Bis auf zwei Ausnahmen verzeichneten alle Bezirke in Wien Steigerungen beim Angebotspreis.Nationale Spitzenreiter: Dornbirn, Krems Land, Rohrbach, Bregenz und Voitsberg.
Die Immobilienplattform willhaben hat für ihre jährliche Marktübersicht erneut die Angebotspreis-Entwicklung von Eigentumswohnungen in ganz Österreich untersucht und dabei mehr als 120.000 entsprechende Anzeigen genau unter die Lupe genommen. Verglichen wurden die jeweiligen Angebotspreise aus dem Kalenderjahr 2018 gegenüber 2017: Im Großteil der untersuchten Bezirke (mehr als 83 %) zogen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise erneut an.
Durchwegs Preissteigerungen in Wien mit Ausnahme von Wieden und Donaustadt
Stiegen im Vorjahr (Vergleich 2017 gegenüber 2016) noch die Angebotspreise von Eigentumswohnungen in jedem Bezirk an, offenbarte die Auswertung heuer zwei Bezirke, in denen dies nicht der Fall war. In Wieden, das im Vorjahr noch den größten Zuwachs verzeichnet hatte, pendelten sich die Preise ein und gingen gemäß Auswertung um 4,3 % zurück. Auch im 22. Wiener Gemeindebezirk stand ein kleines Minus vor dem Ergebnis (- 0,5 %). In allen anderen Bezirken wurden Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr wieder teurer angeboten – jedoch fiel die Steigerung nicht mehr so hoch aus, wie im Jahr zuvor. Waren es im Vorjahr noch um die 20 %, liegt in diesem Jahr die höchste Steigerung bei 11,8 %. Alle anderen Zuwächse befinden sich im einstelligen Bereich. Über alle Bezirke legten die Angebotspreise im Wien-Gesamtschnitt um rund 5 Prozent zu.
Deutliche Zunahmen im ländlichen Bereich
Generell fällt im Rahmen der heurigen Analyse auf, dass die Wohnungen nicht im Speckgürtel von Wien, in Graz oder in Salzburg-Stadt die stärksten Steigerungen erfahren haben, sondern eher im ländlichen Bereich. Stark zugelegt haben im Bundesländervergleich die Preise in Vorarlberg. In Dornbirn um 28 %, gefolgt von Bregenz mit 22,9 %. Auch in Krems Land (26,7 %), Rohrbach (25 %) und Voitsberg (20,2 %) gab es eine spürbare Steigerung bei den Angebotspreisen.
Auch alle Landeshauptstädte legen zu
Wie bereits in den Vorjahren stiegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in allen Landeshauptstädten im Jahresvergleich an. Die Preiszuwächse bewegten sich dabei überwiegend in der Größenordnung von rund vier bis neun Prozent: Die große Ausnahme bildet Bregenz. Hier wurden die Wohnungen um 22,9 % teurer. Der zweite Platz geht an St. Pölten (16 %) gefolgt von Linz (8,7 %), Innsbruck (7,9 %) und Eisenstadt (5,6 %). Die Angebotspreise in Salzburg-Stadt (4,2 %), Klagenfurt (3,9 %) und in Graz (3,7 %) entwickelten sich eher moderat.
Die Bundesländer HighlightsWien
In Wieden, das im Vorjahr noch den größten Zuwachs verzeichnet hat, gingen die Angebotspreise leicht zurück (- 4,3 %) und auch im 22. Wiener Gemeindebezirk stand ein Minus vor dem Ergebnis (- 0,5 %). In allen anderen Bezirken wurden Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr wieder teurer angeboten. Spitzenreiter ist mit einer Steigerung von 11,8 %: Wien-Neubau, gefolgt vom 16. Bezirk mit zehn Prozent. Am dritten Platz folgt der dritte Bezirk (9,2 %) und am vierten Platz folgt der Nachbarbezirk Simmering (8 %).
Niederösterreich
Im Bezirk Krems-Land legten die Angebotspreise mit 26,7 % deutlich zu, gefolgt von Horn mit 19,2 %. Auf einen Wert von mehr als zehn Prozent kamen noch St. Pölten (16 %), Neunkirchen (11,8 %), Wiener Neustadt (10,7 %) und Mödling sowie Gänserndorf (beide 10,1 %). Rückläufige Entwicklungen gab es in Niederösterreich in Scheibbs (- 10,3 %), Waidhofen an der Ybbs (- 5,3 %), Tulln (- 4,7 %), Waidhofen an der Thaya (- 3,5 %), Bruck an der Leitha (- 3,1 %), Mistelbach (- 2,8 %), Hollabrunn (- 1,3 %) und Lilienfeld (- 0,4 %).
Burgenland
Im Burgenland zeigt sich ein sehr uneinheitliches Bild. Die Preise gingen in Oberpullendorf (- 18,4 %) und in Eisenstadt-Umgebung (- 13,1 %) stark zurück, Steigerungen erfolgten in Mattersburg (12,6 %), Jennersdorf (8,9 %), Eisenstadt (5,6 %) und Güssing (1,1 %).
Kärnten
Eigentumswohnungen im Bezirk Villach Land wurden 2018 im Schnitt um 18 % teurer zum Verkauf angeboten als im Jahr zuvor. Knapp unter zehn Prozent Preiszuwachs gab es bei Angeboten in Hermagor (9,9 %), Spittal an der Drau (9,2 %) und in Feldkirchen (7,9 %). Wie in vielen anderen Bundesländern gab es einen Bezirk mit einer rückläufigen Entwicklung: Klagenfurt Land (9,7 %).
Oberösterreich
Erheblich teurer wurde der Wohnungskauf im Bezirk Rohrbach (25 %). Aber auch in Kirchdorf an der Krems waren die Angebotspreise im Durchschnitt um 18,1 % höher, in Braunau am Inn um 17,9 %. Auch in Oberösterreich gab es mit Steyr (- 2,9 %) einen Bezirk mit einem leicht rückläufigen Ergebnis. Die Preisvorstellungen in Wels-Land wuchsen um 12,4 %. Ähnliche Werte ergab auch die Entwicklung in Vöcklabruck (11,6 %), Wels (11,3 %) und Freistadt (10,2 %).
Salzburg
Hier liegt nur ein Bezirk über der zehn Prozent Marke: Zell am See (10,4 %). In Hallein kamen Eigentumswohnungen vergangenes Jahr um durchschnittliche acht Prozent teurer auf den Markt als noch im Jahr zuvor. Moderater fiel die Teuerung in den Bezirken Salzburg Umgebung (6,9 %), Salzburg Stadt (4,2 %) und Sankt Johann im Pongau (3,6 %) aus. Ausreißer nach unten war in Salzburg der Bezirk Tamsweg (- 2,1 %).
Steiermark
Gegenüber dem Vorjahr höher bepreist waren die Angebote für Eigentumswohnungen in Voitsberg (20,2 %), Südoststeiermark (17,9 %) und Murtal (15,2 %). Die zehn Prozent Marke überschritten auch noch Leoben (14,9 %) und Liezen (13 %). Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld (- 6,9 %) gaben die Angebotspreise nach. Alle restlichen Bezirke lagen in ihren Zuwächsen deutlich unter zehn Prozent.
Tirol
In Tirol stiegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in Kitzbühel (14,3 %) am stärksten, dahinter lagen Imst (11,8 %) und Schwaz (9,3 %). Deutlich günstiger wurde es im Bezirk Reutte (- 12,6 %).
Vorarlberg
Eigentumswohnungen in Vorarlberg wurden deutlich teurer. So ist Dornbirn mit 28 % Plus der Vorarlberger Spitzenreiter, gefolgt von Bregenz mit 22,9 %. Aber auch der Bezirk Feldkirch legte erheblich zu (16,9 %). Lediglich im Bezirk Bludenz wurde es günstiger (- 5,9 %).
Methodik
Für die Auswertung wurden Angebotspreise für ganz Österreich für das Jahr 2018 mit jenen von 2017 verglichen. Dazu wurden hunderttausende Inserate von willhaben herangezogen, die im Betrachtungszeitraum von 1.1.2017 bis 31.12.2017 bzw. von 1.1.2018 bis 31.12.2018 online waren. Diese Rohdaten wurden um Doubletten bereinigt, mit Immobilienexperten realistische Bandbreiten für die Objekteigenschaften definiert und Ausreißer mit statistisch-mathematischen Methoden eliminiert. Danach wurden mehr als 120.000 Inserate für die Detail-Analyse herangezogen. In der Grafik oder der Tabelle fehlende Bezirke sind durch zu stark schwankende bzw. zu geringe Datenmengen aus den Jahren 2017 und 2018 bedingt.