- Signifikante kulturelle Unterschiede bei der Planung der Altersvorsorge
- Franzosen europäischer Spitzenreiter bei eigenverantwortlicher Altersvorsorge
Die Spanier (48%) und Deutschen (40%) verlassen sich im Alter am ehesten auf ihre Ehepartner. Genauso wie die Italiener (35%), die allerdings immerhin zu 28 Prozent auch auf ihre Kinder setzen. In Südeuropa scheint die interfamiliäre Solidarität stärker ausgeprägt zu sein als im Norden.
„Die unterschiedliche familiäre Solidarität in Europa steht scheinbar in einem direkten Zusammenhang mit den vergleichsweise viel höheren Investitionssummen in Nordeuropa. In Deutschland und Frankreich wurde 2017 mit einem Volumen von 1,5 Milliarden dreimal so viel investiert wie in Italien und Spanien“, sagt Mathias Giebken, CEO und Founder der AviaRent Invest AG. „Passend dazu kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Deutschland und Frankreich die attraktivsten Länder für Investitionen in Healthcare-Immobilien darstellen, da dort eine hohe Kaufkraft und ein hohes demographisches Potenzial vorliegen.“
Während die Märkte in Deutschland und Frankreich das attraktivste Risiko-Ertrags-Verhältnis haben, sind Spanien und Nord-Italien bezüglich längerer Investmentmöglichkeiten und der Nachfrage eher ausgeglichene Märkte. Gleichzeitig boten Investments in diesen südeuropäischen Ländern beispielsweise 2017 mit 6 Prozent eine höhere Rendite als Deutschland mit 5 bis 5,5 Prozent und Frankreich mit 4,2 bis 5,25 Prozent.
„Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass sich bis 2050 der Bevölkerungsanteil an über 80-Jährigen in Europa durch die Generation der Baby-Boomer mehr als verdoppeln wird und es bereits heute einen sehr hohen Bedarf an Pflegeeinrichtungen gibt, haben wir in Europa eine akute Bauproblematik. Allein in Deutschland müssen in den nächsten zehn Jahren etwa 80 Milliarden Euro in Neu- und Modernisierungsbauten von Pflegeeinrichtungen investiert werden“, gibt Giebken zu bedenken.
Die durch BVA Opinion erstellte Studie kommt außerdem zu dem Ergebnis, dass aufgrund der unzureichenden Anzahl an Pflegeplätzen ein Investitionspotential von mehreren Milliarden Euro in Healthcare-Immobilien besteht. Durch die massiven Auswirkungen des demografischen Wandels werden die öffentlichen Gesundheitsfürsorgemittel besonders in Europa durch Haushaltsengpässe begrenzt und der private Sektor wird eine zunehmende größere Rolle spielen. „Investoren sollten zukünftig verstärkt auf die Zusammenarbeit mit internationalen Akteuren setzen, die sich urbanisierte und qualitative Standorte mit hoher Kaufkraft und starkem demografischen Potential fokussieren“, so Giebken.
„Das entscheidende Kriterium ist die Standortauswahl. Die Nähe zu Stadtzentren oder zu größeren Metropolgegenden sollte gewährleistet sein, um eine hohe Liquidität der Märkte zu sichern. Wir investieren auch in ländliche Regionen, allerdings nur, wenn wir dank unserer intensiven Standortanalysen eine Zuwanderung und keine Abwanderung vermerken. Interessant ist die zunehmende Bedeutung von Quartiersentwicklungen und dem Betreuten Wohnen Plus mit Quartierscharakter. Der Trend geht zu kleinen Wohnparks, Gemeinschaften mit Kitas, gemeinsamer Kantine und ambulanter Versorgung. Der Weg geht vom reinen Pflegeobjekt hin zu neuen Wohnformen“, bestätigt Giebken.
AviaRent und die Asset Management-Plattform Primorial bilden seit 2017 eine strategische Allianz zur Stärkung einer gemeinsamen Position im Bereich Social Infrastructure. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 5,5 Milliarden Euro sollen vor allem die Internationalisierung, das Wachstum und die führende Marktposition ausgebaut werden. Ziel ist es außerdem, die Herausforderungen des demografischen Wandels gemeinsam zu adressieren und durch nachhaltige Investments weiterhin zur positiven Entwicklung der Gesellschaft beizutragen.
Die komplette Studie „Advanced ageing in the 21st Century in Europe: Expectations for Healthcare Real Estate“ steht kostenlos zur Verfügung:https://aviarent.lu/wp-content/uploads/2019/11/Primonial_Survey_Healthcare-Real-Estate_Europe.pdf