Die Stabilität des österreichischen Immobilienmarktes wird von lokalen wie internationalen Investoren nach wie vor hochgeschätzt. Neben stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zählen hier vor allem die hohe Lebensqualität und die positive Bevölkerungsentwicklung in urbanen Ballungsräumen zu den entscheidenden Faktoren. Im Fokus stehen in erster Linie krisensichere Assetklassen, wobei insbesondere die Nachfrage nach Logistikimmobilien einen enormen Schub erhalten hat – aber auch Wohnungsneubauten stehen hoch im Kurs. Aufgrund der enormen wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus für den Wirtschaftsstandort ist die Aufmerksamkeit vieler Investoren auch auf den österreichischen Hotelmarkt gerichtet. Dieser erholt sich ebenfalls zusehends, wenn auch das absolute Rekordjahr 2019 nach wie vor die Benchmark darstellt. Ganzjahresdestinationen und Freizeithotels stehen im Fokus und Forward Deals, früher eher eine Ausnahme, werden immer mehr zur Regel.
Der Zinshausmarkt wird regionaler, denn aufgrund der Produktknappheit in der Bundeshauptstadt weichen Investoren zusehends auf die meist auch günstigeren Bundesländer aus. Hier kann Niederösterreich bereits als zweitwichtigstes Bundesland nach Wien genannt werden. Auf dem Büromarkt sind Home-Office und Desk Sharing zwar nicht mehr wegzudenken – aber erfreulich bleibt die Tatsache, dass sich die Auswirkungen der Pandemie in absoluten Zahlen zumindest in Grenzen halten. Auch auf dem Retailmarkt ist eine positive Entwicklung insbesondere durch freiwerdende Flächen in sehr guten Lagen und innovative Konzepte deutlich spürbar: Vor allem internationale Kunden nutzen jetzt die Chancen, die sich aktuell auf dem Markt ergeben.
Krisengewinner: Lager- und Logistikimmobilien
Nichtsdestotrotz kann nach der Pandemie ein klarer Krisengewinner identifiziert werden: Lager- und Logistikimmobilien, die sich immer stärkerer Nachfrage erfreuen und zurzeit einen regelrechten Boom erleben.
Privates Wohnen muss immer flexibler werden und deutlich mehr Anforderungen erfüllen, da Home-Office und der Rückzug in die eigenen vier Wände immer öfter eine richtiggehende Symbiose eingehen müssen. Details wie eigene Arbeits- und Rückzugsbereiche gewinnen an Bedeutung.
Schließlich hat die Pandemie auf dem Immobilienmarkt auch einige positive Entwicklungen befeuert – so ist Umnutzung das Thema der Stunde, das sich gleichzeitig positiv auf die Nachhaltigkeit der gesamten Branche auswirkt.
Thomas Belina, Managing Partner von Colliers Österreich: „Im letzten Marktbericht haben wir darauf hingewiesen, dass jede Krise auch neue Chancen mit sich bringt – und damit Recht behalten: Innovative Retailkonzepte oder vielfältige Arten der Umnutzung bestehender Flächen agieren als erste Vorboten dafür, dass die Pandemie die Entwicklung des Immobilienmarkts nicht gebremst, sondern teilweise sogar beschleunigt hat. Und wir sind überzeugt, dass wir uns hier erst am Beginn eines Prozesses befinden, der den Markt nachhaltig prägen wird und deshalb auch zum Namensgeber dieses Marktberichts auserkoren wurde.“
Den gesamten Immobilienmarktbericht finden sie hier.