“Touristen, nein danke”: Warum die neue Regulierung in Wien Vermieter:innen sogar zugutekommt

Umstieg auf mittelfristige Vermietung bringt Vorteile: stabile Mieteinnahmen, weniger Verwaltungsaufwand, geringerer Verschleiß, höhere Auslastung, verantwortungsvolle Mieter. Wien-Daten zeigen: Die meisten mittelfristigen Mieter kommen aus Deutschland und Österreich aber auch aus den USA, Spanien und den Niederlanden. 85% suchen Wohnungen unter 90 Quadratmeter, 75% wollen ein bis zwei Zimmer und 56% kommen aus beruflichen Gründen nach Wien.

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Wien schränkt die Vermietung an Tourist:innen ein. Durch die neuen gesetzlichen Vorschriften sind gewerbliche, aber auch private Vermieter gezwungen, sich neu auszurichten. Was auf den ersten Blick wie eine drastische Einschränkung wirkt, könnte sich für viele Vermieter:innen allerdings positiv auswirken. Bietet man seinen Wohnraum nicht mehr Reisenden, sondern Fachkräften aus dem Ausland oder Studierenden an, entstehen Vorteile. Für Vermieter:innen bedeutet das beispielsweise weniger Verwaltungsaufwand, pflichtbewusste Mieter:innen, stabile Einnahmen und eine höhere Auslastung. Eine aktuelle Analyse der Plattform Wunderflats zeigt, wer diese mittelfristigen Mieter:innen sind und welchen Wohnraum sie in Wien suchen. 

Seit Anfang Juli gelten in Wien neue Regeln für die Vermietung von Apartments an Tourist:innen. Ziel ist es, den Lebensraum der Wiener:innen zu schützen und den dauerhaften Entzug von Wohnraum vom Markt zu verhindern. Wer seine Wohnung weiterhin mehr als 90 Tage im Jahr kurzfristig – weniger als einen Monat – vermieten möchte, braucht eine spezielle Genehmigung und muss Kriterien in Bezug auf die Wohngegend oder Wohnbauförderung erfüllen. Private und gewerbliche Vermieter:innen stehen damit vor einer wichtigen Entscheidung, denn für viele ist eine Sondergenehmigung nicht möglich. “Wir haben ähnliche Regelungen bereits in anderen europäischen Städten wie Paris, Barcelona oder Berlin gesehen”, erklärt Jan Hase, Co-Gründer und CEO von Wunderflats, der die Regulierung begrüßt. Dort haben viele Wohnungseigentümer:innen, aber auch privat Vermietende spontan von kurz- auf mittelfristige Vermietung umgestellt und bieten ihre Apartments nun nicht mehr für Tourist:innen, sondern Geschäftsleute, Studierende oder Familien auf Wohnungssuche an – was durchaus Vorteile mit sich bringt.

Höhere Auslastung, stabile Mieten und weniger Aufwand

Mittelfristige Vermietung erfolgt in der Regel für Zeiträume von einem Monat bis zu einem Jahr oder darüber hinaus. Die Mieter:innen profitieren von einer flexibleren Wohnlösung, die seltener Umzüge erfordert. Vermieter:innen haben hingegen stabile Mieteinnahmen und einen geringeren Verwaltungsaufwand im Vergleich zur Kurzzeitvermietung, da nur ein bis drei Mieterwechsel pro Jahr notwendig sind. “Angesichts der neuen Regulierungen, die Kurzzeitvermietungen einschränken und mittelfristige Optionen für Vermieter immer attraktiver machen, sind wir überzeugt, dass sich dieses Geschäftsmodell langfristig durchsetzen wird”, so Hase weiter. Um den steigenden Bedarf, auch aufgrund der wachsenden Zahl der „Digital Nomads“, zu decken, entwickeln sich die Angebote zudem kontinuierlich weiter.  

Die Mehrheit kommt auf Grund von Beruf und Studium

Laut einer Wunderflats-Analyse in Wien kommen die Mieter:innen aus unterschiedlichen Gründen in die Stadt: 56 Prozent kamen seit Anfang 2024 des Berufs wegen, gefolgt von vorübergehendem Wohnbedarf und auf Platz drei stehen Studium oder Praktikum als Beweggründe für einen Umzug nach Wien. Die wichtigsten Arbeitgeber seien dabei Unternehmensberatungen, Technologieunternehmen wie Google und Cloudflare, internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen sowie Banken oder Fluggesellschaften. Die Mehrheit der Mieter:innen ist zwischen 25 und 40 Jahre alt. Die Daten zeigen außerdem, dass aktuell die meisten aus Deutschland und Österreich stammen, aber auch aus den USA, Spanien oder den Niederlanden. Sie suchen überwiegend kleine bis mittelgroße Wohnungen: 85 Prozent der Anfragen betrafen Wohnungen unter 90 Quadratmeter und mehr als 75 Prozent fragten Wohnungen mit ein bis zwei Zimmern an. 

Von kurz- auf mittelfristig: Wie sollte ein Apartment möbliert sein?

Die Einrichtung einer Wohnung zur mittelfristigen Vermietung hat erheblichen Einfluss auf die Miete und das Wohlbefinden der Bewohner. “Wichtig ist, dass die Mieter:innen sich sofort heimisch fühlen und nur mit leichtem Gepäck anreisen müssen”, so Hase. Das sei ähnlich wie bei der Vermietung an Tourist:innen. Neben grundlegenden Notwendigkeiten wie WLAN, Waschmaschine und einem komfortablen Bett seien allerdings viele kleine Details entscheidend, wie etwa ausreichend Stauraum und Lampen, die genügend Licht spenden. Ein "Starter-Kit" mit grundlegenden Haushaltsartikeln wie Toilettenpapier, Seife, Kaffee, Tee und Gewürzen kann das Wohnerlebnis zusätzlich verbessern. Was laut Hase noch wichtiger ist: ein Arbeitsplatz mit gut zugänglichen Steckdosen und eine gut ausgestattete Küche mit allen notwendigen Utensilien wie Töpfen, Pfannen und scharfen Messern. “Das Einholen von Feedback kann helfen, eine Wohnung weiter zu verbessern und somit die Auslastung und die Mieteinnahmen zu sichern”, so Hase. Insgesamt zeige sich, dass eine durchdachte Einrichtung eine zentrale Rolle spielt, um Mieter:innen ein Gefühl von zuhause zu vermitteln.

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  • Erschienen am:
    23.08.2024
  • um:
    09:00
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