„Kauf und Verkauf haben sich wesentlich verändert durch die Möglichkeiten, die ein Privater hat und die er vor 40 Jahren nicht hatte. Früher haben wir inseriert, und über die Inserate haben sich die Verkäufer gemeldet. Wir haben die Verkäufer über die Inserate gefunden. Was intensiv war – wir mussten, um die Käufer zu finden, viel Geld ausgeben. Jedes Objekt, das reingekommen ist, musste beworben werden. Heute muss ich schauen, dass ich etwas zu verkaufen habe.“
„Ich habe eine komplette Wandlung des Marktes erlebt.“
„Nachdem der Immovertrieb eine Sache der Metaebene ist, wird der Makler immer bestehen bleiben. Ich brauche als Konsument eine beratende Stimme. Und wenn ich die brauche, muss ich mir einen Berater holen, der zu mir steht. Unsere Chance als Makler ist: Wir mediieren einen Vorgang zwischen Verkäufer und Käufer und müssen schauen, dass wir die auf eine Linie bringen.“
„Ich muss das fühlen. Bei einer Wohnung habe ich einen Spezialisten, und der sollte gut ausgebildet sein, und er sollte sich vielleicht auch mit dem Lebenszyklus einer Immobilie beschäftigen.“
Kleinwohnungen werden vermehrt angeboten
Was hast du so mitgenommen aus den letzten sechs Monaten? „Wohnen wird immer wichtiger. Wohnen nicht im großen Raum, sondern Wohnen im begrenzten Raum. Wir haben durch die Epidemie gesehen, was ist, wenn ich meine Wohnung nicht verlassen kann, wenn ich nicht so mobil bin. Was ist, wenn die Konsumgesellschaft, die wir darstellen in Form von Reisetätigkeit, nicht mehr funktioniert – dann wird Wohnen immer wichtiger.“
„Viele Kleinwohnungen kommen wieder auf den Markt. Nicht wegen Airbnb, sondern weil die Leute wieder zusammenrücken. Die Jugend sagt, wieso zwei Wohnungen erhalten, wir nehmen uns eine, die größer ist. Wir sind ein Team und können uns gegenseitig helfen. Das Gemeinschaftliche tritt wieder in den Vordergrund.“
Man reist ja auch weniger: Wird das Budget eher für den Wohnraum verwendet?
Die Möbelhäuser florieren
„Die Möbelhäuser haben noch nie so viel Geschäft gemacht wie jetzt. Das Geld, das ins Reisen gegangen ist, fließt jetzt in die Wohnungen, um es mir so angenehm und so schön wie möglich zu machen.“
„Was hast du persönlich mitgenommen seit März? „Ich muss sagen, man lernt schon viel. Wenn man sieht, wie Leute in anderen Gegenden leben, dann fragt man sich, ob das, was wir hier tun, wichtig ist.“
„Wir waren immer nur von uns besessen – das eigene ICH vorne.“
„Mit dem Zurückschrauben der Wünsche steigt die Zufriedenheit aber unheimlich an. Wir haben jetzt eine ähnliche Situation. Wir schrauben die Wünsche zurück, und die Zufriedenheit wird wachsen. Wir sind ja noch mitten drin in der Entwicklung, aber à la longue wird es so sein.“