Retailmarkt Österreich – COORE Market Beat 2019

Stationärer Handel wieder im Plus!

Rückblick 2019

Der Umsatz des stationären Handels für das Gesamtjahr 2019 zeigt eine grundsätzlich positive Entwicklung. Die Umsätze stiegen gegenüber 2018 um nominell +1,3% auf € 73,2 Mrd. (Brutto inkl. USt.), auch das Umsatzwachstum ist höher ausgefallen als 2018. Dieses leichte Wachstum scheint das erste Zeichen, dass sich der stationäre Handel etwas besser gegenüber Online behaupten konnte als in 2018.

Sieht man sich die Umsatzentwicklung im Detail nach Branchen an, so sind es drei Bereiche die sich stark entwickeln konnten: der Handel mit Bau-und Heimwerkerbedarf (+2,8%), kosmetische Erzeugnisse (+2,7%) sowie der Handel mit Lebensmitteln (+2,2%). Die Verlierer sind der Handel mit Schuhen und Lederwaren (-1,4%) sowie der sonstige Einzelhandel (-0,9%). Der textile Einzelhandel konnte die Umsätze um 0,4% steigern – im Vorjahr stand hier noch ein Minus von -1,4% zu Buche. Interessant ist auch, dass der Handel mit Elektrogeräten erstmals seit zwei Jahren ein leichtes Plus von 0,2% erwirtschaften konnte.

Der Lebensmittelhandel als umsatzstärkste Branche ist damit hauptsächlich für die positive Entwicklung im stationären Einzelhandel verantwortlich.

Ausblick in die Zukunft

Gemäß dem State of Fashion Report 2020 von McKinsey wird sich aber der Einzelhandel in Zukunft ganz massiv an die geänderte Situation anpassen müssen. Einerseits betrifft das das Thema Nachhaltigkeit und andererseits das Thema Omnichannel. Branchenprognosen gehen davon aus, dass 100% des Wachstums auf dem US-amerikanischen Bekleidungsmarkt in den nächsten drei Jahren Omnichannel-Verkäufe sein werden.

Der Laden der Zukunft wird sich gegenüber den heutigen Läden komplett unterscheiden: mit konsumorientierten Displays, Augmented-Reality, Wärmebildtechnologie sowie personalisierten Angeboten wird das Einkaufserlebnis in den Vordergrund gerückt. 73% der Kunden erwarten sich dabei, dass sie in allen Channels die gleichen Preise bezahlen. Gemäß dem Report wird damit folgendes bewirkt: “Whenexecutedeffectively,thiscanturnstoresintohavensthatmakecustomersfeelathome—orgivecustomersthefreedomtoengagefromhome”

Was bedeutet das aber für die Immobilienbranche? Die technischen Anforderungen an die Läden werden höher, die Flächengrößen werden sich teilweise reduzieren und die absoluten Spitzenmieten werden tendenziell nur mehr im Luxussegment erzielt, welches derzeit kaum vom Onlinegeschäft betroffen scheint.

Teilmärkte Wien im Detail

Wien Innere Stadt

Die Innere Stadt kann sich noch gegen den allgemeinen Trend der fallenden Mieten wehren, dies ist hauptsächlich dem starken Tourismus (2019 war ein weiteres Rekordjahr mit +6,8% Nächtigungen in Wien) geschuldet. Vor allem das Luxussegment hat durch den stark zunehmenden Tourismus aus Asien profitiert. Spannende neue Vermietungen gab es in 2019 jedoch nur vereinzelt: Guess hat den Laden von Huawei übernommen und Ray Ben hat einen Monobrand Laden eröffnet. Beide Vermietungen fanden auf der Kärntner Straße statt. Rimowa sowie Zilli haben im Golden Quartier neue Flächen gemietet.

Trotz der positiven Entwicklung wird der Trend der leicht fallenden Mieten auch die Wiener Innenstadt und hier vor allem die Seitenlagen in der Zukunft betreffen, ausgenommen davon sind Flächen in den besten Lagen.

Mieten:

Kärntner Straße:                    €  150 – 400,–/m2

Graben:                                  € 200 – 450,–/m2

Kohlmarkt:                             € 400 – 600,–/m2

GQ:                                        € 200 – 300,–/m2

Herrengasse:                          €   80 – 150,–/m2

Seilergasse:                            € 100 – 190,–/m2

Mariahilfer Straße

Die Mariahilfer Straße hat sich vor allem im oberen Teil zum Westbahnhof hin zur Gastromeile entwickelt. XXX Lutz hat sein erstes „Außer-Haus-Restaurant“ eröffnet, das Bierlokal Hefenbrüder hat neben dem Freiraum aufgesperrt. Der Trend, dass sich die Gastronomie immer mehr in die Highstreet-Lagen drängt, setzt sich also fort.

H&M hat den Flagshipstore eröffnet und Hervis hat den Laden von Jack&Jones übernommen.

Jedoch ist zu bemerken, dass die Nachvermietung der Flächen ab 1.000 m2, immer schwieriger wird, da solche Flächen kaum mehr von den Retailern gesucht werden. Sieht man sich die Nachfrage genau an, so werden auf der Mariahilfer Straße größtenteils Flächen mit ca. 200-500 m2 gesucht, dies sowohl im Einzelhandel als auch in der Gastronomie.

Mieten:

Mariahilfer Straße:                          € 40 – 150,–/m2

Nebenlagen Mariahilfer Straße:       € 30 – 70,–/m2

Favoritenstraße

Die Favoritenstraße ist die wichtigste Einkaufsstraße in dem einwohnerreichsten Bezirk Wiens. Sie hat sich grundsätzlich von der Frequenz positiv entwickelt, es gibt auch zahlreiche neue Projekte die sich in Fertigstellung befinden. Aufgrund der Verlängerung der U-Bahn sowie der Entwicklungen rund um den Hauptbahnhof ist von einer weiteren Steigerung der Frequenz auszugehen. Aufgrund der geringen Expansionstätigkeit der internationalen Ketten, liegt jedoch die Favoritenstraße derzeit kaum in deren Fokus.

Mieten Favoritenstraße:                  € 25 – 75,–/m2

Einkaufsstraßen in den Bundesländern

Graz als zweitgrößte Stadt Österreichs hat die höchste Shoppingcenter-Dichte, wodurch die Innenstadt erheblich unter Druck geraten ist. Es gab daher kaum namhafte Vermietungen.

In Linz entwickelt sich die Landstraße weiterhin seitwärts. Die Arkade Taubenmarkt wird komplett renoviert, was sich nachhaltig positiv auf den Standort Landstraße auswirken sollte. Es ist daher anzunehmen, dass die Umsätze bis dahin stabil bleiben werden.

Aufgrund des starken Tourismus sowie des geringen Flächenangebots bleiben die Mieten in Salzburg relativ stabil.

Mieten:

Graz:                                                  € 60 –  75,–/m2

Linz:                                                  € 60 –  90,–/m2

Salzburg:                                           € 60 – 200,–/m2

22.02.2025

ImmoDienstag zur Bauordnung – Information und Netzwerken

Die Vorträge und vor allem die Diskussion beim ImmoDienstag zum Thema „Bauordnungsnovelle 2023 – ein Jahr danach“waren wieder äußerst informativ – zum Netzwerken blieb aber auch noch genügend Zeit.

21.02.2025

Datacenter – ein Investment für die Zukunft?

Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts, diese vielzitierte Weisheit bezweifelt mittlerweile kaum noch jemand. So rasant, wie die weltweiten Datenmengen zunehmen, wächst auch das Interesse an der Assetklasse Rechencenter.

19.02.2025

Projektsanierung in verschiedenen Entwicklungsstadien

Zahlreiche Projekte befinden sich weiterhin in Schieflage und damit tut sich ein breites Betätigungsfeld für Profis auf. Wie sich diese Entwicklung auf den Markt auswirkt, beziehungsweise welche Herausforderungen es für alle Beteiligten gibt, darüber spreche ich mit Bernhard Ebner, Geschäftsführer von Ebner Real Estate Consulting.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    03.03.2020
  • um:
    14:42
  • Lesezeit:
    5 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 7/2025

Wir Gratulieren Raiffeisen Immobilien Österreich zu erreichten 34 Punkten!

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Sangreal Properties Immobilientreuhand GmbH

Friedrichstraße 7, 1010 Wien

Kurz vor ihrem Studienabschluss im Jahr 2017 gründete Kristina Giacomelli, im Alter von 24 Jahren, das Einzelunternehmen Sangreal Properties, welches seit 2020 als Sangreal Properties Immobilientreuhand GmbH operiert und bekannt ist. Innerhalb kürzester Zeit etablierte sich das Wiener ImmobilienmaklerInnenbüro am heimischen Immobilienmarkt und wächst stetig an großartigen MitarbeiterInnen und Auftraggebern. Wenn es um die Vermittlung von hochwertigen Wohnbauprojekten, spektakulären High-End-Immobilien oder An- und Verkauf von einzigartigen Gründerzeitzinshäusern in Wien und Wien-Umgebung geht, ist Sangreal Properties der richtige Partner, auf den man sich verlassen kann. Wir selbst sehen uns nicht als klassische Immobilienvermittlung sondern als Matchmaker. Wie auch privat bei der Partnersuche, muss es auch bei der Wohnungssuche „Klick“ machen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

Korte Immobilien Fröndenberg

Winschotener Straße 12, 58730 Fröndenberg/Ruhr

Immobilienmakler Fröndenberg. Mehr als nur ein Makler. Erfolgreich seit 1975! Familienunternehmen in zweiter Generation. Verkauf von Häusern, Wohnungen und Baugrundstücken. Persönliche Beratung. Individueller Service. Tätig in Fröndenberg, Menden, Unna und Umgebung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News