Prämierter Österreich-Pavillon aus Beton

Die 38 Betonkegeltürme des Österreich-Pavillons auf der Expo in Dubai gewannen soeben den renommierten Architektur- & Designpreis 2021 in der Kategorie Nachhaltige Architektur.

„Das ist ein weiterer Erfolg für Beton als Baustoff, der klug eingesetzt, nicht nur ästhetisch überzeugt, sondern sich bei diesem Projekt als besonders nachhaltig präsentiert.“, beschreibt Thomas Mühl, Vorstand von Beton Dialog Österreich, die Baustoffauswahl. Der von querkraft architekten auf einer Fläche von 2.400 m² konzipierte Österreich-Pavillon kommt weitgehend ohne technische Kälteerzeugung aus und benötigt bis zu 70 Prozent weniger Energie als konventionell klimatisierte Gebäude in Dubai. Damit ist der Pavillon eine Manifestation des Expo-Mottos „Connecting Minds, Creating the Future“ und greift Ideen und Visionen zu gesellschaftlich relevanten Themen unserer Zeit auf, wie die Erderwärmung durch den Klimawandel.

Bauphysikalisches Konzept und Nachhaltigkeit

Ausgangspunkt und Inspiration für das Architektenteam war die traditionelle arabische Architektur. Sie spürten dem darin verborgenem Wissen nach, ein angenehmes Raumklima ohne Technik und unter Ausnützung des Temperaturgefälles zwischen der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht zu erzeugen. Es wurde nach einer Lösung gesucht, die die Aspekte Konstruktion, Climate-Engineering, Nachhaltigkeit und Kosten unter einen Hut bringt. Nach der Evaluierung verschiedener Materialien und Mischbauweisen wurde als optimale Lösung eine modulare Konstruktion aus 15 cm starken Beton-Fertigteilschalen gefunden.

Beton als idealer Baustoff einer modularen Bauweise

Das geometrische Grundmotiv des Pavillons ist der Kegel mit einem Durchmesser von 7 Metern an der Basis und einem Meter an der Spitze, insgesamt 38 Kegel unterschiedlicher Höhe, nämlich 6, 9, 12 und 15 Meter, wurden auf einem Raster arrangiert und miteinander verschnitten. Wird ein Kegel mit einem anderen verschnitten, entsteht eine ebene Kurve, ein Teil einer Hyperbel. Daraus ergibt sich auch die Form der Ein- und Durchgänge. Verschneidet man 4 Kegel, ergibt das in der Mitte einen Stützpunkt. Verschneidet man alle Kegel miteinander, entsteht eine Säulenhalle, ähnlich einer arabischen Mezquita. Letztlich benötigte man nur 8 verschieden große Beton-Fertigteilschalen, um die einzelnen Kegeltürme wie bei einem Lego-Bausatz zusammen zu setzen.

Beton als Speichermasse

Beton erweist sich auch bei der Klimatisierung des Pavillons als idealer Baustoff. Tagsüber bleiben die Abdeckungen der in den Höhen unterschiedlichen Kegeltürme geschlossen, nachts werden sie geöffnet, um den thermischen Auftrieb für eine forcierte Luftströmung zur Kühlung der innenliegenden Speichermassen zu nutzen. Dieser Kühleffekt macht den weitgehenden Verzicht auf konventionelle Klimatechnik möglich. In der Art eines Verbundstoffes sind die Beton-Fertigteilschalen innen mit einer Lehmschicht ausgekleidet. Diese bindet die Luftfeuchtigkeit. Außen sind die Beton-Fertigteilschalen mit weißer Farbe beschichtet, die das Sonnenlicht reflektiert und somit den Hitzeeintrag reduzieren. Für die Verknüpfung von Low-Tech mit High-Tech durch intelligente Kombination von Konstruktion, Geometrie und Materialien zeichnet das Wiener Ingenieurbüro P. Jung verantwortlich.

Nachhaltig durch Verlängerung des Lebenszyklus

Wie Architekt Gerd Erhartt betont, entstehen 50 Prozent der CO2-Emissionen bei der Errichtung eines Gebäudes und 50 Prozent beim Betrieb auf die Dauer von 60 Jahren berechnet. Ziel der Architekten war es daher, den Pavillon nicht nur für die Dauer von 6 Monaten auszulegen, sondern eine Nachnutzung zu finden. Im Sinne der Nachhaltigkeit erweist sich der Einsatz von Beton als Glücksfall. Denn die Beton-Fertigteile der 38 Kegel können einfach rückgebaut und an einem anderen Ort wiederaufgebaut werden. Eine Universität im Oman hat bereits Interesse bekundet, Teile des Österreich-Pavillons auf ihrem Campus aufzustellen. Aber auch der Veranstalter selbst ist von dem Pavillon derart begeistert, dass dieser vielleicht auf Dauer am Expo-Gelände verbleiben kann.

Nachhaltigkeit durch emotionale Strahlkraft

Für die Architekten ist für ein zukunftsweisendes Wirtschaften die Verlängerung des Lebenszyklus von Gebäuden essenziell. Dafür ist es nötig, dass diese über emotionale Strahlkraft verfügen, also baukulturelle Wertigkeit. „Dass die Lebensdauer von Gebäuden kurz ist, liegt“, so Gerd Erhartt, „meist daran, dass sich deren Nutzung ändert. Und ein flexibles Skelett aus Beton, bietet die Möglichkeit der Nutzungsänderung.“ Beton als Baumaterial ist dabei unverzichtbar und beweist durch seine Eigenschaften, Recycelbarkeit und Flexibilität, dass er als Teil der Lösung zukünftiger Herausforderungen unverzichtbar ist.

Die Expo in Dubai ist noch bis 31. März 2022 geöffnet. www.expoaustria.at, www.expo2020dubai.com

09.10.2025

Viktor Wagner, CEO der REIWAG: Soziale Hängematte und Energiekosten, die Inflationstreiber

Das folgende Gespräch wurde von Gerhard Popp anlässlich der wiederholten Zertifizierung der REIWAG Unternehmensgruppe durch die Leitbetriebe Austria 2025 geführt. Als bedeutender Akteur im Facility Management Sektor hat REIWAG erneut seinen Status als Leitbetrieb bestätigt und unterstreicht damit seine führende Position in der Branche. Im Interview gibt CEO Viktor Wagner Einblicke in die aktuelle Marktsituation, die wirtschaftlichen Herausforderungen sowie die strategische Ausrichtung des Unternehmens in einem sich wandelnden europäischen Wirtschaftsumfeld.

08.10.2025

EXPO REAL, Mittwoch 8. 10.

Wer heute noch auf der EXPO ist, der kann sich zumindest über gutes Wetter freuen.

07.10.2025

EXPO REAL – Dienstag 7.10.

Der erste Tag auf der EXPO REAL dient ja eher zum Aufwärmen und zum Sondieren der Lage. Aber es stellt sich heraus, dass die ersten Eindrücke sehr gut gestimmt haben.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    26.10.2021
  • um:
    10:53
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 40/2025

Wir Gratulieren EHL Immobilien Gruppe zu erreichten 40 Punkten!

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

TPA Steuerberatung GmbH

Wiedner Gürtel 13, 1100 Wien

TPA ist eines der führenden Steuerberatungsunternehmen in Österreich. Unser Angebot umfasst Steuerberatung, Buchhaltung, Personalverrechnung, Bilanzierung, und Unternehmensberatung und mehr! Rund 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vierzehn österreichischen Niederlassungen stehen Ihnen zur Seite. Unsere Standorte finden Sie in Graz, Hermagor, Innsbruck, Klagenfurt, Krems, Langenlois, Lilienfeld, Linz, Schrems, St.Pölten, Telfs, Villach, Wien und Zwettl. Mehr über TPA Steuerberatung

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3