--}}
 

Die Struktur verschiebt sich

Die Gesellschaft entwickelt die Stadt, und diese muss daher relativ flexibel sein. Ihre Wettbewerbsfähigkeit hängt letztendlich davon ab.

Bereits mehr als die Hälfte der Menschheit wohnt in Städten, die nur dann funktionieren, wenn sich die Bewohner und Bewohnerinnen darin auch wohlfühlen. Auch gewachsene Städte und Stadtteile stellt dies vor große Herausforderungen, doch sind sie interessanterweise flexibler als konstruierte Städte. Eine Stadt– oder Teile davon– lässt sich zwar am Reißbrett entwerfen, aber entwickelt wird sie dann von den Menschen, die in ihr leben.

Der Mensch prägt die Entwicklung

Zwar ist es möglich, für eine gewisse Zeit eine Schablone, die sich „Stadtentwicklung“ nennt, über eine Gemeinschaft zu stülpen, aber die Entwicklung einer Stadt ist von ihren Menschen geprägt. Sie sind es, die sie beleben und in ihrem Sinne weiterentwickeln. Die Stadt wird nämlich viel stärker von den gesellschaftlichen Trends geprägt als von Ideen im Kopf eines Architekten.

Bewohner verändern die Schablonen

Daher sind auch Städte, die auf dem Reißbrett entstehen, nur so gut wie ihre Bewohner. Konstruierte Stadtteile funktionieren letztendlich nur, solange die Gemeinschaft auch mitspielt. Kommt es zu gesellschaftlichen Veränderungen, muss sich die Stadt mitanpassen, und die Frage ist, ob bei einem geplanten Stadtviertel, das um Milliarden von Euro errichtet wurde, eine Adaption überhaupt erwünscht ist?

Speziell am Reißbrett entstandene Städte sind als Gesamtorganismus sehr schwierig zu erfassen. Denn die Dynamik, die den Stadtteilen innewohnt, geht von den Bewohnern aus. Daher ist eine vorkonstruierte Stadtentwicklung eine sehr heikle Angelegenheit. Hier wird dem Menschen faktisch vorgegeben, wie er zu leben und zu arbeiten hat. Manchmal haben sich die Gegebenheiten innerhalb einer Gesellschaft schon verändert, ehe der neue Stadtteil– nach den alten Mustern errichtet– fertiggestellt ist.

Megatrends und Subphänomene

Es sind die Megatrends einer Gesellschaft, die sich in der Stadt manifestieren, und blickt man eine Ebene tiefer, so gibt es noch zahlreiche {{article_open::680}}Subphänomene.{{link_close}} Das ist alles ein sozioökonomisch dicht vernetztes System, und eine Entwicklung bedingt die andere. Betrachtet man die derzeitigen urbanen Trends in den Industrienationen, so zeichnen sich ganz wesentliche Veränderungen ab, die auf die Stadt und ihre Erscheinungsform durchschlagen werden: Immer weniger junge Menschen haben ein eigenes Auto, sie benutzen lieber öffentliche Verkehrsmittel oder auch das Rad. Die Arbeitsleistung wird nicht mehr nur in Büros erbracht, sondern verstärkt auch von zu Hause oder in der näheren Umgebung. Weitere Einflussfaktoren sind die neuen Lebensformen: Die Ganztagsbeschäftigung verschwindet, Teilzeitarbeit nimmt zu, und darum haben die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten Freizeit– Patchworkfamilien und Singles prägen die Städte. Bürgerinnen und Bürger wollen an der Gestaltung ihres Umfelds stärker teilhaben– mit der Folge, dass der öffentliche Raum von ihnen mittlerweile anders wahrgenommen wird als früher.

Neue Wünsche der Gesellschaft

In den USA kämpfen zahlreiche Immobilienmärkte genau mit diesem Problem: Die jungen Menschen wollen in der Stadt leben, mit kurzen Wegen und einer bestehenden Infrastruktur. Die berühmten Vorstädte sind für diese Generation keine erstrebenswerte Wohngegend mehr, und selbst in zahlreichen europäischen Städten sind die Vorstädte mit ihren Einfamilienhäusern als Wohnlage nicht mehr gefragt. Die Stadt ändert sich in ihrer Struktur.

Das Dorf als Zentrum

Etwas, was bei vielen dieser Entwicklungen übersehen wurde, ist der zentrale Treffpunkt für die Gemeinschaft. Ein Stadtteil benötigt einen Markt– ein Zentrum für die Menschen, die dort leben, {{article_open::683}}denn das Leben einer Kommune findet seit Jahrtausenden im „Ortskern“ statt.{{link_close}} Wirklich gute Stadtentwicklungen berücksichtigen genau diesen Punkt– sie müssen es auch. Reine Büro- oder Wohnviertel ohne zeitgemäße Durchmischung und zentrale Aufenthaltsqualitäten verlieren immer mehr an Bedeutung, denn es fehlt ihnen dieses wesentliche verbindende Element.

Das Besondere in der Stadt finden

Die Städte werden immer mehr in ihrer Gesamtheit wahrgenommen und damit auch– paradoxerweise– kleinteiliger. Vor allem jüngere Menschen lassen sich nicht mehr von einer glamourösen Fassade beeindrucken. Zahlreiche Städte haben zwar eine schöne Innenstadt und somit einen Anziehungspunkt, aber bis man dorthin gelangt, sind slumartige Gegenden zu bewältigen. Stadt ist mehr– nämlich eine Vielzahl von Zentren, und in der Kleinteiligkeit entdeckt sie wieder ihre Vielfalt und Einzigartigkeit. Die einzelnen Stadtteile werden in Zukunft wieder verstärkt zur Identifikation mit der Stadt selbst führen und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten müssen– nicht nur ein Zentrum. Diese Vielfalt und Authentizität ist es auch, die das Besondere einer Stadt der Zukunft ausmachen soll.

Städte bzw. Stadtregionen werden sich in den kommenden Jahren massiv verändern (müssen), und als zentrale Standorte der Wirtschaftsleistung wird es für sie wichtig sein, die besten Köpfe anzuziehen. Der Kampf um die besten Mitarbeiter findet also nicht nur im Bürogebäude und bei den Unternehmen statt, sondern wird in weiterer Folge auch in und von den Städten entschieden.

23.11.2024

Spatenstich für Wohnbauprojekt Donauperle von Jascha Bau in Wien Floridsdorf (Video)

Der Spatenstich für das innovative Wohnbauprojekt Donauperle markiert den offiziellen Baustart in Floridsdorf. Das Projekt der Jascha Bau unterstreicht die dynamische Entwicklung des aufstrebenden Bezirks und setzt neue Maßstäbe im modernen Wohnungsbau. Mit der traditionellen Zeremonie zum Spatenstich präsentiert sich das Bauvorhaben als zukunftsweisendes Projekt, das die wachsenden Anforderungen an zeitgemäßes Wohnen erfüllt.

21.11.2024

"Wir brauchen keine Politik der Eintagsfliegen, sondern eine gemeinsame Strategie."

Trotz multipler Krisen muss der Wohnbau in Österreich absolute Priorität haben. "Sozialer Friede ist eine Grundlage unserer demokratischen Gesellschaft", meint Klaus Baringer, Vorstandsvorsitzender der GESIBA und Obmann des GBV im Interview mit der Immobilien-Redaktion.

21.11.2024

Bau Invest Lounge: Experten diskutieren BIM und überregionale Chancen im Immobilienmarkt

Die kürzlich stattgefundene “Bau Invest Lounge”, organisiert von Digital Findet Stadt, bot eine Plattform für führende Persönlichkeiten der österreichischen Immobilienbranche. In einer aufschlussreichen Podiumsdiskussion tauschten Lars Oberwinter, Gerhard Rodler, Markus Galuska und Georg Stadlhofer ihre Erkenntnisse und Perspektiven aus. Die Veranstaltung beleuchtete aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen in der Immobilienbranche, mit besonderem Fokus auf überregionale Zusammenarbeit und den Einsatz moderner Technologien wie Building Information Modeling (BIM).

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    16.07.2015
  • um:
    16:51
  • Lesezeit:
    4 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Kategorie: Trends

Artikel:496

Auch wenn Immobilien nicht beweglich sind, so sind es doch ihr Umfeld und ihr Innenleben. Viele Trends und Entwicklungen in unserer Welt betreffen entweder direkt oder indirekt die Immobilie. 
Einer der Megatrends des 21. Jahrhundert ist jedenfalls die Digitalisierung. Sie wird massive Veränderungen in unserer Gesellschaft bringen. Natürlich macht sie auch vor Immobilien nicht halt. Der digitalisierte Wandel verändert die Immobilienwelt in einem ungeahnten Ausmaß. Deshalb haben wir dieser digitalen Revolution neben den „Trends“ einen ganz wesentlichen Stellenwert eingeräumt.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 46/2024

Wir Gratulieren Korte Immobilien Fröndenberg zu erreichten 22 Punkten!

Korte Immobilien Fröndenberg

Winschotener Straße 12, 58730 Fröndenberg/Ruhr

Immobilienmakler Fröndenberg. Mehr als nur ein Makler. Erfolgreich seit 1975! Familienunternehmen in zweiter Generation. Verkauf von Häusern, Wohnungen und Baugrundstücken. Persönliche Beratung. Individueller Service. Tätig in Fröndenberg, Menden, Unna und Umgebung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3