Reinhard Aumann, ERSTE Bank, sWohnbaubank:
Das Zusammentreffen namhafter Branchenvertreter aus allen Bundesländern ist immer ein Erlebnis. Drei Tage lang ist enorm viel Kompetenz auf engem Raum geballt– zum Austausch von Erfahrungen und zur Suche nach gemeinsamen Lösungen. Das machen ja eigentlich nur wenige Branchen in dieser Form. Die Branche entwickelt sich immer wieder etwas weiter.
Sandra Bauernfeind, Vorstand des ÖVI:
Für mich als treue Besucherin des Bundestags steht ohnehin fest, dass ich hingehe: wegen der Vortragenden, wegen der Kollegen und auch wegen des Erfahrungsaustausches. Es gibt auch immer wieder gute Vorträge zu Themen, die abseits des Beruflichen liegen. Derjenige über Körpersprache ist sehr gut angekommen. Was mich besonders interessiert, sind Themen wie das VRUG, mit dem wir mittlerweile umzugehen gelernt haben, das aber unsere Arbeitswelt total verändert hat. Mich interessiert, welche Softwarelösungen einige IT-Unternehmen in diesem Bereich anzubieten haben.
Oliver Brichard, Obmann-Stv. der Fachgruppe Wien:
Es gefällt mir, dass man sich bei allen Bundestagen bemüht, neue Sichtweisen unterzubringen. Es sind auch immer Vorträge dabei, die über den Tellerrand hinaussehen lassen, das gefällt mir ebenfalls.
Gerald Gollenz, Fachgruppenobmann Steiermark:
Ich komme her, da sich hier die Branche trifft. Man lernt etwas dazu, und man lernt wieder neue Leute kennen. Man sieht auch die positiven Veränderungen in der Branche. Was uns derzeit beschäftigt? Die rechtlichen Herausforderungen: Wohnrecht, Mietrecht, Maklerrecht– das alles kommt zu unserem Tagesgeschäft noch dazu.
Christian Hrdliczka, stellvertretender Fachgruppenobmann der Immobilientreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer:
Das Thema ist sicherlich: Wohin müssen sich das Berufsbild und das Selbstverständnis der Branche entwickeln, damit wir Perspektiven haben. Wie müssen wir uns weiterentwickeln, sowohl bei der Qualität und den Dienstleistungen als auch was das Ansehen in der Gesellschaft betrifft? Das Berufsbild könnte wesentlich besser sein, wenn man gewisse Parameter schafft, aber das Verständnis muss von innen heraus kommen. Weg vom Vermittler zum Berater, und das gilt für den Makler genauso wie für die Hausverwalter. Wir müssen uns unseres Wertes bewusst sein und das auch gemeinsam transportieren.
Thomas Kozak, Obmann Verein Intelligentes Wohnen:
Es herrscht eine positive Stimmung, eine Aufbruchsstimmung. Ich habe das Gefühl, die Leute haben eine solide Grundeinstellung, positiv und zukunftsorientiert.
Rudolf North, Fachgruppengeschäftsführer der Fachgruppe Wien:
Es ist alles so durchgeregelt, und das sind EU-Tendenzen, das ist kein österreichisches Spezifikum. Durch diese allgemeine Entmündigung wird die Eigenverantwortung abgegeben. Der Verbraucherschutz wird überzogen, gerade im Bereich des VRUG, da ist das Augenmaß ein bisschen verloren gegangen (siehe auch: www.immobilien-redaktion.at/interviews/articles/vrug-die-zeit-danach.html).
Stephan Weninger, Geschäftsführer der SIVBEG:
Es gibt spannende und interessante Vorträge, und gerade beim Wohnrecht muss man auf dem Laufenden bleiben. Generell kann man sich mit den Branchenkollegen austauschen, und man muss bei solchen Treffen ja nicht rund um die Uhr über berufliche Themen sprechen.
Alles, was die Branche betrifft, ist auf dem Bundesimmobilientag Thema, etwa auch eine Novellierung: Ein Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer, und so ist die Novelle der Wiener Bauordnung zwar auf dem Papier, aber in der Realität für die Bauträger noch nicht angekommen, wie ein anderer Teilnehmer meint.
Hans Jörg Ulreich, Ulreich Bauträger GmbH:
Stadtwachstum, Stadtwachstum und Kopf in den Sand. Sie reden zwar alle schon von Nachverdichtung, aber sie tun das Gegenteil. Vielleicht machen wir auch zu wenig Druck. Das Problem ist, dass aus Fehlern nichts gelernt wird, weil keiner Fehler zugibt. Es ist nicht so schlecht in Wien, aber teilweise könnte man „mit weniger Geldausgeben“ viele Dinge viel besser machen und viel mehr erreichen. Aufgrund der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung der 80er-Jahre war Wien auf Schrumpfung ausgerichtet, und man erwartete, dass 2020 in Wien weniger Menschen wohnen würden. Leider gehen die aktuellen Flächenwidmungspläne immer noch von einer Schrumpfung aus, daher gibt es wenig Entwicklungspotenzial. Die Flächenwidmungspläne in den Gründerzeitgebieten entsprechen nicht mehr der aktuellen Situation.
Thomas Malloth:
Ich glaube, die Kollegen merken, dass Veränderungen notwendig sind, und während man in den letzten Jahren eher auf die Veränderung gewartet hat, ist jetzt klar, dass sie stattfindet und dass die Immobilienbranche ein wesentlicher Bestandteil der Veränderung ist. Das merkt man auch am überproportionalen Interesse an übergeordneten Fragestellungen, die nicht nur das tägliche operative Geschäft betreffen. Es geht um den kleinen Schritt mehr– one step more. Es interessiert die Branche, sonst wäre das hier nicht so groß, und dass 427 Leute in den Seewinkel kommen, ist ein mächtiges Zeichen.