Können Sie kurz etwas über die Technik von Crystal Lagoons sagen, und warum sind die Betriebskosten so gering?
Fischmann: Herkömmliche Pooltechnologien erfordern große Mengen an Chemikalien für die Wasseraufbereitung und enorm viel Energie für die Filterung. Mit der revolutionären, völlig neuen Technologie von Crystal Lagoons® kann der Einsatz von Chemikalien und Energie drastisch reduziert werden, und auch der Betrieb ist dank dieser Technologie sehr kostengünstig.
Mit dem von uns entwickelten Verfahren können große, kristallklare Wasserflächen gebaut und betrieben werden. Die zum Einsatz kommenden Chemikalien sind um ein Hundertfaches geringer als herkömmliche Mengen, und es werden auch nur zwei Prozent der ansonsten für diese Zwecke erforderlichen Energie benötigt.
Auch in Sachen Wasserverbrauch ist unsere Technologie äußerst nachhaltig. Wir verwenden einen geschlossenen Kreislauf, für den Frischwasser, Meerwasser oder Brackwasser zum Einsatz kommen kann. Der Wasserverbrauch ist dabei 30-mal geringer als für einen Golfplatz beziehungsweise nur halb so hoch wie für einen Park gleicher Größe.
Ein weiteres Novum unserer Technologie ist eine Folie, die die Verdunstung des Wassers reguliert, wodurch es möglich ist, Wasserverluste durch Verdunstung signifikant zu reduzieren. Außerdem kann mit unserem System Regenwasser gesammelt werden. In Gebieten mit höherem Niederschlag ist es somit möglich, den Wasserbedarf noch weiter zu verringern.
Das Unternehmen betreibt eine hochmoderne, cloudbasierte Plattform zur ferngesteuerten Kontrolle der hydraulischen, biochemischen und mechanischen Systeme der Lagoons. Die Wasserqualität kann so konstant auf höchstem Niveau gehalten werden, egal, wo in der Welt sich die Lagoon befindet.
Wie viele Crystal Lagoons gibt es weltweit?
Fischmann: Das Unternehmen arbeitet derzeit an mehr als 600 Projekten in über 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten, die unterschiedlich weit fortgeschritten sind hinsichtlich Planung, Errichtung und Betrieb.
In welchen Städten in Europa sind Crystal Lagoons geplant?
Fischmann: Es gibt bereits fertige Lagoons in Alcazaba, Spanien, und zwei öffentlich zugängliche Lagoons (PALs) stehen kurz vor der Eröffnung: eine in Alovera, ebenfalls in Spanien, und eine in der Türkei. Wir arbeiten insgesamt an neun Projekten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien in Europa. Wir hoffen, dass es bald noch mehr werden.
Im Vergleich zu Ihrem ersten Projekt – wie haben sich die Wünsche der Kunden verändert?
Fischmann: Crystal Lagoons® gibt es seit zehn Jahren. In den ersten neun Jahren unseres Bestehens haben wir mit unseren Lagoons den Immobilienmarkt revolutioniert. Sie steigern den Wert von Immobilien, kurbeln den Verkauf an und ermöglichen es, höhere Grundstückspreise zu erzielen. Aber vor allem verbessern sie den Lifestyle.
2018 ist Crystal Lagoons® mit den PALs (Public Access Lagoons, also öffentlich zugängliche Lagoons) ein neuer entscheidender Schritt gelungen, der das Leben vieler Menschen in den verschiedensten Städten weltweit verändert hat.
PALs bereichern das städtische Umfeld und bringen den Strand mitten in die Stadt. Dabei handelt es sich um Outdoorprojekte mit einer großen Lagoon, die durch den Erwerb einer Eintrittskarte zugänglich sind. Die Lagoon ist eingebettet in ein großräumiges Areal, ein harmonisches Miteinander von Architektur, Landschaft und Wasser mit Fokus auf Unterhaltung. Wer Lust auf Strand hat, muss die Stadt nicht verlassen. Eine ähnliche Entwicklung hat vor 200 Jahren stattgefunden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Parks immer Teil eines Herrschaftssitzes gewesen. Wer in die Natur wollte, musste sich in die Wälder außerhalb der Stadt begeben. Das änderte sich erst, als man sich dazu entschloss, Teile dieser Wälder in die Städte zu integrieren und somit die Entstehung öffentlicher Parks ermöglichte. In vielen Städten der Welt gibt es heute solche Parks, Grün- und Naturräume mitten im urbanen Raum.
Ähnlich wird es auch mit den PALs sein, denn man muss nicht mehr ans Meer fahren, da sie mitten in der Stadt zu finden sind und dort ein völlig neues Lebensgefühl erzeugen. Mit zahlreichen Aktivitäten und einem großen Angebot werden sie zu den wichtigsten Plätzen der Stadt. Wer essen gehen will, findet ein passendes Restaurant direkt an der Lagoon, wer heiraten will, kann die Zeremonie im Eventcenter abhalten, auch wer einen Tag mit der Familie verbringen oder Sport betreiben möchte, findet genau das Richtige in den PALs.
In den USA wird das bereits umgesetzt. In ländlicher Lage 40 Minuten von Tampa entfernt wurde eine Lagoon, die ursprünglich als Immobilienprojekt konzipiert war, zur ersten PAL umfunktioniert. Die Menschen hat es zum Strand hingezogen, aber heute verbringen sie einen aktiven Tag in der PAL. Das Projekt ist wirklich gelungen, denn der Andrang ist teilweise so groß, dass keine neuen Besucher mehr eingelassen werden können.
Diese neue Generation der Crystal Lagoons ist der perfekte Ort für Entspannung und Erholung, sie bietet ein sicheres Umfeld, in dem man das glasklare Wasser in vollen Zügen genießen kann. All jene, die gerade nicht auf Urlaub fahren können oder keinen eigenen Pool zum Abkühlen haben, können sich den Traum, in Strandnähe zu wohnen, erfüllen.
Was ist derzeit „State of the Art“ bei den Crystal Lagoons?
Fischmann: Als Firma haben wir es uns zum Ziel gesetzt, das Leben der Menschen zu verändern. Public Access Lagoons sind das Modernste, was der städtische Erholungsmarkt zu bieten hat. Wir beschränken uns nicht auf private Immobilien, wir bauen unsere türkis-blauen Lagoons in Parks, Einkaufszentren, bei Golfplätzen und Rennbahnen etc. und machen sie somit für eine breite Öffentlichkeit zugänglich. Alles, was man machen muss, ist, eine Eintrittskarte zu kaufen.
Das breite Angebot an Stränden und Kulissen macht PALs zu den perfekten Locations des 21. Jahrhunderts mit Unterhaltung und Spaß für die ganze Familie.
Haben Sie erwartet, dass Ihre Idee einmal so erfolgreich werden wird?
Fischmann: Ziel meiner Forschungen und mein großer Traum war es immer, eine technisch perfekte Lösung für meine Lagoons zu finden und etwas zu entwickeln, das weltweit Impulse setzt.
Gibt es eine bestimmte Mindestgröße für eine Crystal Lagoon? Könnte man also auch eine Crystal Lagoon im New Yorker Central Park oder im Wiener Stadtpark errichten?
Fischmann: Ja, das ist absolut möglich, Lagoons können in jeder Größe errichtet werden. Empfehlenswert sind Größen ab 0,5 Hektar, die machen wirklich etwas her, denn bei diesen Dimensionen kann man auch segeln und andere Wassersportarten ausüben.
Es gibt Lagoons in den verschiedensten Größen, im Durchschnitt sind sie etwa drei Hektar groß, manche sogar mehr als 40 Hektar.
Braucht es eine gewisse Jahresdurchschnittstemperatur – damit die Lagoons nicht einfrieren?
Fischmann: Die ersten Lagoons wurden in Ländern mit kälterem Klima errichtet, wo sie nicht mehr als zwei bis drei Monate pro Jahr betrieben werden können. Aber selbst wenn sie nicht zum Baden verwendet werden, punkten sie mit einer wunderschönen Landschaft; die Restaurants, Boulevards und Amphitheater bieten eine wunderbare Aussicht. Man kann Wassersport betreiben, Veranstaltungen und Konzerte besuchen. Man kann mehrere Stunden dort verbringen, das ganze Jahr über, und das ganz unabhängig vom Wetter, denn die Wasserflächen können komplett oder teilweise überdacht werden. Das macht sie über einen längeren Zeitraum benutzbar.
Was sind Ihre Visionen für die Zukunft?
Fischmann: Meine Vision ist es, den Lebensstil von Menschen im städtischen Raum zu verändern. Den Strand vor praktisch jeder Haustüre zu haben, ein breites Wassersportangebot mitten in der Stadt, das war früher eine utopische Vorstellung. Indem wir ein Stückchen Meer in die Städte bringen, revolutionieren wir das Leben der urbanen Bevölkerung. Mit dem neuen Lebensstil, den sie ermöglichen, werden PALs die Gesellschaft verändern, sie werden die Treffpunkte des 21. Jahrhunderts sein.