Der Wiener Büromarkt hat nach wie vor mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen. Im vierten Quartal 2021 lag die Vermietungsleistung laut VRF* in der Bundeshauptstadt mit rund 54.900 m² zwar auf ähnlichem Niveau wie im Jahr davor und sogar 88% über dem 3. Quartal 2021. Insgesamt gingen die Bürovermietungen aber mit 136.406 m² gegenüber 2020 um 25 Prozent zurück, heißt es im aktuellen Quartals-Update von OTTO Immobilien.
„Die pandemische Lage beeinträchtigt weiterhin den Vermietungsmarkt für Büroimmobilien“, so Steven Bill Scheffler, Teamleiter Bürovermietung bei OTTO Immobilien zur aktuellen Situation. „Ein Großteil der Wiener Unternehmen konnte aufgrund der Maßnahmen nur selten in den Normalbetrieb mit einer Vollauslastung des Büros zurückkehren. Dies führt bei den Entscheidungsträger:innen zu großer Unsicherheit, wieviel Bürofläche man für das Unternehmen künftig überhaupt benötigt“, betont Scheffler.
Gleichzeitig sieht man bei OTTO Immobilien den Trend des „new way of working“ als absolut etabliert an. Flexible Arbeitszonen und großzügige Gemeinschaftsbereiche liefern den Anreiz, regelmäßig das Büro aufzusuchen, statt die Arbeit allein im Home Office zu verrichten. „Dies stellt auch einen wichtigen Faktor im Buhlen um neue, qualifizierte Mitarbeiter:innen dar“, so Steven Bill Scheffler.
Die geringe Zahl an neugebauten Büroflächen bremst zusätzlich den Mobilitätswunsch vieler Unternehmen, berichten die Experten. Dieses Jahr werden lediglich 116.000 m² neue Büroflächen fertig gestellt, von denen jedoch rund 90.000 m² (78%) bereits vorvermietet sind. Die Nachfrage nach Neubauflächen bleibt laut OTTO Immobilien konstant hoch und hält die Leerstandsquote auf einem niedrigen Wert von 4,6 %.
* Für Büroflächen gemäß den Qualitätsstandards des Vienna Research Forums (moderne Büroflächen, ab 1990 gebaut/generalsaniert mit gewissen Qualitätskriterien)