten für Wohnimmobilien von Quartal zu Quartal. Inzwischen werden in München im Schnitt 25 Euro für einen Quadratmeter in einer Neubauwohnung verlangt. Das zweitteuerste Pflaster für Mieter neu gebauter Wohnungen ist nicht mehr wie bislang Hamburg oder Frankfurt am Main, sondern Berlin. Dort liegt die Miete im Schnitt bei 19,52 Euro/Quadratmeter. Am schnellsten sind jedoch die Mietpreise für neue Wohnungen, die nicht älter als zwei Jahre sind, in Köln gestiegen, wo Mieter im Durchschnitt 16,75 Euro/Quadratmeter zahlen müssen – ein Plus von 16 Prozent. Auch abseits der Großstädte und in kleinere Städten steigen die Mieten. 

Im Schnitt habe das Wachstum bei den Miet- und Kaufpreisen auf dem deutschen Wohnungsmarkt im zweiten Halbjahr 2024 bei 8,2 Prozent gelegen. Im Vergleich zum fünfjährigen Mittel (4,8 %) falle die Teuerung dennoch überdurchschnittlich hoch aus, heißt es in einer Analyse von JLL. Noch deutlicher seien die Angebotsmieten abseits der Metropolen gestiegen. Demnach zogen die inserierten Mieten in den kreisfreien Städten um durchschnittlich 8,3 Prozent an und somit kräftiger als im vergangenen Halbjahr (+4,8 %) und im Fünfjahresschnitt (+4,6 %).

Regionale Unterschiede bei der Preisentwicklung

Dass sich der Preisverfall allmählich verlangsamt, zeigt auch die Studie des German Real Estate Index (GREIX) aus dem ersten Quartal, ein Gemeinschaftsprojekt der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte, von ECONtribute und dem IfW Kiel. Um eine Bodenbildung auf dem deutschen Immobilienmarkt auszurufen, ist es jedoch noch zu früh, betont Moritz Schularick, Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel). Zwar stabilisierten sich die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser weiter, regional seien die Märkte aber recht volatil, und es gebe Abweichungen nach oben und unten, was auch an der nach wie vor geringen Anzahl der Transkationen liegen dürfte, führt Schularick aus. Mittelfristig würden die Preise wieder steigen, vor allem von Immobilien im Bestand, ist sich Gesa Crockford sicher und begründet ihre These zum einen mit der großen Nachfrage und zum anderen damit, dass zu wenig gebaut werde.

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Geschrieben von:

Karl-Heinz Goedeckemeyer

Karl-Heinz Goedeckemeyer ist Real Estate Investment Analyst und Freier Autor in Frankfurt am Main.

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  • Erschienen am:
    13.08.2024
  • um:
    06:00
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