Die Unzufriedenheit der Gläubiger mit der Sanierungsverwaltung der Signa Prime Selection ist groß. In einem dem Wirtschaftsmagazin trend vorliegenden Schreiben an das Handelsgericht Wien fordern einige Versicherungen, darunter auch die Uniqa und die Wiener Städtische, geht hervor, ein Ende der Eigenverwaltung bei der wichtigsten Signa-Gesellschaft. „Den Gläubigern sind seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Signa eine Vielzahl von Umständen bekannt geworden, die eine akute Gefahr von erheblichen Nachteilen für Gläubiger durch die Eigenverwaltung erwarten lassen“, heißt es laut trend in dem Papier.
Insbesondere der angekündigte Verkauf der Prime-Immobilien wie Park Hyatt, Kaufhaus Tyrol oder Goldenes Quartier stößt den österreichischen und deutschen Versicherern, die Signa-Anleihen gezeichnet haben, auf. Hintergrund ist der derzeit schlechte Immobilienmarkt. Außerdem sei eine zeitlich begrenzte Sanierung mit Eigenverwaltung für eine derart komplexe Transaktion nicht geeignet, so fürchten die Antragsteller.
Kritisiert wird auch, dass die Sanierungsverwalter der Signa Prime falsche und unvollständige Angaben machen würden. Der trend zitiert aus dem Schreiben der Versicherungen: „Die Gläubiger sind einhellig der Ansicht, dass nur bei Entzug der Eigenverwaltung eine weitere Gläubigerbenachteiligung verhindert werden kann“. Zusätzlich soll auf einer Gläubigerversammlung ein externer Immobilienexperte bestellt werden und der Gläubigerausschuss soll erweitert werden.
Gestern berichtete der trend exklusiv, dass auch die Signa Holding, mit knapp 20 Prozent größter Aktionär der Signa Prime Selection, unzufrieden ist mit der Sanierungsverwaltung ihrer Beteiligung. Die Holding will eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, um ebenfalls die Immobilienverkäufe in Frage zu stellen und neue Aufsichtsräte zu bestellen.