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Megacities: Mit dem Wachstum kommen die Probleme

Bis 2050 steigt die weltweite Stadtbevölkerung von heute knapp vier auf 6,5 Milliarden Menschen. Um die globale Urbanisierung langfristig in den Griff zu bekommen, müssen jetzt Maßnahmen ergriffen werden. Einige Städte und Regionen gehen bereits mit positiven Beispiel voran.
Die Zahlen sind bekannt. Die damit einhergehenden Probleme ebenso: In den nächsten 33 Jahren werden sich weltweit zwei bis drei Milliarden Menschen auf den Weg in die Städte machen. Für die meisten von ihnen gibt es nur ein Ziel: eine Metropole. Denn in Dakar, Mexico City oder Mumbai finden die Menschen das, was sie suchen: Arbeit, Bildung, Nahrung, Wohlstand.

Hinzu kommt: Der Run auf die Metropolen ist in vielen Regionen hausgemacht. Während in Europa bis zu 45%der staatlichen Gelder in Kleinstädte und ländliche Gebiete fließen, liegt dieser Anteil in vielen Entwicklungsländern weit unter zehn, vereinzelt sogar nur bei fünf Prozent und befeuert folglich die Landflucht.

Unregierbare Megacities

Keine Frage: Globale Urbanisierung ist das Megathema der Zukunft. Bis 2050 vermehrt sich die weltweite Stadtbevölkerung von heute knapp vier auf 6,5 Milliarden Menschen. Etwa zwei Drittel der Menschheit werden dann in Städten Zuhause sein. Das heißt auch: Es wird so viel gebaut, wie seit der Industrialisierung entstanden ist. Knapp 90%des Wachstums der urbanen Bevölkerung werden in Asien und Afrika erwartet. Laut einer OECD-Studie von 2015 gibt es allein in China inzwischen 15 Megastädte mit über zehn Millionen Einwohnern.

Doch diese Riesen-Agglomerationen werden zunehmend unregierbar. Infrastrukturen funktionieren nicht mehr, Armutsgürtel am Rand der Städte entstehen, Umweltprobleme nehmen überhand und gleichzeitig veröden außerhalb ganze Landstriche. Thailand ist ein besonders drastisches Beispiel: Von der gesamtem urbanen Fläche des Landes mit seinen 76 Millionen Einwohnern entfallen 80%auf die Hauptstadt Bangkok.

Der Mehrheit der neuen Stadtbewohner weltweit droht ein Leben in Armut–erst recht, wenn die Urbanisierung nicht gestaltet wird und keine signifikanten Maßnahmen gesetzt werden. In Entwicklungs- und Schwellenländern hat ein Drittel der städtischen Bevölkerung keinen adäquaten Wohnraum. 2012 lebten insgesamt mehr als 850 Millionen Menschen in Slums. Bis zu zwei Milliarden Menschen zusätzlich könnten bis 2050 in Elendsvierteln landen, heißt es im Gutachten Der Umzug der Menschheit, das der Wissenschaftliche Beirat der deutschen Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU) erstellt hat.

Lösungen müssen folglich her. Eine könnte die Stärkung von kleineren und mittleren Zentren sowie polyzentrischen Siedlungsformen sein. Derzeit leben etwa 60%der Menschheit weltweit in Orten mit unter einer halben Millionen Einwohnern – bereits 2030 könnten es nur noch 40%sein. Polyzentrische Strukturen heben den alten Gegensatz zwischen Stadt und Land auf.

Wissen statt Stahl

Als positive Beispiele, wo bereits selbstbestimmte ländliche Räume eng mit kleinen und größeren Städten kooperieren, werden das deutsche Ruhrgebiet, die Emilia Romagna in Italien, die San Francisco Bay Area, Randstad in den Niederlanden oder das Perlflussdelta (Guangzhou) in China genannt. Die Vorteile polyzentrischer Strukturen liegen auf der Hand: Die Risiken der Unregierbarkeit von Megastädten werden vermieden. Zudem müssen Ressourcen, Wasser, Energie und Nahrung nicht mehr von weit her in die Zentren transportiert werden. Neue technologische Entwicklungen unterstützen diese Entwicklung, schließlich müssen dank Digitalisierung Wissensarbeiter längst nicht mehr in den großen Zentren sitzen, um sich einbringen zu können.

Gefragt sind Regierungen, die beispielsweise Universitäten und kulturelle Angebote gezielt in ländlichere Gebiete und kleineren Zentren platzieren. Aufgrund von Strukturreformen in den 70er Jahren ist das Ruhrgebiet–2017 schließt hier die letzte Zeche–zu der Region in Europa geworden, die mittlerweile eine der dichtesten Hochschulinfrastrukturen aufweist.

Andere Städte haben diesen Strukturwandel noch vor sich–oder sind vorerst daran gescheitert. Wales in Großbritannien etwa ist eine jener Wirtschaftsregionen, die im Niedergang sind. Fehlender Strukturwandel hat verödete Regionen mit einer hohen Arbeitslosenquote zur Folge. Doch auch im Ruhrgebiet läuten die Alarmglocken: Auch hier werden–wie in vielen Metropolen weltweit–ganze Stadtgebiete sozial abgehängt. Für die unteren 20%des Bildungsspektrums fehlen die Jobs.

Keine Blaupausen

Um den Zuzug in die Metropolen in den Griff zu bekommen und nachhaltige Städte für das 21. und 22. Jahrhundert zu schaffen, müssen laut WBGU-Gutachten eine Reihe von Hausaufgaben gemacht und Fragen beantwortet werden: Wie müssen Städte gestaltet werden, in denen Menschen sich wohlfühlen und ihre Potenziale entfalten können? Wie können Menschen auf dynamische Urbanisierungsprozesse Einfluss nehmen bzw. an ihnen teilhaben? In der Studie werden seitens der Experten eine Reihe von Vorschlägen gemacht. Sie schlagen beispielsweise vor, die unteren 40%der Einkommensgruppen ins Zentrum der Stadtentwicklung zu stellen. Auch die Gewinnung von relevanten urbanen Akteuren wie Architekten und Planern zur Verbesserung der Lebensqualität urbaner Armutsgruppen wird als eine Lösung gesehen.

Menschenfreundliche Städte entstehen vor allem dann, wenn Bürger an ihrer Gestaltung mitwirken können, heißt es. Umgekehrt können in funktionalen, am Reißbrett entworfenen und zügig erbauten Neustädten nur selten Wir-Gefühle und Eigenheiten entstehen, schreiben die Autoren. Und sie betonen, dass es keine Blaupausen gibt. Jede Stadt muss auf ihre eigene Art den Weg in eine nachhaltige Zukunft suchen.

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Geschrieben von:

Kathrin Gulnerits

Kathrin Gulnerits ist freie Journalistin. Viele Jahre war sie beim Wirtschaftsblatt als leitende Redakteurin mit dem Schwerpunkt Immobilien tätig.

Interview-Partner:
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  • Erschienen am:
    23.01.2017
  • um:
    13:12
  • Lesezeit:
    4 min
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