--}}
 

Der Mensch nach der Corona-Krise

Wir wurden in den letzten Wochen gleichsam erschlagen mit Informationen über die Auswirkungen des Shutdowns auf unsere Wirtschaft, inklusive der Immobilienwirtschaft. Es wurden Vermutungen über die Prozentsätze des Rückgangs präsentiert und dazu, welchen Einfluss die Nachfrage auf das Flächenangebot in den verschiedenen Immobiliensparten haben wird.

Die Zeit „danach“ wurde noch wenig beleuchtet, und hier wird der wesentliche Faktor der Mensch sein: der Mensch und seine Entscheidungen, seine Schlussfolgerungen nach den letzten Wochen und daraus resultierend sein Verhalten in der kommenden Zeit. Das gilt sowohl für Privatpersonen als auch für die Unternehmensführungen.

Viele Fragen offen

Es stellen sich viele Fragen: Wie geht es weiter? Welche Entwicklungen werden in den kommenden Monaten noch kommen? Werden wir eine zweite Welle erleben? Wird die Pandemie durch ein Medikament ihren Schrecken verlieren?

Wirtschaftswissenschafter stellen bereits in Aussicht, dass sich das volle Ausmaß der Krise erst Ende des zweiten Quartals zeigen wird. Diese Vermutung dürfte zutreffen. Das „Schweizer Handelsblatt“ schreibt, dass die Stimmung der Konsumenten in der Schweiz so mies ist wie seit 1972 nicht mehr. Sie beurteilen die Wirtschaftsentwicklung als schlecht, sie haben kein Interesse an größeren Anschaffungen, und ihre eigene finanzielle Lage – so erwarten sie – dürfte sich in den nächsten Monaten verschlechtern. 

Lockdown verdirbt die Laune

Die neue Erhebung des schweizerischen Staatssekretariats für Wirtschaft SECO zeigt, wie sehr der „Great Lockdown“ den Konsumenten die Laune verdirbt. Die schlechte Stimmung trifft damit den wichtigsten Teil der Wirtschaft – denn der private Konsum ist für 60 Prozent der Wirtschaftsleistung in der Schweiz verantwortlich. Aber unser Nachbarland ist nicht allein, auch in Deutschland, Kanada, den USA oder Australien gab es in den letzten Tagen entsprechende Indikatoren für neue Rekordtiefs bei der Stimmung.

PKW-Zulassungen brechen ein

Ein eindeutiges Zeichen sind die Pkw-Neuzulassungen im März in der EU. Sie sind um 55 Prozent zurückgegangen, in Österreich sogar um 66,7 Prozent. Das ist natürlich jetzt einmal nicht verwunderlich, da alle Menschen ganz andere Sorgen hatten, als ein neues Auto anzumelden, und natürlich auch die Autohäuser geschlossen hatten. Auffällig ist allerdings, dass sogar der Gebrauchtwagenmarkt ein deutliches Minus zeigt. Und auch hier wird die Phase im Juni oder Juli ganz entscheidend sein.

Vorsicht und Zurückhaltung

Eine grundsätzliche Aussage lässt sich aber schon tätigen: Die Menschen werden nach den Lockdowns wohl vorsichtiger und zurückhaltender sein. Das trifft jetzt vielleicht nicht unbedingt auf Immobilien zu, denn dies ist eine andere Liga. Michael Baert, Vorstand der IFA-Unternehmensgruppe, meint: „Nach den bisherigen Wirtschaftskrisen ist immer überproportional viel Geld in Immobilien geflossen. Das wird auch diesmal so sein.“ Ähnlich sieht es Michael Schmidt, Geschäftsführer der 3SI Immogroup: „Zugegeben, die generelle Nachfrage ist zu Beginn etwas zurückgegangen, aber spätestens zwei Wochen nach der Einführung der ersten Maßnahmen sind die Anfragen wieder deutlich gestiegen. Jene, die gerade jetzt an Immobilien interessiert sind, sehen den Wohnungskauf als Investition in und für die Zukunft.“ Wer noch hat, der investiert sein Geld in Sachwerte, und Immobilien stehen hier an vorderster Stelle.

Graue Zeit mit vielen Unsicherheiten

Sind die Wohnimmobilien mit einem blauen Auge davongekommen? Das lässt sich derzeit noch schwer abschätzen. Michael Baert: „Aus meiner Sicht wird es mit einem kleinen Dämpfer weitergehen.“ Aber das ist nur ein Teil des Gesamtbilds: „Wesentlich wird sein, wie lange die Maßnahmen dauern und wie die Menschen dann reagieren werden – in puncto Einkaufen, Reisen, Arbeiten, Ausgehen und Veranstaltungen.“ Das wird die Wirtschaft in einem enormen Ausmaß betreffen. Der Historiker Niall Ferguson sieht die kommende Zeit als eine graue Zeit mit vielen Unsicherheiten. In dieser Phase, so Ferguson, würden all jene Branchen weiter schrumpfen, die ein gewisses Maß an Nähe benötigen: Detailhandel, Luftverkehr, Bildung, Live-Kultur, Hotels, Restaurants. Es sei eine Illusion, dass demnächst ein „neuer Normalzustand“ erreicht werde.

09.05.2025

"Rekordzahl an Insolvenzen zwingt Branche sich Realität zu stellen"

Moritz Kraneis, Geschäftsführer der Deutschen Zinshaus Gruppe, beschäftigt sich mit den derzeitigen Verwerfungen innerhalb der Immobilienbranche in Deutschland und sieht darin auch positive Aspekte.

08.05.2025

Blackout im Aufzug – weder aufwärts noch abwärts (Teil 2)

Haben Sie Angst oder verfallen Sie beim Aufenthalt in kleinen Räumen sogar regelrecht in Panik? Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen in geschlossenen Räumen die Decke auf den Kopf fällt? Dann sollten Sie jetzt zu lesen aufhören – denn es geht um Aufzüge, die steckenbleiben. Und zwar sehr lange.

07.05.2025

Blackout im Aufzug – weder aufwärts noch abwärts (Teil 1)

Haben Sie Angst oder verfallen Sie beim Aufenthalt in kleinen Räumen sogar regelrecht in Panik? Haben Sie das Gefühl, dass Ihnen in geschlossenen Räumen die Decke auf den Kopf fällt? Dann sollten Sie jetzt zu lesen aufhören – denn es geht um Aufzüge, die steckenbleiben. Und zwar sehr lange.

Geschrieben von:

Chefredakteur bei

Immobilien Redaktion
Interview-Partner:
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    21.04.2020
  • um:
    06:58
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Werbung

Kategorie: Inland

Artikel:878

Die vielfältigen Inhalte unser Artikel und Videos befassen sich mit der Immobilienmarktentwicklung in Österreich und geben gemeinsam mit den relevanten Branchennews einen aktuellen Überblick. Allerdings werfen wir auch einen Blick in die Zukunft der einzelnen Assets. 
Mit diesem Blick in die Zukunft garantieren wir allen Lesern und Leserinnen, bei den entscheidenden Entwicklungen vorne dabei zu sein. Wir denken oft schon über Themen nach, die andere noch gar nicht als solche erkannt haben und greifen Entwicklungen auf, bevor sie sich am Markt etabliert haben.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 18/2025

Wir Gratulieren RE/MAX zu erreichten 20 Punkten!

Platz 2

BUWOG Group GmbH

Rathausstraße 1, 1010 Wien

Die BUWOG ist der führende Komplettanbieter am österreichischen Wohnimmobilienmarkt und deckt die gesamte Wertschöpfungskette des Wohnungssektors ab.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Hiring Profil News

Platz 3

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News