--}}
 

Die vier Arten der Immobilie

Christian Ohswald berät als Leiter der Abteilung Private Banking Kunden bei ihrer Vermögensveranlagung. Im Interview spricht er darüber, was seinen Kunden bei einem Immobilieninvestment wichtig ist und wie er ein Investment in Immobilien im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld einschätzt.

Wie schätzen Sie die aktuelle Wirtschaftslage ein?

Ohswald: Ich habe in den letzten fünf Jahren derart viele Irrationalitäten am Markt erlebt, dass ich sehr vorsichtig bin, was diese Einschätzung betrifft. Auch ein versierter Banker kann nicht in die Zukunft schauen. Ein Bergführer kann auch nicht sagen, wie in drei Wochen das Wetter auf dem Gipfel ist, aber er kann dafür sorgen, dass er gut ausgerüstet ist.

Wie sehen Sie in diesem Umfeld Immobilien als Anlageprodukt?

Ohswald: Der Faktor Sicherheit hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Bei den vermögenden Privatkunden kristallisierten sich drei wichtige Themen heraus: Erstens: Ich will einen guten Bankpartner, dem ich vertrauen kann. Zweitens: der Trend zu Gold. Das Metall behält seine Kaufkraft, ist aber nicht geeignet für Spekulationen– allerdings in unsicheren Zeiten eine konstante Größe, die ihre Berechtigung hat. Drittens: Immobilien.

Direkte oder indirekte Veranlagung?

Ohswald: Wenn wir von Immobilien reden, dann reden wir vom Grundbuch. Der sicherheitsorientierte Investor will eine Einlagezahl haben. In diesem Bereich sind wir sehr stark zum Consulter geworden. Aber wir finanzieren auch Developments und Zinshäuser und dafür haben wir das notwendige Know-how. Anders als eine reine Privatbank.

Welche Immobilien sind interessant?

Ohswald: Vier Arten sind interessant. An erster Stelle kommt die eigene. Interessanterweise wurde überall dort, wo man Immobilien für den Eigengebrauch verwendet hat, mehr Geld investiert. Die Aufwertung der eigenen Immobilie war stärker und wichtiger als vor zehn Jahren. Das ist definitiv spürbar. Die eigene Immobilie wird gehegt und gepflegt, dann kommen an zweiter Stelle die Objekte, die man im Familienverbund weitergibt, und an dritter Stelle kommen Vorsorgewohnungen. Das ist aber ein Bereich, den man sich sehr genau ansehen muss.

Warum?

Ohswald: Wenn mir jemand beim Wohnen etwas Besseres als einen Zwei-Prozenter präsentiert, bin ich skeptisch. Der Markt ist eng, das Interesse groß und daher sind die Renditen zurückgegangen. Durch den Immobilienboom werden teilweise Menschen Versprechungen gemacht, welche die Situation nicht einschätzen können. Nur weil Immo draufsteht, muss es nicht drin sein. Außerdem haben wir gerade am Mietenmarkt bei vielen Menschen eine Lebenssituation, dass sie sich nur eine gewisse Summe für die Mieten leisten können. Man muss Prognosen im Immobilienbereich sehr kritisch hinterfragen.

Was zeichnet eine Immobilie aus?

Ohswald: Bei der Bewertung hat sich nichts geändert: Lage, Lage, Lage. Die Lage, insbesondere die Verkehrsanbindung, ist ein ganz wesentliches Thema, um das man nicht herumkommt. Im Vorsorgewohnungsbereich ist auch die Ausstattung enorm wichtig. Wenn man mehr für den Quadratmeter haben will, dann muss die Wohnung entsprechend ausgestattet sein. Die Ausstattungsmerkmale dürfen nicht nur optisch sein, sondern müssen auch Substanz haben. Ganz wesentlich für die Rendite ist, dass die Wohnung schnell am Mietermarkt gedreht werden kann– also vermietet werden kann. Sonst ist das Investment sinnlos.

Sie sprachen noch von einer vierten Art von Immobilie, welche haben Sie gemeint?

Ohswald: Das Zinshaus. Das muss man aber sehr differenziert betrachten, und es muss klar sein, dass sich die Rendite zwischen 1 bis 2% bewegt. Außer man will auch mehr riskieren. Wichtig sind Substanz und mittelfristige Perspektiven. Wer sich nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt, der muss vorsichtig sein und unterschiedliche Meinungen einholen.

07.06.2025

S Real, Greystar, SES & NID – Neues aus den Unternehmen

Neue Firmen, Jubiläen, Expansionen, Neugründungen, Aufstiege – ein Blick auf und in die Immobilienunternehmen.

06.06.2025

Interview mit Barbara Freiler, CFO der Handler Group, zum Ghezzo Immobilientag in St. Pölten

Die Baubranche steht aktuell vor erheblichen Herausforderungen. Steigende Zinsen, veränderte Finanzierungsbedingungen und neue regulatorische Anforderungen zwingen Unternehmen, ihre Strategien zu überdenken. Im Rahmen des Ghezzo Immobilientags - Starke Regionen in St. Pölten sprach Barbara Freiler, CFO der Handler Group, über die aktuellen Entwicklungen und die strategische Ausrichtung ihres Unternehmens in diesem anspruchsvollen Marktumfeld.

05.06.2025

Immobilie der Zukunft : Hub mit viel Funktion, Interaktion und dem Faktor Mensch

Wertsteigerung in der Immobilienentwicklung durch Design Thinking und kreative Intelligenz. Die neue Dimension der Wertschöpfung.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:

Christian Ohswald

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    23.08.2011
  • um:
    10:06
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:893

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 22/2025

Wir Gratulieren ÖRAG Immobilien Gruppe zu erreichten 32 Punkten!

ÖRAG Immobilien Gruppe

Herrengasse 17, 1010 Wien

Seit 1871 hat sich die ÖRAG stetig weiterentwickelt. Wir sind mit unserem engagierten Mitarbeiter*innen gewachsen und können uns seither als umfassender Immobiliendienstleister stolz am Markt präsentieren. Wir sind erfolgreich in der Vermittlung, der Verwaltung, der Bewertung, im Facility Management, und im Baumanagement. Bei uns geht es um weit mehr als nur um Immobilien - im Mittelpunkt stehen die Menschen, die mit ihnen in Verbindung stehen.   Werden Sie Teil dieser einzigartigen Erfolgsgeschichte!

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

JP Immobilien

Lehárgasse 7, 1060 Wien

Über JP Immobilien:Die JP Immobiliengruppe (JP), gegründet 1996 von Dr. Daniel Jelitzka und Reza Akhavan, hat über 520 Projekte in Österreich entwickelt und realisiert. Die Gruppe ist in den Bereichen Vermarktung, Investment (Zinshäuser), Bauträger und Hospitality tätig und bietet maßgeschneiderten Lösungen und persönliche Beratung. Als größter privater innerstädtischer Bauträger, Hoteldeveloper und führender Vermarkter von Wohnimmobilien und Vorsorgewohnungen in Wien spielt JP eine wichtige Rolle auf dem Immobilienmarkt. Mehr unter jpi.at

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

Winegg Realitäten GmbH

Herrengasse 1-3, 1010 Wien

Seit über 25 Jahren ist die WINEGG als Investor, Projektentwickler, Bauträger und Makler tätig. Das Kerngeschäft war in den Anfangsjahren das Zinshaus, doch in den letzten Jahren wurde auch das Bauträgergeschäft im Neubau forciert. Die Immobilien der WINEGG bestechen durch eine hervorragende Mikrolage, eine hochwertige Ausführung und eine nachhaltige Konzeptionierung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News