Gewerbeobjekte mit 40 % Preisnachlass
Mathias Mühlhofer, Vorstand der IMMOBILIENRENDITE AG, registriert nun aber wieder Bewegung im Markt. „Wer wirklich verkaufen will oder muss, geht jetzt mit dem Preis hinunter. Also sind für Schnäppchenjäger derzeit 30 bis 40 Prozent Preisnachlass erzielbar, zumindest bei Gewerbeobjekten.“ Der Markt beginne sich langsam zu drehen. „Ein erstes Zeichen für eine mögliche Erholung.“ Der Grund könnte in steuerlichen Optimierungsmaßnahmen rund um den Jahresabschluss zu finden sein. „Hier schieben manche Unternehmerinnen und Unternehmer regelrecht Torschlusspanik und wollen unbedingt noch 2025 abschließen.“
Auf dem Mietmarkt beginnt ebenfalls eine gewisse Dynamik. Beim auf krisensicheres Upcycling von in die Jahre gekommener Gewerbeobjekte spezialisierten Unternehmen würden wieder vermehrt Anfragen von Mietern landen. „Die Nachfrage nach Dienstleistungen unserer Kundinnen und Kunden zieht also wieder an. Viele wollen sich vergrößern.“ Logistik, Handwerk, Lager und sogar Einzelhandel suchen wieder Miet-Objekte auf dem Gewerbeimmobilienmarkt. Zwar sei das Interesse noch nicht so hoch wie das Angebot, aber immerhin es sei erstmals wieder spürbar. „Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer“, erklärt Mühlhofer vorsichtig. „Aber geschäftlich spüren wir schon ein laues Frühlings-Lüfterl.“
Stagflation beim Wohnimmobilien
Von der Erholung ist derzeit aber nur der Gewerbeimmobilienbereich betroffen. Wer Wohnungen verkauft, muss sich noch in Geduld üben. Markus Augenhammer ist Vorstand der IMMOBILIEN-RENDITE AG, auf Makeln spezialisiert und kennt den Markt wie seine Westentasche. „Bei Wohnimmobilien herrscht immer noch gegenseitiges Belagern, wer zuerst beim Preis nachgibt.“ In den letzten Jahren wurde im Gegensatz zur hohen Nachfrage und dem Zuzug nach Österreich viel zu wenig gebaut. Und das zu hohen Bau-, Kredit- und Personalkosten. „Das müssen Bauträger natürlich wieder zurückverdienen.“ Also heißt es in punkto Erholung hier noch bitte warten.