Zwangsversteigerungen: Trendumkehr bestätigt: Mehr Versteigerungen, aber geringere Erlöse

Der über ein Jahrzehnt beobachtete, stetige Rückgang von Zwangsversteigerungen von Liegenschaften war schon 2023 zum Stillstand gekommen. Begleitet wurde er von einem markanten Absinken der dabei erzielten Erlöse.

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Mit 1.092 in Österreich anberaumten Terminen zur Zwangsversteigerung von Liegenschaften (nach 823 im Vorjahr) hat das Jahr 2024 nunmehr für ein ausgeprägtes Wiederansteigen der Termine um fast ein Drittel (+32,7%) in etwa auf das Niveau des Jahres 2020 gesorgt. Die Aufteilung dieser Termine auf die einzelnen Immobilien-Kategorien - 58% Wohnimmobilien, 24% Gewerbeimmobilien, 18% Grundstücke – bewegt sich nach wie vor im Rahmen der langfristig beobachteten durchschnittlichen Verteilung von 59 % zu 25 % zu 16 %. Das Wachstum lag bei Wohn-, bzw. Gewerbeimmobilien etwas unter, bei Grundstücken über dem Durchschnitt (siehe Tabelle). Aufgrund der statistisch gesehen niedrigen Fallzahlen müssen die üblichen statistischen Schwankungen als Erklärung für diese Abweichungen angesehen werden.

Entgegen dem bis 2023 beobachteten Trend ist das Schätzwertvolumen 2024 im Vergleich zur Zahl der anberaumten Termine weniger stark gewachsen: Der Anstieg auf EUR 437 Mio. (Vorjahr EUR 344 Mio.) betrug 27,1%. Wohnimmobilien verzeichneten dabei mit 16,1 % den geringsten, im Vergleich zur Terminzunahme deutlich unterproportionalen Anstieg. Der mit 60,2 % stärkste, deutlich überproportionale Zuwachs war bei Grundstücken zu beobachten. Bei Gewerbeimmobilien verlief der Anstieg von Schätzwertvolumen (+32,3%) und Terminen (+30,5%) nahezu parallel. Dies passt zu den generellen Entwicklungen des Immobiliensektors, die durch etwas sinkende Kaufpreise im Wohnimmobiliensektor, nach wie vor aber steigende Grundpreise gekennzeichnet sind.

Die Entwicklung der Anzahl anberaumter Zwangsversteigerungstermine in den einzelnen Bundesländern divergiert stark. In allen Bundesländern sind zwar Anstiege zu verzeichnen, schwanken aber zwischen einstelligen Prozentsätzen (Vorarlberg +3%, Steiermark +5%) und Spitzen über 100% (Salzburg und Burgenland, jeweils +117%), was also sogar mehr als einer Verdopplung der anberaumten Termine entspricht. Alle anderen Bundesländer gehören der breit aufgestellten Mitte im Bereich von 21% bis 37% an, liegen also um den österreichischen Durchschnitt von 32,7%.

Die prozentuale Aufteilung der ZV-Termine nach Bundesländern, also das Ranking nach den Anteilen eines Bundeslands am Gesamtaufkommen der Termine, zeigt aber eher ein gewohntes Bild: Die Top 3 – Niederösterreich, Wien und Steiermark – liegen nach wie vor auch in dieser Reihenfolge voran. Dabei ist ihr jeweiliger Anteil um einige wenige Prozentpunkte zurückgegangen. Wie üblich bildet Vorarlberg den Abschluss der Tabelle. Dazwischen haben sich aber doch Verschiebungen ergeben, wie aus den oben zitierten unterschiedlichen Entwicklungen im jeweiligen Bundesland auch zu erwarten war. So liegt nun Burgenland an 4. Stelle.

Die Anzahl anberaumter Zwangsversteigerungstermine pro 100.000 Einwohnern musste damit in 2024 wieder eine Steigerung erfahren. Der im Vorjahr verzeichnete, bisherige Tiefstwert von 9,0 stieg auf 11,9 Termine pro 100.000 Einwohner im Österreich-Durchschnitt. Nach Bundesländern betrachtet liegen Burgenland, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten über diesem Durchschnittswert, alle anderen Bundesländer darunter. Oberösterreich ist dabei mit einem Wert von 6,5 Terminen pro 100.00 Einwohnern noch vor Vorarlberg (8,0) an letzter Stelle positioniert. Der zweithöchste Wert ist in Niederösterreich (16,2) festzustellen. Burgenland führt mit 37,4 Terminen pro 100.00 Einwohnern diese Statistik nach wie vor an.

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  • Erschienen am:
    26.03.2025
  • um:
    15:00
  • Lesezeit:
    2 min
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