Vom Mythos zur Realität: In Sachen Holzbau ist heute mehr möglich als gedacht

Holzbauprojekte stoßen via Technik und hybriden Werkstoffmix in neue Sphären. Die Timber Factory in München räumt mit Holzbau-Mythen auf und demonstriert das nachhaltige und wirtschaftliche Potenzial.

© UBM Development AG, Urheber: HH Vision

© UBM Development AG, Urheber: HH Vision

Höher, größer, sicherer: Mit der Timber Factory demonstrieren UBM Development und ARE Austrian Real Estate, wie zukunftsweisende Holzhybridkonstruktionen nicht nur im Wohnungs- und Bürobau ökologische Maßstäbe setzen. Auch Gewerbe- und Light-Industrial-Projekte können durch den Baustoff Holz nachhaltiger werden. Münchens erster Gewerbe-Campus in Holz-Hybrid-Bauweise entsteht auf einem 28.000 Quadratmeter großen Grundstück in München Moosach und wird verschiedene Arten von Unternehmen beherbergen. Das Pionier-Projekt widerlegt auf 59.500 Quadratmetern immer wieder erzählte Mythen von Holz als Baustoff.

Fünf Holzmythen im Faktencheck

Mythos 1: Holzgebäude sind brandgefährlich

Entgegen der weit verbreiteten Annahme weist Holz vorteilhafte Eigenschaften in Bezug auf Brandschutz auf. Zunächst einmal bringt eine Holzkonstruktion kein höheres Brandentstehungsrisiko mit sich – das in aller Regel ohnehin nicht von den eingesetzten Baustoffen ausgeht. Holzkonstruktionen in Bürogebäuden müssen die gleichen Brandschutzanforderungen erfüllen wie Gebäude aus anderen Materialien. Holzbürogebäude sind bei richtiger Planung und Ausführung genauso brandsicher wie Gebäude aus anderen Baustoffen. Für die Timber-Factory etwa kombinieren die Bauherren konstruktive und technische Maßnahmen. Das Holz wird in Verbindung mit Beton und Stahl genutzt.  Was viele nicht wissen: Im Fall der Fälle würde der natürliche Baustoff Holz kontrolliert und vorhersehbar brennen. Holz behält seine Tragfähigkeit auch während eines Brandes für lange Zeit bei. Massive Holzelemente entwickeln im Falle eines Brandes eine Schutzschicht, die dem Feuer eine höhere Widerstandskraft bietet als viele herkömmliche Materialien.

Mythos 2: Holz hält Feuchtigkeit nicht stand

Dieser Mythos ist besonders irreführend. Holz kann von Natur aus Feuchtigkeit regulieren. Wird es durch technische Maßnahmen zusätzlich geschützt, ist der Baustoff noch robuster und langlebiger – das ideale Material für Bürogebäude. Voraussetzung ist: Die Holzelemente werden sicher und trocken in kontrollierten Umgebungen vorgefertigt und mittels Just-in-Time-Produktion geliefert werden. Auf der Baustelle müssen sie sofort verbaut werden, um theoretische Feuchteeintritte während einer Lagerung auszuschließen. Ein mehrgeschossiger Holz-Hybridbau wie die Timber Factory verfügt oft über eine eigene Alarmanlage für Wasserschäden. Bei Wohnungsbauten wird zudem ein sogenanntes Feuchtemonitoringsystem integriert. Sensoren, die unterhalb von sensiblen Bauteilen angebracht sind, erkennen mögliche Feuchtigkeitsentwicklung rasch. So lassen sich Schäden vermeiden, bevor sie entstehen. Vor allem aber gilt: Holz kann als Werkstoff im Gegensatz zu Beton Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben. Das schafft ein einmaliges Raumklima und reguliert die Luftfeuchtigkeit natürlich.

Mythos 3: Holzgebäude haben eine kurze Lebensdauer

Auch dieses Vorurteil ist widerlegt: Wie alt Holzbauten werden können, zeigen beispielsweise die rund tausend Jahre alten Stabkirchen in Norwegen oder Bauernhäuser in den Alpen. Moderne Holzhybridbauten erreichen eine Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren, vergleichbar mit Stahl- und Betonbauten – allerdings ohne dann zu einer Art Sondermüll, in diesem Fall zu mineralischem Abfall, zu werden. Diese Langlebigkeit wird durch präzise Bauweise und witterungsbeständige Materialien gewährleistet. Die gesetzliche Nutzungsdauer bei mehrgeschossigen Holz-Hybrid-Gebäuden wie der Timber Factory ist gleich geregelt wie bei konventionellen Bauten. Je besser die Planungs- und Ausführungsqualität, desto höher die Lebensdauer. Auch eine sorgsame Wartung durch die Nutzer sorgt dafür, dass Holzhäuser alt wie ein Baum werden können.

Mythos 4: Holz ist anfälliger für Schädlinge

Da ist kein (Holz)Wurm drin: Der Mythos basiert auf veralteten Vorstellungen und trifft auf zeitgemäße Holzkonstruktionen nicht mehr zu. Die technischen Innovationen im Holzbau der letzten Jahrzehnte haben dazu geführt, dass einstige Nachteile dieser Bauweise in Bezug auf Schädlinge beseitigt wurden. Durch die technische Trocknung des Holzes vor der Verarbeitung werden alle Insekten und Eier abgetötet, die sich möglicherweise im Holz befinden. Moderne Holzbautechniken und Behandlungsmethoden, die auch für die Holz-Produktion bei der Timber Factory angewendet werden, bieten wirksamen natürlichen Schutz gegen Schädlinge.

Mythos 5: Holzgebäude sind hellhörig

Moderne Konstruktionsmethoden und Materialien bieten in Holzhybridbauten hervorragenden Schallschutz. Mehrschichtige Wand- und Deckenkonstruktionen mit abwechselnden Holz- und Dämmstoffschichten sorgen bei Büros oder Gewerbeflächen in Holzbauweise für eine effektive Schalldämmung. Alle Decken und Trennwände im mehrgeschossigen Holzbau wie in der Timber Factory müssen dieselben Schallschutzanforderungen erfüllen wie konventionell ausgeführte Bauteile. Messungen, um den nötigen Schallschutz zu belegen, werden immer durchgeführt.

Mehr Informationen finden Sie unter: https://timber-factory.de/

Fakten im Überblick:

• Adresse: Baubergerstraße 34, 80992 München
• Bruttogeschossfläche gesamt: ca. 59.500 m2
• Bürofläche: ca. 27.600 m2
• Gewerbeflächen: ca. 24.200 m2
• Einzelhandel/Gastronomie: ca. 3.350 m2
• Parkplätze: 490 PKW, 254 Fahrräder
• Bezugsfertig: Ab 2027
• Grundstücksgröße: ca. 28.800 m2
• KfW-40 Standard
• DGNB Platin Zertifizierung angestrebt
• EU-Taxonomie (ESG) Konformität

 

UBM Development AG

Laaer-Berg-Straße 43, 1100 Wien

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  • Erschienen am:
    02.12.2024
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    4 min
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