Stadttransformation versus urbane Resilienz – Wie Städten eine nachhaltige Transformation gelingt

ULI und BNP Paribas REIM stellen Diskussionspapier vor: Zehn Wege zur resilienten Stadt definiert. Best Practice-Beispiele aus Hamburg, Lünen (NRW), Kopenhagen, Bogotá, Mexiko-Stadt, Houston, Manchester und Paris. Leitfaden für öffentliche und private Hand, um Städte lebenswerter zu gestalten.

Kopenhagen

© Gorlovkv

Städte stehen weltweit vor einem immensen Stresstest: Die fortschreitende Urbanisierung belastet die Infrastruktur und die Versorgungsnetze. Der Klimawandel senkt die Lebensqualität in städtischen Räumen und bedroht sogar ganze Standorte. Zugleich sind Städte einer der Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise. Der Strukturwandel im Einzelhandel wirkt sich überdies grundlegend nachteilig auf die Qualität der Innenstädte aus. Das alles erfordert eine Transformation zur Stärkung der Widerstandfähigkeit.
 
Sabine Georgi, Geschäftsführerin des ULI Deutschland/Österreich/Schweiz: „Deswegen haben wir gemeinsam mit BNP Paribas REIM ein Diskussionspapier erarbeitet, das über Ursachen für die neuen Herausforderungen aufklärt, Wege zu einer höheren urbanen Resilienz skizziert und erfolgreiche Lösungsansätze anhand von Beispielen weltweit beschreibt, u.a. aus Hamburg, Lünen, Kopenhagen und Paris.“ Das Diskussionspapier ist das Ergebnis eines Prozesses, bei dem eine Vielzahl von Experten aus dem Product Council Sustainable Cities des ULI sowie aus der Immobilienbranche eingebunden wurden und dient als Impulsgeber, indem es frische Perspektiven und innovative Ansätze zur Verbesserung der urbanen Lebensqualität bietet. 

Best Practice – Ansätze rund um den Globus

Isabella Chacón Troidl, Vorsitzende der Geschäftsführung, BNP Paribas REIM und Co-Chair ULI Product Council: „So vielfaltig wie die Städte weltweit und ihre Herausforderungen sind, sind auch unsere Beispiele für gelungene Projekte zur Stärkung der Resilienz. Sie reichen vom Konzept für neue Verkehrsnetze über umfassende Visionen für eine nachhaltige Stadtentwicklung bis zu Städtenetzwerken mit gemeinsamen Ideen zur Stärkung der Resilienz.“ Honoré Achille Simo, Executive Director, JLL und Co-Chair ULI Product Council, ergänzt: „Die Beispiele zeigen nicht nur, was alles möglich ist und bereits umgesetzt wird. Sie geben auch Anregungen über die Grenzen der Stadt hinaus. Denn bei aller Unterschiedlichkeit stehen Städte strukturell vor ähnlichen Herausforderungen“.

Im Papier „Stadttransformation versus urbane Resilienz“ werden dazu Best Practice-Beispiele aus Hamburg, Lünen (NRW); Kopenhagen, Bogotá, Mexiko-Stadt, Houston, Manchester und Paris aufgezeigt und Superblock-Initiativen aus u.a. Barcelona, Brüssel, Gent, Ljubljana, Lodz, Mailand, Paris und Valencia beschrieben. Zudem ruft das Papier die „Neue Leipzig-Charta“ aus dem Jahr 2020 ins Bewusstsein, zu der sich die in Europa für Stadtentwicklung zuständigen Ministerinnen und Minister bekannt haben. Eine gerechte, grüne und produktive Stadtentwicklungspolitik ist demnach am Gemeinwohl zu orientieren – fällt aber keinesfalls allein in die Verantwortung der öffentlichen Hand. Chacón Troidl führt aus: „Letztlich geht es um einen Gesellschaftsvertrag für eine umfassende Erneuerung des Siedlungswesens. Dieser schließt auch Immobilieninvestoren ein, welche ebenfalls ein Stück der Verantwortung für die Resilienz von Städten tragen, sozial, ökologisch und wirtschaftlich.“

Zehn Wege zur resilienten Stadt

Die Analyse zum Stand und zur Entwicklung urbaner Räume lässt laut Diskussionspapier konkrete Ansatzpunkte zu mehr Resilienz ableiten. Sie richten sich an öffentliche Institutionen sowie an private Investoren – und bilden damit einen gemeinschaftlichen Katalog der Aufträge an eine die nachhaltige Stadtentwicklung. 

  1. Strategien zur Stärkung der Anpassungs- und Zukunftsfähigkeit formulieren. Diese verankern als Basis für politische Verantwortungsträger.
  2. Bewusstsein für Krisen schärfen. Verantwortungsträger (Stadt, Wirtschaft, Bürger) für die neuen Aufgaben fit machen und Bereitschaft Aller zum Handeln aufbauen.
  3. Städtisches Risikomanagement in die Stadtplanung integrieren und eine Lernkultur schaffen.
  4. Ausreichenden Wohnraum und soziale Infrastruktur für alle Haushalts- und Sozialgruppen schaffen.
  5. Intensiver Austausch zwischen allen lokalen Stakeholdern, Förderung gemeinsamer Projekte.
  6. Tragfähige und inklusive soziale Angebote zur Teilnahme der gesamten Stadtgesellschaft bieten.
  7. Eine nachhaltige, robuste und redundante Infrastruktur für Transport, Energie und Versorgung schaffen.   
  8. Mit der Bevölkerung über die Resilienz ihrer Städte sprechen, Handlungsbedarf aufzeigen und in die Erarbeitung von Lösungen einbeziehen.
  9. Dezentrale Stadtstrukturen stärken.
  10. Monostrukturen aufbrechen durch aktive Förderung breitgefächerter und vielfältiger Strukturen.

Simo führt dazu aus: „Städte sind Orte, an denen viele Kulturen und Gesellschaftsschichten zusammenleben. Die daraus resultierende Komplexität gilt es zu erkennen und zu versuchen die Anforderungen und Bedürfnisse nachhaltig in die Planung zu integrieren. Es ist zudem notwendig, das Bewusstsein für städtisches Risikomanagement zu erhöhen und die Kooperation zwischen allen städtischen Beteiligten zu intensivieren. Die Ausformulierung von Politikrichtlinien, die Gerechtigkeit, Umweltschutz und wirtschaftliche Produktivität integrieren ist wichtig, um eine ganzheitliche Stadtentwicklung zu gewährleisten.”

„Durchmischte Quartiere sind nicht nur lebenswerter, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Der Verzicht auf schnelle Gewinne zugunsten langfristiger sozialer und wirtschaftlicher Vorteile ist eine kluge Investition in die Lebensqualität aller Schichten”, betont Chacón Troidl. „Um erschwinglichen und nachhaltigen Wohnraum zu schaffen, müssen innovative Ansätze wie serielles Bauen und die energetische Sanierung bestehender Wohnungsbestände verfolgt werden. Diese Maßnahmen reduzieren nicht nur die Nebenkosten für Mieter, sondern bieten auch Eigentümern wirtschaftliche Vorteile durch geringere CO2-Abgaben. Eine Stadtplanung, die allen Bürgern, unabhängig von ihrem Einkommen, gerecht wird, ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für die Resilienz unserer Städte. Regulative Maßnahmen zur Wohnraumschaffung sind dabei unerlässlich und dürfen nicht als Option, sondern müssen, als Pflicht betrachtet werden.”

„Unser Diskussionspapier ist ein Denkanstoß für Entscheidungsträger und Stakeholder, um wirksame Maßnahmen einzuleiten, um unsere Städte zukunftsfähiger und lebenswerter zu machen. Denn die Zukunft unserer Städte ist längst nicht mehr nur ein fachspezifisches, sondern ein gesellschaftliches Thema“, fasst Georgi abschließend zusammen.

Über das Urban Land Institute (ULI)
Das Urban Land Institute (ULI) ist eine weltweite, mitgliedergeführte Forschungs- und Bildungsorganisation mit über 45.000 Mitgliedern, die sich dem Austausch von Fragen zur nachhaltigen Entwicklung und Nutzung von Städten und allen Themen der Immobilienwirtschaft widmet. 1936 in Washington D.C. gegründet ist das ULI heute in über 80 Ländern vertreten und bietet ein multidisziplinäres Forum für Experten der Immobilienwirtschaft und der Stadtentwicklung, die sich als Citychanger für die Zukunft unserer urbanen Lebensräume einsetzen: Über 5.000 Mitglieder hat das ULI in Europa, die in 15 nationalen Netzwerken organisiert sind. Ziel ist es, gemeinsam mit der Öffentlichen Hand durch Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch die Verbesserung der Lebensqualität in den Städten und Kommunen stetig weiter voranzutreiben. Damit prägt es nicht nur die Immobilienwirtschaft, sondern übernimmt gesellschaftliche Verantwortung. Weitere Informationen unter germany.uli.org und europe.uli.org, folgen Sie uns auf LinkedIn und Instagram

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Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    22.05.2024
  • um:
    13:00
  • Lesezeit:
    5 min
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