Gemessen am Flächenvolumen stechen mit Berlin und München zwei deutsche Städte im europäischen Vergleich hervor, die bis Ende 2023 mit 1,8 Mio. bzw. 1,0 Mio. m² neuer Büroflächen planen können. Auch hinsichtlich des Anteils spekulativer Projektentwicklungen im Verhältnis zum Bestand belegt Berlin mit 5,6 % einen der vorderen Ränge in Europa. Lediglich Barcelona (8,3 %), Dublin (7,7 %) und Budapest (7,3 %) rangieren vor der deutschen Hauptstadt.
„Das absehbare Flächenfertigstellungsvolumen ist sehr hoch, gleiches gilt aber auch für die Nachfrage nach Neubauflächen. Viele Unternehmen, vor allem unter den Großnutzern, fokussieren bei ihrer Suche vor allem auf moderne Projektentwicklungen mit hohen ökologischen und energieeffizienten Standards im Betrieb, teilweise um selbst auferlegte Emissionsziele für 2030 zu erreichen. Auch die steigenden Energiepreise dürften die Nachfrage nach solchen Flächen erhöhen“, so Jan-Niklas Rotberg, Head of Office Agency Germany bei Savills.
Gleichzeitig richtet sich der Fokus auch auf die Revitalisierung von Bestandsimmobilien.
„Die entscheidende Frage ist, was mit dem sekundären Bürobestand angesichts des Überalterungsrisikos passiert und wie viel die Eigentümer bereit sind zu investieren, um die Vermietbarkeit ihrer Gebäude zu gewährleisten. Infolgedessen gehen wir davon aus, dass sich die Kluft zwischen Spitzen- und Sekundärmieten vergrößern wird. Für Eigentümer und Projektentwickler liegen hierin Aufwertungschancen“, sagt Christina Sigliano, Head of Occupier Services bei Savills EMEA. In den letzten sechs Monaten entfielen laut dem Marktforschungs- und Datenanalyseunternhmen RCA 23 % der gesamten Büroinvestitionen auf Projektentwicklungen (vgl. vor der Pandemie: 19 %), da institutionelle Investoren an Core-Immobilien festhalten und Projektentwickler nach Möglichkeiten suchen, Sekundärobjekte in erstklassige Objekte zu verwandeln.