Podcast, eine echte Radio-Alternative?
Heute hört jeder fünfte Österreicher regelmäßig Podcasts, und davon gibt in einer Umfrage von myQuest unter 1.665 Teilnehmern im September 2021 rund die Hälfte an, Podcasts häufiger zu nutzen als klassisches Radio.
Die Vorteile von Podcasts liegen auf der Hand. Für den Nutzer sind Audios wesentlich einfacher zu konsumieren als Geschriebenes und auch Videos. Im Vergleich zu Blogartikeln kann ein Podcast wesentlich mehr Emotion transportieren, und bei Videos schläft einem in der U-Bahn irgendwann einmal die Hand ein, wenn man die ganze Zeit das Handy halten muss. Mit einem 72-Prozent-Anteil ist das Mobiltelefon auch das Endgerät der Wahl, mit dem Frau, Herr, Inter, Diverse und Offene Österreicher Podcasts konsumieren.
Zusammen mit Musik-Streamingdiensten wie Spotify, YouTube Music oder Soundcloud hat die Nutzung digitaler Radio-Angebote in Österreich das klassische UKW-Radio überholt. Als Hauptgrund für diesen noch weiter zunehmenden Trend geben mehr als zwei Drittel die Zusammenstellung personalisierter Inhalte an. Spannend bei der Frage „Warum Online-Radio?“: An zweiter Stelle steht schon die Bindung an eine Marke oder ein Produkt – noch vor der Bindung an eine bestimmte Person.
Wie immer gilt: „Content is King“
Spannend, unterhaltsam, informativ, authentisch und das alles in 30 bis 60 Minuten, das sollte ein guter Podcast schon können. Dass es nicht immer so einfach ist, diese Attribute kontinuierlich und regelmäßig in zur Nische passenden Themen unterzubringen, zeigt eine Umfrage unter Podcastern, die als größte Herausforderung nicht das Finden von Inhalten, sondern deren Aufbereitung angeben.
Die vergleichsweise kostengünstige Produktion von Audio-Dateien verleitet oft, etwas blauäugig an das Thema Podcast heranzugehen. Allein bei meiner Recherche für diesen Artikel sind mir etliche Podcasts von zum Teil namhaften Branchenmedien untergekommen, deren letzte Folge länger als drei Monate zurückliegt.
Infotainment auf Platz eins
47 Prozent hören regelmäßig Comedy- und Unterhaltungspodcasts, diese Inhalte sind damit auf Platz zwei der meistabonnierten Kategorien. Ganz klar auf dem ersten Platz rangieren Inhalte aus der Kategorie Infotainment, also Infosendungen, Wissens- und Lernbeiträge, mit 61 Prozent Marktanteil. Sportfans sind am wenigsten für Podcasts zu begeistern.
Immobilien-Podcasts – die Liste
Als Web-Entwickler und Designer bin ich ganz bestimmt nicht Experte für Immobilienwissen. Aber genau das hat mir wohl auch den Vorteil verschafft, die rund 150 Podcast-Folgen, die ich mir in Vorbereitung auf diesen Artikel angehört habe, mehr nach den Kriterien Unterhaltsamkeit sowie Verständlichkeit für Nichtinsider zu bewerten, und daher hoffe ich, dass Sie in dieser Liste auch etwas Unterhaltsames für sich selbst finden.
1. Blue Waves von Drees & Sommer
Schon die aktuelle Folge über das Metaverse in der Immobilienbranche hat mich gefesselt. Generell ziehen sich Themen wie Digitalisierung, New Work und Technik wie ein roter Faden durch die Folgen dieses Podcasts.
2. FSM Immo-Podcast
Zwei Folgen pro Monat, in denen jeweils eine Persönlichkeit der Branche auf eine sehr sympathische Weise vorgestellt wird, zuletzt sogar Mister Richie Lugner himself. Natürlich geht es (auch) um Immobilien-Themen, aber gerade die Fokussierung auf Persönlichkeiten aus der Branche und die sympathische und lockere Moderation machen diesen Podcast, zumindest für mich, besonders hörenswert. Ein bisschen wie „Das Frühstück bei mir“ der Immo-Branche.
Schade nur, dass die Links zu den einzelnen Podcast-Plattformen auf der FSM-Webseite ein wenig schwer zu finden sind.
3. Immobilien Marketing Podcast
Wer seine Skills rund ums Immobilien-Marketing erweitern möchte, wird im Podcast von Alex Stadler fündig. In 30 Folgen werden Themen von Airbnb-Marketing bis Zielgruppe in Talks mit Marketingexperten abgedeckt.
4. EHL – Reden wir übers Wohnen
Jahresrückblick, Seestadt Aspern, Grundrisse, Karina Schunker bringt mit ihren Gästen Aktuelles und spannende Insights. Für mich nicht immer „easy listening“, aber sehr spannend und sympathisch präsentiert.
Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und „Immobilien-Podcasts Österreich“ googelt, wird rund drei Millionen Einträge finden. Vielleicht haben Sie aber auch schon Ihre eigene Liste an Immo-Podcast-Favoriten. Dann erweitern Sie doch diese Liste hier in den Kommentaren.