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Plattenbau 2.0: Warum Experten den Gebäudetyp E als Zukunftsmodell sehen

31.Oct.2025

5 Minuten

Die Bauwirtschaft steht vor einem markanten Paradigmenwechsel, der die Grundlagen des kosteneffizienten Wohnungsbaus neu definieren könnte – der Gebäudetyp E verspricht Einsparungen von bis zu 30 Prozent der Baukosten, wie Projektrealisierungen bereits seit den 1990er-Jahren dokumentieren [5]. Die Bundesregierung präsentierte diesen Ansatz im November 2024 als „Heilsbringer der deutschen Bauwirtschaft" [7], während die Fachwelt gespalten auf diese regulatorische Neuausrichtung reagiert.

„Der Gebäudetyp E fokussiert primär auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unter Zeitdruck", betonen Marktexperten [8], die in der Konzentration auf essenzielle Baustandards – Brandschutz, Statik und Gesundheitsschutz – bei gleichzeitiger Abweichung von technischen Normvorgaben ein erhebliches Kostensenkungspotenzial identifizieren [9]. Das „E" symbolisiert dabei „Experiment" oder „Einfach Bauen" und eröffnet Möglichkeiten für innovatives, normenreduziertes und ressourcenschonendes Bauen [4], auch wenn die Expertenmeinungen zwischen serieller Bauweise als zukunftsträchtigerem Modell [8] und dem Gebäudetyp E als „regulatorischem Befreiungsschlag für verstärkte Innovation" [4] divergieren.

Diese Analyse untersucht die Marktentwicklung vom historischen DDR-Plattenbau zum zeitgemäßen Gebäudetyp E, erläutert die fachliche Befürwortung durch Branchenexperten und bewertet die noch ausstehenden strukturellen Herausforderungen dieser Baukonzeption.

Regulatorische Neudefinition – Gebäudetyp E als Abkehr vom industriellen Serienbau

Die Konzeption des Gebäudetyps E unterscheidet sich grundlegend vom klassischen DDR-Plattenbau der Typen WBS 70 [10], da dieser neue Ansatz primär auf experimentelles, einfaches und effizientes Bauen ausgerichtet ist [2], während der traditionelle Plattenbau durch industrielle Serienfertigung von Betonplatten charakterisiert war [10] und nunmehr die Vereinfachung von Baustandards im Mittelpunkt der aktuellen Bauphilosophie steht.

Diese innovative Bauweise verkörpert einen weitreichenden regulatorischen Befreiungsschlag gegen überregulierte Normenvorgaben [4], wobei Bauherren und Architekten selektive Abweichungen von strengen baurechtlichen Bestimmungen [2] ausschließlich in den Bereichen Komfort und Ausstattung realisieren können – konkret bei Schallschutzanforderungen, Raumhöhenvorgaben oder der Anzahl installierter Steckdosen [2], was ein Einsparpotenzial bei den Herstellungskosten von bis zu 25 Prozent ermöglicht [2].

Von entscheidender Bedeutung bleibt dabei die uneingeschränkte Einhaltung der Schutzziele der Bauordnung wie Standsicherheit, Brandschutz und Gesundheitsschutz [2], während dieser Ansatz ursprünglich aus einer Initiative bayerischer Architekten [5] hervorging und mittlerweile auch vom Bundesbauministerium aktiv vorangetrieben wird [6].

Die Abgrenzung zum historischen Plattenbau zeigt sich besonders in der Hinwendung zu individuelleren Gestaltungskonzepten anstelle uniformer Erscheinungsbilder, wobei eine Rückbesinnung auf das Wesentliche gefördert wird – weg von der Überregulierung hin zu pragmatischen Lösungen [5], was sich bereits in 19 bayerischen Pilotprojekten manifestiert, darunter 15 Wohnbauprojekte, drei Schulbauten und ein Verwaltungsgebäude [7].

Branchenexperten prognostizieren dem Gebäudetyp E Marktdurchbruch

Die Fachwelt identifiziert im Gebäudetyp E mehrere wegweisende Marktvorteile für die Zukunftsentwicklung des deutschen Wohnungsbaus, während sich die Wohnungsknappheit in den Ballungsräumen weiter verschärft und innovative Baukonzepte zur beschleunigten Realisierung von bezahlbarem Wohnraum dringend benötigt werden.

Kostenoptimierung durch Normenverzicht

Der strategische Verzicht auf nicht zwingend erforderliche Komfortstandards ermöglicht Kostensenkungen von bis zu 10 Prozent [8], wobei bei großvolumigen Bauvorhaben und insbesondere bei Bestandssanierungen Einsparungen von bis zu 20 Prozent als durchaus realistisch eingeschätzt werden [9].

Rechtssicherheit als Investitionsgarantie

Die angekündigte „Leitlinie und Prozessempfehlung Gebäudetyp E" der Bundesregierung bis Ende 2023 soll gewährleisten, dass vereinfachtes Bauen rechtssicher umsetzbar wird [10], wodurch die Beschleunigungseffekte industrieller Fertigungsmethoden bundesweit standardisiert zur Anwendung kommen können [10].

Bestandssanierung mit Denkmalschutzkompatibilität

Besonders für die Bestandssanierung eröffnet dieser Ansatz neue Marktperspektiven, da historisch wertvolle Gebäudeelemente nicht länger technischen Normvorgaben zum Opfer fallen müssen [11], während gleichzeitig ressourcenschonende Bauweise durch Fokussierung auf das Wesentliche und reduzierten Materialeinsatz gefördert wird [8].

„Für uns stellt sich nicht die Frage, ob der Gebäudetyp E kommt, sondern wann!"

erläutert Steffen Szeidl, Vorstand bei Drees & Sommer [12]. Die transparente Kennzeichnung als Gebäudetyp E signalisiert dabei eindeutig, dass ein Gebäude von gewohnten Standards abweicht, jedoch sämtliche Schutzziele der Bauordnung uneingeschränkt erfüllt.

Strukturelle Marktbarrieren – Rechtliche Harmonisierung als kritischer Erfolgsfaktor

Die Marktdurchdringung des Gebäudetyps E konfrontiert die Bauwirtschaft mit erheblichen systemischen Hindernissen, wobei die rechtliche Implementierung als zentraler Problembereich identifiziert wird. Das Bundesjustizministerium quantifiziert das jährliche Einsparpotenzial auf bis zu 8 Milliarden Euro [13], während die praktische Umsetzung weiterhin komplexe regulatorische Herausforderungen aufweist.

Die mangelnde Harmonisierung zwischen Bau- und Zivilrecht stellt dabei eine fundamentale Hürde dar. Obwohl Bauordnungen Normabweichungen prinzipiell ermöglichen können, orientieren sich Gerichte in Streitverfahren weiterhin an etablierten Normvorgaben [14], was Planungsbüros dazu veranlasst, risikoaverse statt innovativer Lösungsansätze zu präferieren.

Die Beschränkung auf fachkundige Unternehmer limitiert zusätzlich die Marktreichweite erheblich, da weder private Bauherren noch öffentliche Träger den Gebäudetyp E derzeit nutzen können [15]. Der Deutsche Anwaltverein moniert überdies die „unklaren Definitionen" zentraler Begriffe wie „sicherheitstechnische Festlegungen" und „Komfortmerkmale" [16], was zusätzliche Rechtsunsicherheit generiert.

Die Verbraucherakzeptanz erweist sich als weiterer kritischer Faktor. Aktuelle Markterhebungen belegen, dass über 60 Prozent der Mieter eine Absenkung etablierter Baustandards ablehnen, selbst bei zehnprozentigen Kosteneinsparungen [3].

„Für die erfolgreiche Markteinführung bedarf es klarer gesetzlicher Rahmenbedingungen", betont der ZIA, der konkrete Vorschläge zur Beschleunigung, Vereinfachung und Kostensenkung des Bauens fordert, anstelle neuer bürokratischer Komplexität [13]. Die Marktdurchsetzung wird letztendlich davon abhängen, ob eine Bindung der Endverbraucher an den Gebäudetyp E realisiert werden kann [1].

Marktausblick und strategische Bewertung

Der Gebäudetyp E markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der deutschen Immobilienwirtschaft, wobei sich die historisch kritische Betrachtung des DDR-Plattenbaus zu einer differenzierten Marktbewertung moderner Baukonzepte entwickelt hat. Die strategische Balance zwischen Kostenoptimierung und Wohnraumqualität erfordert dabei eine sorgfältige Abwägung aller Marktfaktoren.

Die dokumentierten Kosteneinsparungen präsentieren sich als marktrelevante Faktoren, die zur Entspannung der angespannten Wohnraumsituation in urbanen Zentren beitragen könnten. Die Fokussierung auf essenzielle Baustandards – Brandschutz, Statik und Gesundheitsschutz – ermöglicht eine sachgerechte Normoptimierung ohne Kompromittierung fundamentaler Sicherheitsanforderungen.

Besonders bemerkenswert erscheint die konzeptionelle Flexibilität dieses Ansatzes. Während der historische Vorgänger durch Uniformität charakterisiert war, eröffnet der Gebäudetyp E erweiterte Gestaltungsoptionen und fördert Innovationsprozesse im Bauwesen. Diese Synthese bewährter Konstruktionsmethoden mit zeitgemäßen regulatorischen Anpassungen könnte die Wohnbauentwicklung nachhaltig beeinflussen.

Die rechtlichen Implementierungsherausforderungen bleiben dennoch von erheblicher Bedeutung. Die erforderliche Harmonisierung zwischen Bau- und Zivilrecht stellt ebenso einen kritischen Erfolgsfaktor dar wie die Verbraucherakzeptanz gegenüber standardabweichenden Wohnkonzepten, auch wenn grundlegende Schutzziele vollständig gewährleistet bleiben.

Der langfristige Markterfolg des Gebäudetyps E wird maßgeblich von der Etablierung klarer gesetzlicher Rahmenbedingungen und dem Aufbau öffentlichen Vertrauens abhängen. Die bayerischen Pilotprojekte demonstrieren bereits praktikable Umsetzungswege. Sollten die ersten Realisierungen überzeugende Marktergebnisse erzielen, könnte dem „Plattenbau 2.0" eine erfolgreiche Marktentwicklung bevorstehen – nicht mehr als Symbol staatlich verordneter Einheitlichkeit, sondern als pragmatische Antwort auf die drängenden Wohnraumherausforderungen der gegenwärtigen Marktlage.

Referenzen

[1] - https://www.vdi-nachrichten.com/technik/bau/einfaches-bauen-im-kern-geht-es-um-einen-kulturwandel/
[2] - https://baukunst.art/von-der-vision-zur-ernuechterung-das-ende-des-gebaeudetyps-e/
[3] - https://www.haustec.de/gebaeudehuelle/gebaeudetyp-e-fuer-schnelleres-bauen-kritik-von-experten
[4] - https://immomedien.at/de/nachrichten/gebaudetyp-e-statt-normen
[5] - https://www.gira.de/architektur-planung/architekturundplanung/gebaeudetyp-e
[6] - https://de.wikipedia.org/wiki/Typenbau
[7] - https://www.ibe-gmbh.de/news/gebaeudetyp-e-vor-und-nachteile-der-vereinfachten-baustandards/
[8] - https://de.wikipedia.org/wiki/Plattenbau
[9] - https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-04/gebaeudetyp-e-bayern-architektur-nachhaltigkeit-klimapolitik
[10] - https://www.konstruktiver-holzbau.de/2024/08/20/gebaeudetyp-e-einfacher-und-kostenguenstiger-bauen/
[11] - https://www.baunetzwissen.de/mauerwerk/tipps/news-produkte/podcast-macht-der-gebaeudetyp-e-wirklich-alles-einfacher-8555390
[12] - https://www.schwaebisch-hall.de/ratgeber/pflichten-und-regelungen/gebaeudetyp-e.html
[13] - https://blog.buwog.com/gebaeudetyp-e-chancen-fuer-experimentelles-bauen/
[14] - https://forumnachhaltigeimmobilien.com/2023/11/19/krise-im-wohnungsbau-gebaudetyp-e-nachverdichtung-nutzungsanderung-digitalisierung-serielle-modulare-fertigung-u-a-sollen-das-bauen-vereinfachen-und-beschleunigen/
[15] - https://baukunst.art/bau-chaos-oder-zukunftsmodell-oesterreich-prueft-deutsche-gebaeudeklasse-e/
[16] - https://www.dreso.com/de/aktuelles/details/steffen-szeidl-spricht-sich-fuer-gebaeudetyp-e-aus
[17] - https://www.bmjv.de/SharedDocs/Downloads/DE/Gesetzgebung/Stellungnahmen/2024/0917_Gebäudetyp-E-Gesetz_Auswertung.pdf?__blob=publicationFile&v=4
[18] - https://www.oiz.at/aktuelles/die-sehnsucht-nach-dem-gebaeudetyp-e/
[19] - https://www.handwerk.com/einfacher-bauen-leistet-gebaeudetyp-e-was-er-verspricht
[20] - https://www.arge-baurecht.com/service/presse/pressemitteilungen/artikel/gebaeudetyp-e-gesetz-fuer-guenstiges-bauen-springt-zu-kurz
[21] - https://www.haustec.de/gebaeudehuelle/gebaeudetyp-e-mehrheit-der-verbraucher-lehnt-absenkung-von-baustandards-ab
[22] - https://de.wikipedia.org/wiki/Gebäudetyp_E

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