Der Vortrag begann mit drei beispielhaften Geschichten, die die unterschiedlichen Herausforderungen und die Wichtigkeit des Themas verdeutlichen sollten. Eine Nachbarin im eigenen Wohnhaus freute sich über die Aussetzung des Verbots von fossilen Heizungen, da dies mit Kosteneinsparungen einherging. Dabei wurde betont, dass es hierbei nicht nur um das finanzielle Einsparpotenzial geht, sondern auch um den Klimaschutz. In Österreich sind etwa 2,3 Millionen Gebäude vorhanden, wovon 90 Prozent bereits im Jahr 2050 genutzt werden sollen. Dabei liegt der Fokus nicht primär auf Neubauten, sondern auf der Verbesserung des Bestands. Die EU erkannte ebenfalls die strategische und wirtschaftliche Bedeutung von Investitionen in neue Technologien im Zusammenhang mit dem Klimawandel.
Des Weiteren wurde auf die Notwendigkeit des Handelns hingewiesen. Ähnlich wie bei der Pandemie, als Regierungen rasch und radikal Maßnahmen ergriffen, ist es auch im Bereich der Nutzung von Ressourcen wie Gas und Beton zu erwarten. Es wurde betont, dass die Immobilienbranche hierbei eine wichtige Rolle spielt. Die Sprecherin hob hervor, dass die nachhaltige Entwicklung von Immobilien zu einem Geschäft der Zukunft werden kann, insbesondere in den Breitengraden Österreichs. Dabei geht es um die Werterhaltung und -steigerung von Bestandsimmobilien durch den Einsatz ressourcenschonender Baustoffe, intelligente Energiekonzepte und flexible Nutzungsmöglichkeiten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Integration von Mobilitätskonzepten, um den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie emissionsärmer zu gestalten.
Die Bedeutung von ESG (Environmental, Social, Governance) wurde ebenfalls betont. Es wurde darauf hingewiesen, dass Unternehmen, die Veränderungen an ihren Immobilien vornehmen möchten, ein umfassendes Konzept benötigen, das ESG-Richtlinien berücksichtigt. Außerdem wurde die Förderlandschaft in Österreich positiv hervorgehoben, die Investitionen in ressourcenschonende Immobilien unterstützt.
In Bezug auf Bestandsimmobilien wurden verschiedene Handlungsoptionen besprochen. Hierbei wurden die Möglichkeiten der thermischen Sanierung, der Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik, der Energiegemeinschaften und der Verbesserung der Raumausnutzung diskutiert. Die Referenten betonten, dass eine ganzheitliche und individuelle Betrachtung sowie die Kombination dieser Instrumente zu einem wirtschaftlich rentablen Konzept führen können. Zudem wurde das Potenzial von erneuerbaren Energiegemeinschaften und Bürger-Energiegemeinschaften hervorgehoben, die eine effizientere Nutzung von Gemeinschaftserzeugungsanlagen ermöglichen und zu geringeren Energiekosten führen können.
Abschließend wurde betont, dass eine grüne Wirtschaft in Europa eine Hoffnung für sinkende Wirtschaftszahlen sein kann. Die Einbindung erneuerbarer Energien und die Umsetzung von Maßnahmen zur CO2-Reduktion sind wichtige Schritte in diese Richtung.
Der Vortrag verdeutlichte die vielfältigen Chancen und Herausforderungen, mit denen die Immobilienbranche konfrontiert ist. Die Umstellung auf ressourcenschonende Maßnahmen in Bestandsimmobilien bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern birgt auch wirtschaftliche Potenziale. Es wurde betont, dass eine ganzheitliche Herangehensweise und die Berücksichtigung von individuellen Gegebenheiten maßgeblich für eine erfolgreiche Transformation der Immobilienbranche sind.