WKÖ-Gollenz: „Bestellerprinzip wirft Immobilienmarkt um Jahrzehnte zurück“

Pisecky: „Das Bestellerprinzip wird den Markt verändern, aber leider nicht zum Positiven“ – Wild verweist auf negative Erfahrungen aus Deutschland

Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ)

© WKÖ/Lipiarski

ÖVP und Grüne haben sich nun doch auf das so genannte Bestellerprinzip geeinigt. Die österreichische Immobilienwirtschaft ist entsetzt und warnt vor weitreichenden negativen Konsequenzen für Vermieterinnen und Vermieter, Mieter:innen und den Immobilienmarkt im Allgemeinen. „Da haben die Regierungsparteien den zukünftigen Mieterinnen und Mietern gar kein schönes Weihnachtsgeschenk gemacht“, hält Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbandes der Immobilien- und Vermögenstreuhänder der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), dazu fest. Mit Ende Jänner, Anfang Februar soll das Bestellerprinzip beschlossen werden und ab dem 1. Juli 2023 gelten. Das Bestellerprinzip legt fest, wer die Makler:innen bezahlen muss – nämlich die Auftraggeber:innen.  

Negative Erfahrungen aus Deutschland   

Nach dem Inkrafttreten des Gesetzes wird es auf dem Markt zu unangenehmen und unerwarteten Veränderungen kommen – damit rechnet Fachverbandsobmann-Stellvertreter Michael Pisecky: „Das Bestellerprinzip wird den Markt verändern, aber leider nicht zum Positiven. Es ist eigentlich unverantwortlich, dass man von politischer Seite sehenden Auges in dieses Problem läuft, da wir aus Deutschland wissen, wie sich der Markt dadurch zum Schlechteren entwickelt hat. Er wird unübersichtlicher, das Angebot geringer und Wohnen wird durch das Bestellerprinzip für Mieter auch nicht billiger, denn die entscheidenden und wichtigsten Faktoren sind wohl die laufenden Wohnungskosten“, so Gerald Gollenz. 

„Am Ende des Tages werden Mieter und Vermieter gleichermaßen verlieren,“ ärgert sich Fachverbandsobmann-Stellvertreter Johannes Wild, dass man in Österreich aus den Fehlern und Verwerfungen, die am deutschen Wohnungsmarkt seit sieben Jahren sichtbar sind, anscheinend nichts gelernt hat. Die Erfahrung aus Deutschland zeigt, dass sich in den Jahren seit der Einführung des Bestellerprinzips der Markt eklatant zum Nachteil der Mieterinnen und Mieter verändert hat. „Deswegen sind wir bestürzt, dass die Regierung trotz aller Warnungen von uns und den Erfahrungen aus Deutschland, an diesem Bestellerprinzip festhält“, wundert sich Johannes Wild. 

Wildwuchs am Markt droht 

Es ist zu befürchten, dass ein Wildwuchs am Markt entsteht – wie es in Deutschland - vor allem in Berlin - bereits eingetreten ist. Viele negative Aspekte, die in den vergangenen Jahren aus dem Weg geräumt wurden, werden wieder Einzug in den Markt halten: Intransparenz des Angebotes, Verknappung des Angebotes, Massenbesichtigungen.

Ein zusätzliches Problem in Österreich 

Zum großen Unterschied von Deutschland, wo die Vermieter die Vermarktungskosten einpreisen können und trotzdem kaum Makler beauftragen bzw. sich diese aus dem Markt, weil es nicht mehr wirtschaftlich machbar ist, zurückgezogen haben, ist in Österreich die Einpreisung bei zwei Drittel der privaten und gewerblichen Mietwohnungen nicht möglich, da diese gesetzlich preisgeregelt sind. „Von einem Gewinn für die Mieterinnen und Mieter kann daher also keine Rede sein und die 55 Millionen Euro Entlastung, die sich laut Regierung durch die Umstellung ergeben, sind eine fiktive Wunschsumme“, so Obmann-Stellvertreter Pisecky abschließend.

Wirtschaftskammer Österreich

Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

31.07.2025

Gebäude mit Kunstwert – 1.Teil

Sie stechen aus der Uniformität der architektonischen Landschaft hervor. Sie tragen die Handschrift ihrer Kreatoren, der Architekten, und oftmals preisen sie diese im Stillen. Es sind keine 08/15-Bauten, sondern Gebäude mit Kunstwert. Allerdings stießen einige der Wiener Architekturjuwele bei ihrer Errichtung nicht nur auf Begeisterung. Heute allerdings sind wir stolz auf manche Gebäude, die uns damals nicht so zugesagt haben.

29.07.2025

Weiter gedacht … die Wohnungsnot wird Realität

Lange genug wurde gewarnt, und lange genug wurde zugewartet. Spätestens Mitte 2026 wird sich das Problem nicht mehr leugnen lassen.

28.07.2025

Stille Revolution im Office-Markt: Was MaklerInnen jetzt über flexible Bürolösungen wissen müssen

Wie große Unternehmen mit flexiblen Büroflächen Zeit, Geld und Nerven sparen – und MaklerInnen von einem dynamischen Markt profitieren.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    19.12.2022
  • um:
    09:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 30/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 40 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3