„Die Verknappung von Baugrundstücken und steigende Preise für Bauressourcen machen die Leistbarkeit von Wohnraum auch in Zukunft zu einem zentralen, gesellschaftlichen Thema. Bestehende Wohnbauten und bereits bebaute Grundstücke gewinnen damit zunehmend an Bedeutung, wenn es um die Schaffung von Wohnraum geht,“ erläutert Raiffeisen Bausparkassen Geschäftsführer Hans-Christian Vallant am Rande eines Pressegespräches.
Wie sehr dieses Thema bereits in den Köpfen der Österreicherinnen und Österreicher ist, untersucht Raiffeisen Bausparkasse regelmäßig in Form einer repräsentativen Studie, die vom Marktforschungsinstitut Sepctra seit 2021 durchgeführt wird. Befragt wurden diesmal 2.203 Personen im Alter zwischen 18 und 69 Jahren. Die aktuelle, Ende 2024 durchgeführte, Studie zeigt ein stabiles Bewusstsein der Österreicher:innen für Nachhaltigkeit im Allgemeinen: 81% bewerten das Thema als sehr wichtig oder wichtig. Trotz des hohen Bewusstseins geht die Umsetzung nachhaltiger Maßnahmen im Alltag leicht zurück. Wurden 2021 pro Kopf noch 5,7 aktive Maßnahmen umgesetzt, sind es aktuell nur mehr 5,3, wobei die stärksten Rückgänge in den Bereichen Energiesparmaßnahmen im Haushalt und Vermeidung von Stand-By-Schaltungen bei Haushaltsgeräten zu verzeichnen sind.
Sanieren und Renovieren anstatt neu zu bauen voll im Trend
Demgegenüber gaben 75 Prozent der Befragten an, den Begriff „Nachhaltiges Bauen und Wohnen“ zu kennen. Stark in Verbindung gebracht wird der Begriff mittlerweile mit der Verwendung ökologischer Baumaterialien (54%; +37 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023), moderne Heizsysteme (17 Prozent; +14 Prozentpunkte gegenüber 2023) und energiesparendes Bauen (30%; +6 Prozentpunkte gegenüber 2023).
Bereits 87 Prozent der Befragten geben an, das Thema der Bodenversiegelung zu kennen. Das entspricht einer Steigerung von 8 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023. Spontan assoziiert fast die Hälfte der Österreicher:innen die Verbauung von Grünflächen mit dem Thema Bodenversiegelung. Mit einem gewaltigen Anstieg von 30 Prozentpunkten im Vergleich zu 2023, fand hier ein enormer Bewusstseinsschub statt. 72 Prozent der Befragten gaben an, Sanierung und Renovierung dem Vorzug vor einem Neubau zu geben. Das waren 3 Prozentpunkte mehr als 2023 und 5 Prozentpunkte mehr als 2021.
Finanzierungsmix aus Förderung, Eigenmittel und Darlehen
44 Prozent der österreichischen Immobilienbesitzer:innen führten im letzten Jahr Renovierungsarbeiten durch, wobei die Eigenfinanzierung zunahm. Besonders allgemeine Modernisierungsmaßnahmen wurden dabei verstärkt umgesetzt (29 Prozent; +26 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023). Einen starken Zuwachs verzeichneten allgemeine Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen mit 26 Prozentpunkten auf 29 Prozent). Bei der Finanzierung griff die Hälfte der Modernisierer auf Eigenmittel zurück. Während die Eigenfinanzierungquote anstieg, blieben Förderungen und Darlehen auf den Niveaus von 2023 (50 Prozent bzw. 17 Prozent).
Die Raiffeisen Bausparkasse beobachtet vermehrte Anfragen für Kauf, Sanierung und Renovierung bestehender Immobilien. „Wir sehen großes Potenzial in der Nachverdichtung und Sanierung, insbesondere in ländlichen Ortskernen mit guter Verkehrsanbindung. Es gilt, den Informationsbedarf zu nachhaltiger Wohnraumbeschaffung zu decken, um diese Form des Wohnens weiter zu fördern,“ führt Vallant aus. Junge Menschen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren geben am häufigsten an, mehr Informationen zu nachhaltigem Bauen und Wohnen erhalten zu wollen (55 Prozent im Vergleich zu 46 Prozent im Durchschnitt).