„Knüpfen Sie hier neue Kontakte, erhalten Sie topaktuelle Informationen aus Ihrer Branche oder genießen Sie einfach ‚nur‘ einen gemütlichen Start in den Tag mit einem köstlichen Frühstück“, so bewarb Organisator Peter Giovanelli, Leiter der Repräsentanz Wien, die Veranstaltung. Letztendlich war es die Zusammenfassung des gesamten Events.
Am Podium zu Gast waren: Alina Dekas, ARE Austrian Real Estate, die Bezirksrätin und Bezirksparteiobmann-Stellvertreterin von der Josefstadt, Anja-Therese Salomon, Alexander Scheuch, Rustler Immobilientreuhand, Michael Buchmeier, ÖRAG Österreichische Realitäten-AG und Daniel Jelitzka, JP Immobilien. Die Gäste konnten sich mit Fragen und Meinungen ebenfalls an der Diskussion beteiligen.
In der Diskussion wurde wieder ein breiter Überblick über den heimischen Immobilienmarkt gegeben, wobei diesmal mit Anja-Therese Salomon auch eine Politikerin mit dabei war. Für Daniel Jelitzka ist es in seiner langen Karriere „die vierte Krise, die wir erleben“. Was ihn dabei dennoch überrascht hat, waren die rasch gestiegenen Zinsen und dass einige Kollegen zu wenig Eigenkapital hatten. Für ihn sei es in der aktuellen Situation rund um die Banken keine Frage, „dass wir den Kapitalmarkt werden anzapfen müssen. Dahin geht der Trend.“
Der Wohnungsmarkt ist faktisch im Krisenmodus, aber Alexander Scheuch meinte auf dem Podium sehr pragmatisch: „Mit Einmaleffekten kann man nichts bewirken. Es muss ein ausreichendes Angebot geschaffen werden.“ Beim Eigentumserwerb gebe es zum klassischen Kredit sicherlich einige interessante Alternativen, und „das Mietkaufmodell sollte überdacht werden“.
„Das Einfrieren der Mietzinse betrifft auch die Hausverwaltungen“, kritisierte Michael Buchmeier. Dadurch steigt der wirtschaftliche Druck auf die Hausverwaltungen, ihre Leistungen effizienter und gleichzeitig qualitativ hochwertig zu erbringen, zudem sollen sie neue gesetzliche Regelungen umsetzen.
Die Eingriffe der Politik in den Markt werden diesen nicht verbessern und niemanden entlasten, sondern zum Teil sogar zu einer Verschlechterung führen. Daniel Jelitzka: „Wir müssen aufpassen, dass die Substanz der Stadt nicht unter der Wohnungspolitik leidet. Wenn man weiterhin so auf das Wohnen einschlägt, dann werden wir nicht weiterkommen. Es ist Aufgabe des Staates, leistbares Wohnen sicherzustellen. Bei Baukosten, Grundlasten, Steuern und Zinsen ist es uns nicht möglich, unter einer gewissen Summe zu verkaufen.“ Der Markt braucht einen Push, und „man muss jetzt Investitionen ermöglichen“, so Alina Dekas.
Alexander Scheuch sprach das Grundübel an, das es derzeit im Bereich Immobilien gibt: „Es ist keine Planbarkeit da.“ Das betrifft nicht nur die Immobilienwirtschaft selbst, sondern auch die Eigentümer und Käufer.
„Wenn die Menschen die Möglichkeit haben, Eigentum zu erwerben, dann blicken sie auch zuversichtlicher in die Zukunft“, so Daniel Jelitzka.
Neben dem Wohnthema wird die Digitalisierung die Branche in den kommenden Jahren am meisten beschäftigen.