"Gerade im Hochpreisland Salzburg verfehlt die Regierungskoalition seit Jahren ihre Ziele bei den geförderten Mietwohnungen, was die Wohnpreise weiter steigen lässt. Ein Debakel der Sonderklasse! Die SPÖ wird genau verfolgen, wie die Pläne und das tatsächlich Erreichte der neuen ÖVP-FPÖ-Landesregierung ausschauen. Ein Weiterwurschteln wie bisher darf es nicht mehr geben!", stellt David Egger klar. Auch wenn Salzburg in Österreich aufgrund seiner geopolitischen Lage eine Sonderstellung einnimmt, treten hier die aktuellen Schwächen des österreichischen Wohnungsmarktes besonders zu Tage. Durch den Mangel an leistbaren Grundstücken, die gestiegenen Baupreise und die hohen Zinsen ist eine Situation eingetreten, die zum Rückgang des Neubaus an leistbaren Wohnungen führt und weiter führen wird. Die Politik ist gefordert hier schon aus konjunkturellen Gründen gegenzusteuern. "Die, auch auf Grund der massiven Verteuerung von Wohnungseigentum, aktuell steigende Nachfrage nach leistbaren Mietwohnungen kann nur durch eine Erhöhung des Angebotes befriedigt werden" führt KommR Mag. Michael Gehbauer, Obmann des VWBF, aus. Lobenswerter Weise reagiert die Politik in Österreich auf Bundes- und Landesebene auf die hohen Belastungen der Menschen durch steigende Mieten und Energiekosten mit einer Vielzahl an Unterstützungsleistungen. So wurden in den letzten Monaten die Ausgaben für den Wohnschirm als auch in den Bundesländern für Wohnbeihilfe erhöht. Diese Bemühungen sind, auch wenn sie nicht immer ausreichen, zu unterstützen. Zusätzlich braucht es aber eine Wohnbauoffensive, die durch den Einsatz von zusätzlichen Wohnbauförderungsmitteln für den Neubau finanziert werden soll, um die Versorgung der Bevölkerung mit leistbarem Wohnraum sicherzustellen. Dazu wäre eine Zweckbindung der von den Ländern eingehobenen Wohnungsförderungsbeiträge und der Rückflüsse aus gewährten Wohnbauförderungsdarlehen durchaus sinnvoll. Die Menschen verstehen nicht, dass in Zeiten steigender Mieten diese im Privatbereich nicht gedeckelt und im geförderten Bereich die eingehobenen Mittel nicht zur Gänze für wohnpolitische Maßnahmen verwendet werden. Zuletzt wurden von rund 2,5 Milliarden Euro Einnahmen aus diesem Titel nur 1,9 Milliarden Euro für die Wohnbauförderung (Neubau, Sanierung, Wohnbeihilfe) ausgegeben (Quelle: IIBW & FV Steine-Keramik (2022): Wohnbauförderung in Österreich 2021). Das ergibt eine Überdeckung von ca. 600 Millionen Euro, die dem Wohnbau fehlen. Der Verein für Wohnbauförderung (VWBF) fordert daher ab dem Jahr 2024 die eingehobenen Mittel für die vorgesehenen Zwecke zu verwenden. Weiters soll aus dem allgemeinen Budget eine zusätzliche Wohnbaumilliarde für den Neubau zur Verfügung gestellt werden, um die Bauleistung an leistbaren Mietwohnungen wieder entsprechend anzukurbeln. "Der Neubau hat so flächenschonend wie möglich unter Beachtung der Grundsätze des ökologischen Bauens und unter Verwendung von erneuerbaren Energien für Heizung und Warmwasserversorgung zu erfolgen", schließt KommR Mag. Michael Gehbauer.
Der Verein für Wohnbauförderung (VWBF) ist ein Verein in dem über 100 gemeinnützige Bauvereinigungen in Österreich mit einem Verwaltungsbestand von rund 550.000 Wohneinheiten organisiert sind. Der VWBF setzt sich für die Förderung des „Sozialen Wohnbaus“ und für die Versorgung breiter Bevölkerungsschichten mit leistbarem Wohnraum ein.