Zulassungszahlen: Weiterer Zuwachs bei E-Mobilität braucht bessere Rahmenbedingungen

Steigende Zahl von E-Autos in Österreich macht stärkere Anstrengungen auch für Ladenetze notwendig. SMATRICS empfiehlt ein Paket an Maßnahmen, um Engpässe zu vermeiden.

Fotocredit: envato elements

Mehr als 34.000 Elektro-Autos wurden 2022 in Österreich neu zugelassen, zeigen die heute veröffentlichte Zahlen der Statistik Austria. „Die aktuellen Daten sind eine gute Nachricht für die Elektromobilität und den Klimaschutz“, reagiert SMATRICS-CEO Hauke Hinrichs. Dennoch brauche man für den weiteren Siegeszug der E-Mobilität neue Maßnahmen. „Wer E wie E-Mobilität sagt, muss auch L wie Ladeinfrastruktur sagen. Ausreichende und funktionierende Ladeinfrastruktur ist der entscheidende Schlüssel für einen Massenmarkt E-Mobilität“. Engpässe beim Laden müssten jedenfalls vermieden werden, sagt der Experte. SMATRICS hat im Masterplan Ladeinfrastruktur 2030 dafür eine Reihe an Vorschlägen ausgearbeitet. 

Empfohlen werden unter anderem gesetzlich geregelte einheitliche Abrechnungsstandards. Aufgrund eichrechtlicher und -technischer Gegebenheiten ist die Abrechnung nach Minuten statt nach Kilowattstunden (kWh) weiterhin üblich – das habe Nachteile für Kund:innen. Steuer-Vereinfachungen etwa beim Laden von Dienstwägen zu Hause seien notwendig, um sinnlose Bürokratie zu vermeiden, dies wurde kürzlich durch die Sachbezugswerteverordung, die seit 1.1.2023 gültig ist, größtenteils geklärt. Das „right to plug“, also das Recht auf Errichtung einer Ladestation in Mehrparteienhäusern, solle ausgeweitet werden.  

Digitalisierung bei Stromnetzen

Der Anschluss von E-Ladeinfrastruktur an das Stromnetz stellt heute in Österreich eine große Herausforderung dar. Aktuell wird der Prozess von der Netzanfrage bis zur Zählermontage bei jedem Verteilnetzbetreiber individuell gestaltet. Oft gibt es bürokratische Hürden. Eine Erleichterung beim Bau von Ladestationen sollte hier durch eine österreichweite Standardisierung und Digitalisierung von Prozessen und Regeln bei den Verteilnetzbetreibern umgesetzt werden, etwa über ein Open-Data-Portal, in dem die Verteilnetzinfrastruktur (Trafos, etc.) allgemein zugänglich ist. 

Flächenverfügbarkeit und Förderungen für ländliche Lagen

Ladestationen an verkehrstechnisch sinnvollen Lagen sind Schlüsselfaktoren für die E-Mobilität. Dazu müssen Parkplätze entsprechend ausgerüstet und dem Ladeprozess gewidmet werden. Aktuell gibt es kaum Verpflichtungen für Gebietskörperschaften und Unternehmen, aktiv zu werden und Parkflächen für das Laden zu widmen. Optimal sind Ladestationen auch in der Verknüpfung mit leistungsfähigen Öffis – etwa an Park&Ride-Parkplätze. Weiterhin braucht es auch Förderprogramme für Ladestationen – gerade im ländlichen Bereich, abseits von Hauptverkehrsrouten, kann derzeit keine gewinnbringende Auslastung erzielt werden.  

„Der Hochlauf der E-Mobilität schreitet voran. Aber wir müssen mehr und schnellere Maßnahmen treffen, damit das Ziel eines klimaneutralen Verkehrssektors binnen der nächsten Dekade erreicht werden kann“, sagt Hinrichs.

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  • Erschienen am:
    18.01.2023
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