--}}
 

Mediation – die Alternative zu Gerichtsverfahren

„Dann gehe ich eben zum Mediator“, könnte es in Zukunft heißen, wenn nicht der mühsame Weg zum Gericht beschritten werden soll. Neben der Ersparnis von Kosten und Zeit gibt es noch einen weit unterschätzten Vorteil für die Immobilienwirtschaft: Die Kontrahenten finden eine gemeinsame Lösung, was in einem eher kleinen Markt sehr gut ist, da man weiterhin „miteinander kann“. Allerdings ist Selbstverantwortung gefragt.

Aufgrund der hohen finanziellen Werte und der damit verbundenen Risiken besteht in der Immobilienwirtschaft ein hohes Maß an Konfliktpotenzial. Der professionelle Umgang mit Konflikten – und nicht deren Scheuen – sowie das Lösen von Problemen werden daher immer wichtiger. Immer mehr Marktteilnehmer entscheiden sich für einen neuen Weg, der eine sinnvolle Alternative zu einem langjährigen Streit vor Gericht darstellt: ein Mediationsverfahren. Bei einem Mediationsverfahren lösen zwei oder mehrere Personen einen bestehenden Konflikt mithilfe eines Dritten – dem Mediator – selbst. Ohne Gericht. „Das heißt, die streitenden Parteien führen freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konflikts herbei“, erklärt Business-Mediator Peter Adler: „Durch das Gericht können sie einen Konflikt nur beenden, aber nicht lösen.“

Mediation ist kostengünstiger und schneller

Zudem hat die Mediation den Vorteil, dass sie weitaus kostengünstiger ist als der Weg zum Gericht und letztendlich auch zu schnelleren Lösungen von Konflikten führt. Langwierige und kostenintensive Rechtsverfahren können damit vermieden werden. In diesem Zusammenhang sieht Peter Adler auch die Position des Rechtsanwalts aus einem anderen Blickwinkel: „Der Anwalt hat die Aufgabe, abseits des Gerichts auch andere Wege zu suchen, die zum Ziel führen sollten.“ Der erfahrene Anwalt Alfred Nemetschke, Nemetschke Huber Koloseus Rechtsanwälte, gibt ihm recht: „Es gibt oft komplett verfahrene Situationen, die sich teilweise über Jahre aufgebaut haben, da können die Anwälte auch nicht mehr weiterhelfen.“ Die Streitpunkte sind nämlich oft gar nicht das eigentliche Thema des Konflikts, und „oftmals wissen die Beteiligten gar nicht, was sie wollen“.

Was wollen die Beteiligten wirklich?

In einem komplexen Verfahren, bei dem ein heimisches Großunternehmen beteiligt war, benötigte man auf dem Weg zu einer gerichtsunabhängigen Lösung mehrere Tage, um zu klären, was die Beteiligten tatsächlich wollten. Dann aber begann sich das Netz zu entwirren. „Bei langwierigen Gerichtsprozessen wird immer mehr Beteiligten bewusst, dass es richtig grauslich wird und es zu keiner Lösung kommt, wenn nicht mediiert wird“, so Nemetschke: „Daher ist wichtig, dass Klient und Anwalt bereit sind, auch über eine alternative Form der Konfliktlösung nachzudenken.“

Lösungsorientierte Anwälte sind notwendig

Bevor aber der Mediator an die „Startlinie rollen kann“, wie es Peter Adler von Adler-Mediation ausdrückt, muss der Wunsch nach einer Lösung durch Mediation bei den Streitbeteiligten gegeben sein: „Wenn einer schon die Waffe zieht, dann hat es wenig Sinn, wenn ich mit dem Taschentuch winke.“ Es bedarf lösungsorientierter Anwälte, damit man statt eines Rechtsstreits eine Mediation vornimmt, meint Alfred Nemetschke und sieht die Beiziehung eines Mediators pragmatisch: „Oft bringt der Mediator einen Aspekt in die Situation ein, den davor noch keiner erkannt hat.“

Gesprächsklima zwischen den beteiligten bleibt erhalten

Mediation ist eine weitaus nachhaltigere Form der Streitbeilegung als der Gang vor Gericht und hat in der heimischen Immobilienwirtschaft noch einen zusätzlichen Vorteil. Zahlreiche Klienten arbeiten in vielfältiger Weise zusammen: „Wenn es bei einem Projekt kriselt, dann wirkt sich das auf andere gemeinsame Projekte und Kooperationen ebenfalls aus“, so Nemetschke. Die Kunden haben oftmals sehr viele Berührungspunkte, und daher muss auch eine weitere Zusammenarbeit möglich sein und die Geschäftsbeziehung Bestand haben. Nach einem Rechtsstreit ist das selten der Fall. „Gerade bei Immobilien muss das Gesprächsklima erhalten bleiben. Da bin ich ja langfristig im Geschäft. Es darf keine Gewinner und Verlierer geben“, so Peter Adler. 

Konflikte im Vorfeld vermeiden

Wie man schon im Vorfeld die Konfliktanfälligkeit reduziert, dazu haben die beiden Profis verschiedene Vorschläge: Rechtsanwalt Nemetschke sieht eine Möglichkeit darin, bei einem Großbauvorhaben für die notwendige Sicherheit zu sorgen, indem „jeder Bauherr verdammt gut beraten ist, rechtzeitig von einem Anwalt ordentlich strukturierte Verträge machen zu lassen“. Business-Mediator Adler: „Es wäre auch sinnvoll, eine verpflichtende Mediation in die Verträge für das Bauvorhaben zu integrieren. Bevor das Gericht kontaktiert wird, geht man besser zum Mediator.“

22.02.2025

ImmoDienstag zur Bauordnung – Information und Netzwerken

Die Vorträge und vor allem die Diskussion beim ImmoDienstag zum Thema „Bauordnungsnovelle 2023 – ein Jahr danach“waren wieder äußerst informativ – zum Netzwerken blieb aber auch noch genügend Zeit.

21.02.2025

Datacenter – ein Investment für die Zukunft?

Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts, diese vielzitierte Weisheit bezweifelt mittlerweile kaum noch jemand. So rasant, wie die weltweiten Datenmengen zunehmen, wächst auch das Interesse an der Assetklasse Rechencenter.

19.02.2025

Projektsanierung in verschiedenen Entwicklungsstadien

Zahlreiche Projekte befinden sich weiterhin in Schieflage und damit tut sich ein breites Betätigungsfeld für Profis auf. Wie sich diese Entwicklung auf den Markt auswirkt, beziehungsweise welche Herausforderungen es für alle Beteiligten gibt, darüber spreche ich mit Bernhard Ebner, Geschäftsführer von Ebner Real Estate Consulting.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    13.03.2019
  • um:
    08:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Trends

Artikel:504

Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 7/2025

Wir Gratulieren Raiffeisen Immobilien Österreich zu erreichten 34 Punkten!

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Sangreal Properties Immobilientreuhand GmbH

Friedrichstraße 7, 1010 Wien

Kurz vor ihrem Studienabschluss im Jahr 2017 gründete Kristina Giacomelli, im Alter von 24 Jahren, das Einzelunternehmen Sangreal Properties, welches seit 2020 als Sangreal Properties Immobilientreuhand GmbH operiert und bekannt ist. Innerhalb kürzester Zeit etablierte sich das Wiener ImmobilienmaklerInnenbüro am heimischen Immobilienmarkt und wächst stetig an großartigen MitarbeiterInnen und Auftraggebern. Wenn es um die Vermittlung von hochwertigen Wohnbauprojekten, spektakulären High-End-Immobilien oder An- und Verkauf von einzigartigen Gründerzeitzinshäusern in Wien und Wien-Umgebung geht, ist Sangreal Properties der richtige Partner, auf den man sich verlassen kann. Wir selbst sehen uns nicht als klassische Immobilienvermittlung sondern als Matchmaker. Wie auch privat bei der Partnersuche, muss es auch bei der Wohnungssuche „Klick“ machen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

Korte Immobilien Fröndenberg

Winschotener Straße 12, 58730 Fröndenberg/Ruhr

Immobilienmakler Fröndenberg. Mehr als nur ein Makler. Erfolgreich seit 1975! Familienunternehmen in zweiter Generation. Verkauf von Häusern, Wohnungen und Baugrundstücken. Persönliche Beratung. Individueller Service. Tätig in Fröndenberg, Menden, Unna und Umgebung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News