Savills: Erhöhter Flächenbedarf durch Life Sciences-Sektor in Europa

Der demografische Wandel, die zunehmende Bedeutung von Digital Health und die COVID-19-Pandemie führten zu einer erhöhten Nachfrage nach Büro- und Laborflächen in Europa und sorgten zugleich für einen Anstieg der Investitionen in den Life Sciences-Sektor.

Um die künftige Nachfrage nach Büro- und Laborflächenzu ermitteln, hat Savills das eingesetzte Risikokapital in Forschung und Entwicklung der vergangenen Jahre zur genutzten Büro- und Laborfläche ins Verhältnis gesetzt. So zeigte sich in der Vergangenheit, dass die Immobiliennachfrage dem Aufbau von Risikokapital um etwa 12 bis 18 Monate hinterherhinkt: Pro eingesetzter 1 Mrd. Euro Risikokapital erhöhte sich der Flächenbedarf um ca. 46.000 m². Da zwischen 2019 und 2020 rund 10,2 Mrd. Euro Risikokapital in den europäischen Life Sciences-Markt geflossen sind, prognostiziert Savills somit bis 2022 einen zusätzlichen Büro- und Laborflächenbedarf von bis zu 474.000 m².

Europa bietet gute Rahmenbedingungen

Dabei bietet Europa für expandierende Unternehmen attraktive Standortanreize: sehr gute infrastrukturelle Rahmenbedingungen mit einer hohen Markttransparenz und im Vergleich zu den meisten US-Standorten geringe Personalkosten im Life Sciences-Sektor, bei einem gleichzeitig großen Talent Pool. „Insbesondere die Pharmabranche expandiert zunehmend in den europäischen Markt. Wir gehen aufgrund der aktuellen Entwicklung davon aus, dass die Unternehmen ihre Aktivitäten in Europa weiter verstärken, um sich Talente und zusätzliche Büro- und Laborflächen zu sichern“, erläutert Mike Barnes, Associate European Research bei Savills. 

Noch in diesem Jahr sollen insgesamt 5,2 Mio. m2 neue Büroflächen in 25 europäischen Märkten entstehen, auch für das Jahr 2022 wird mit 5,1 Mio. m2 ein ähnliches sogar noch höheres Flächenplus erwartet. Zum Vergleich: In den deutschen Top-6-Büromärkten sind für dieses Jahr noch rund 1,5 Mio. Flächen in Planung, für 2022 ca. 2,1 Mio. m². Davon sind laut Savills für 2021 54 % in Europa und 70 % in Deutschland vorvermietet. Für das kommende Jahr beziffern sich die Vorvermietungsquoten auf 39 % für Europa und 44 % für Deutschland. Damit stehen Life Sciences-Unternehmen in hoher Konkurrenz zu den klassischen Büromietern.

Life Science sind langfristige Nutzer

Trotzdem könnten sie trotz technischer Herausforderungen von der zunehmenden Umwandlung klassischer Büroflächen zu Laboren profitieren. Aus Investorensicht wiederum bilden Life Sciences-Unternehmen eine wichtige Nutzergruppe, da ihre Mietdauer auch aufgrund der kostenintensiven Ausstattung in der Regel langfristiger als bei traditionellen Büromietern ist. „In dem zunehmend kompetitiven Marktumfeld nutzen Investoren die Option von Sale-and-Leaseback-Transaktionen, um sich im Life Sciences-Sektor attraktive Renditen zu sichern. Im Gegenzug bietet sich für die Unternehmen der Branche sowie Institutionen wie zum Beispiel Universitäten, die Möglichkeit, Kapital für ihre primären Geschäftsbereiche zu generieren“, so George Coleman, Associate Regional Investment Advisory EMEA bei Savills. „Das Risikokapital macht nur einen Teil der Investitionen und Vermietungen der Branche aus – staatliche Initiativen, Private Equity- und M&A-Aktivitäten bestimmen primär die groß angelegten Vermietungen. Da die Flächenanforderungen der Life Sciences-Branche in erheblichem Maße vom Erfolg der Forschungs- und Entwicklungsabteilung abhängen, müssen potenzielle Flächen flexibel und erweiterbar sein”, so Christina Sigliano, EMEA Head of Occupier Services bei Savills.

Deutschland einer der wichtigsten Standorte

31 % der europäischen Ausgaben in Forschung und Entwicklung werden in Deutschland getätigt. „Deutschland ist einer der wichtigsten lebenswissenschaftlichen Forschungs- und Entwicklungsstandorte in Europa. Neben anderen Faktoren ist die hohe Zahl der Hochschulabsolventen aus den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern hierfür ausschlaggebend“, erläutert Matthias Pink, Head of Research bei Savills Germany. „Berlin und München stehen exemplarisch für den Life Sciences-Standort Deutschland. Mit ihrer hohen Konzentration an Wissenschaftsparks und Investitionen in diesem Segment sind beide Städte im Fokus.“ Berlin und München stellen auch zwei der größten Vermietungsbeispiele im Life Sciences-Bereich in Deutschland: Der Pharmakonzern Sanofi, der im Jahr 2020 einen Vertrag über 5.520 m² in der Berliner City West unterzeichnete, und Wacker Chemie, die sich im Juni 2021 rund 17.800 m² Bürofläche im Werksviertel in München sicherten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat zudem Anfang September 2021 in Berlin ein neues Pandemie-Frühwarnzentrum eröffnet.

Den Savills Life Sciences Report 2021 in englischer Sprache gibt es hier als Download

11.09.2025

REIWAG erneut als Leitbetrieb Austria zertifiziert – Ein Zeichen nachhaltiger Unternehmensführung

Die erneute Zertifizierung als Leitbetrieb Austria unterstreicht die herausragende Position der REIWAG Facility Services GmbH in der österreichischen Wirtschaftslandschaft. Diese Auszeichnung, die nur an maximal 200 Unternehmen in Österreich vergeben wird, bestätigt einmal mehr den nachhaltigen Unternehmenserfolg und die vorbildliche Unternehmenskultur des Facility-Service-Spezialisten.

08.09.2025

Ländliche Baustrukturen als Ressource gegen urbane Wohnungsengpässe

Die wachsende Wohnungsnot in städtischen Regionen steht in starkem Kontrast zum Gebäudebestand auf dem Land, der vielerorts leer steht. Während in Großstädten viele Menschen hohe Mieten für begrenzten Raum akzeptieren, bleiben in ländlichen Gemeinden ganze Anwesen unbewohnt. Dort verlangt das Unterhalten alter Häuser viel Aufwand, die Immobilien verfallen schleichend und erzeugen hohe Kosten, sowohl finanzieller als auch ökologischer Art. Der Fokus sollte sich daher stärker auf den Umgang mit vorhandener Bausubstanz richten, statt auf immer neue Bauprojekte zu setzen.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    10.09.2021
  • um:
    11:07
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 36/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 24 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

ARE Austrian Real Estate GmbH

Trabrennstraße 2B, 1020 Wien

Mit einem Portfolio von 582 Bestandsliegenschaften und rund 35 Projekten in Entwicklung zählt die ARE Austrian Real Estate zu den größten österreichischen Immobilienunternehmen. Eine ihrer Kernkompetenzen ist die Entwicklung zukunftsweisender Stadtteile und Quartiere mit durchdachter Infrastruktur. Bei der Bewirtschaftung ihres breitgefächertes Portfolio an erstklassigen Büro-Objekten setzt die ARE auf kontinuierliche Bestandsoptimierung und individuelle Nutzungskonzepte mit bestmöglichem Service für ihre Kund*innen. Höchste Nachhaltigkeitsstandards und das Bekenntnis zum Klimaschutz stehen dabei stets im Zentrum des Wirtschaftens.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3