Aufgrund der gesetzlichen Vorlauffrist von 4 Wochen zwischen der Ankündigung eines Versteigerungstermins und dem Versteigerungstermin selbst lassen sich bereits jetzt erste repräsentative Aussagen zur Entwicklung des Markts der Zwangsversteigerung von Liegenschaften für das Jahr 2021 treffen.
Mit aktuell 915 Terminen wurden österreichweit heuer erstmals weniger als 1.000 Termine anberaumt. Davon entfielen 58 % auf Wohnimmobilien, 24 % auf Gewerbeimmobilien und 18 % auf Grundstücke. Dies entspricht dem langjährigen Durchschnitt (59 % zu 25 % zu 16 %). Der in 2020 beobachtete hohe Anteil von Gewerbeimmobilien (30%) hat somit nicht den Beginn eines längerfristigen Trends repräsentiert, sondern war dem zufälligen Mix der zur Versteigerung gelangenden Objekte geschuldet.
Die bei Zwangsversteigerungen erzielten Erlöse zeigen eine stark steigende Tendenz, was die ausgeprägte Nachfrage nach Immobilien auch in diesem Marktsegment dokumentiert.
In den letzten 10 Jahren ist damit der ZV-Markt auf etwa ein Drittel geschrumpft. Dieser Rückgang wurde durch das extrem niedrige Zinsniveau für Immobiliendarlehen, die seit Jahren anhaltende Nachfrage nach Liegenschaften sowie die solide Wirtschaftslage begünstigt und in den letzten beiden Jahren pandemiebedingt noch beschleunigt. Eine ausführliche Zusammenfassung der diesjährigen Marktentwicklung erfolgt im 1. Quartal 2022.