Lag der Erlös-Index im Vorjahr noch bei 127, ohnedies schon dem höchsten Wert der letzten 12 Jahre, so stieg er 2021 auf 143. Das entspricht einem Plus von 12,6%, also mehr als dem Doppelten des bislang höchsten jährlichen Anstiegs von 5,8%, der von 2019 auf 2020 festgestellt worden war. Die Abnahme des Termin-Index hingegen blieb im Vergleich zu 2020 nahezu konstant: Nach -18,4% im Vorjahr wurde 2021 ein weiterer Rückgang von -17,5% beobachtet.
Die in dieser Höhe noch nie beobachteten Zwangsversteigerungs-Erlöse von Liegenschaften reflektieren einen nach wie vor Käufer-dominierten Immobilienmarkt. Offensichtlich ist die Nachfrage zur Geldanlage in Immobilien nicht nur ungebrochen, sondern sogar trotz des hohen Preisniveaus verstärkt. Dabei scheint auch die Erwartungshaltung, heutzutage nur mit einer Immobilieninvestition eine nennenswerte Rendite erzielen zu können, eine nicht ganz unbedeutende Rolle zu spielen.
Prognosen für 2022 sind aufgrund der vielfältigen möglichen Auswirkungen der politischen, wirtschaftlichen und pandemiebedingten Einflussfaktoren mit großen Unsicherheiten verbunden. Die bisherige Entwicklung in 2022 deutet auf eine Stabilisierung der Anzahl der anberaumten Termine auf dem zuletzt festgestellten, niedrigen Niveau hin. Die Erlöse hingegen haben bislang zwar eine weitere Steigerung erfahren, doch deuten manche Faktoren darauf hin, dass zumindest die Grenzen des ungehemmten Wachstums erreicht worden sein könnten.
Sondereffekte durch die Aufhebung von „Corona“-Maßnahmen - wie z.B. Abgabestundungen, Stundungen von Kreditraten, allfällige Kulanzregelungen – können, wenn überhaupt nach wie vor erst mit einer zeitlichen Verzögerung in der Größenordnung von 3 – 18 Monaten, erwartet werden.
Der SmartFacts-ZV-Index beschreibt die Veränderung der bei der ZwangsversteigerungvonLiegenschafteninÖsterreicherzieltenErlöse(ersterWert) sowie der Anzahl der anberaumten Termine (zweiter Wert). Als Referenz dienen dabei jeweils definierte Durchschnittswerte.