Im Juni 2025 veröffentlichte Immo Analytics den ersten Marktbericht zu den Neuentwicklungen am frei finanzierten Wiener Wohnungsmarkt, basierend auf einer Analyse des gesamten Wohnungsangebots der Jahre 2025 und 2026.
Der nun erschienene Bericht aktualisiert diese Daten, erweitert die Analyse erstmals um das Jahr 2027 und berücksichtigt auch die in den vergangenen Monaten aufgetretenen Projektverzögerungen.
Verzögerungen und Rückgang der Wohnungsproduktion
Wenig überraschend wird im Jahr 2025 im frei finanzierten Wiener Wohnbau voraussichtlich nur etwa die Hälfte des jährlichen Wohnungsbedarfs gedeckt. 2026 dürfte die Neubauleistung noch weiter sinken, und auch für 2027 zeichnet sich ein weiter rückläufiges Angebot ab. Derzeit steht im Verkauf noch ein größerer Restbestand aus früheren Jahren zur Verfügung. Ab Ende 2026 ist jedoch mit einem Übergang zu einem Verkäufermarkt und in weiterer Folge mit Wohnungsknappheit zu rechnen.
Ein wesentlicher Grund für die sinkende Zahl an Fertigstellungen in den kommenden Jahren sind sowohl die rückläufige Zahl an Baugenehmigungen als auch Projektverzögerungen, häufig bedingt durch Finanzierungsprobleme. Rund 18 Prozent der Projekte mit geplanter Fertigstellung bis Ende 2026 wurden seit Mai 2025 um mindestens drei Monate, teils sogar um bis zu einem Jahr, verschoben.
Preisentwicklungen bis 2027
Neue Wohnungen mit einem Bruttoverkaufspreis unter 6.000 Euro pro Quadratmeter sind nur noch in wenigen Randlagen Wiens zu finden. Auch sanierte Altbauten werden teurer und liegen preislich meist auf ähnlichem Niveau – bieten dafür aber oft bessere Lagen.
Ab 2027 ist nach aktuellem Stand kein Angebot unter 6.000 Euro pro Quadratmeter mehr zu erwarten.
Der Anteil der Wohnungen unter dieser Preisgrenze liegt bei den für 2025 geplanten Fertigstellungen noch bei rund 18 Prozent, sinkt 2026 auf etwa 10 Prozent und verschwindet ab 2027 nahezu vollständig.
(Siehe Grafik)
„Die Zahlen für 2027 sind naturgemäß noch mit größeren Unschärfen behaftet. Aber Neubauprojekte, die bis dato überhaupt noch nicht in Angriff genommen wurden, haben nur geringe Chancen auf eine Fertigstellung bis Ende 2027. Auch ist hier das Risiko von Verzögerungen noch größer, sodass die prognostizierten Fertigstellungen 2027 bereits eine gute Basis bilden.“, so Immo Analytics Geschäftsführer Gregor Pfeiffer.