Zusätzlich wurden heuer im ersten Quartal rund 5.679 m² an Flächen untervermietet, was für ihn „ein klares Indiz dafür ist, dass Untervermietungen nach wie vor ein bewährter Bestandteil des Wiener Büromarkts sind und den Nutzern vielfach Vorteile bringen“, so Scheffler. Seine Prognose für die heurige Vermietungsleistung ist – trotz des fulminanten Starts – aber verhalten. „Wir gehen davon aus, dass sich die Werte auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr bewegen werden, nämlich bei etwa 135.000 m²“. Gründe dafür seien Sparmaßnahmen, die viele heimische Unternehmen aufgrund der moderaten bis schlechten Wirtschaftsaussichten ergreifen. „Trotzdem erwarten wir eine sukzessive, wenn auch marginale Reduktion der Leerstandsquoten, was eine günstige Situation für Vermieter von Büroflächen schafft.“
Fertigstellungsvolumen geht um zwei Drittel zurück
Für heuer prognostizieren die Expert*innen von OTTO Immobilien eine deutliche Abnahme der Neubauleistung. „Nach einem Fertigstellungsvolumen von 125.400 m² im Vorjahr wird die Neubauleistung heuer um fast zwei Drittel – konkret auf 46.300 m² – zurückgehen“, so Martin Denner BSc, Leiter Immobilien Research. Für das Jahr 2024 erwartet er mit 111.625 m² wieder eine deutlich höhere Neuflächenproduktion. Die zwei größten Projekte im nächsten Jahr sind laut OTTO Immobilien das Francis im 9. Bezirk am Julius-Tandler-Platz mit rund 37.000 m² sowie der Central Hub im Projekt TwentyOne im Submarkt Norden mit rund 22.000 m². „Ab 2025 und darüber hinaus sehen wir mit rund 300.000 m² auch wieder einige Projekte, von denen sich jedoch der Großteil noch in der Planungsphase befindet“, berichtet Denner.
Vermietungen: Im Norden viel Neues – Leerstand weiter leicht sinkend
Der Submarkt Norden überzeugte hier vor allem mit drei Vermietungen über 2.000 m², sodass er beinahe ein Viertel der gesamten Vermietungsleistung umgesetzt hat. Auch der Submarkt Innere Bezirke (CBD) leistete mit 11.100 m² (28% der Gesamtvermietungsleitung) einen wertvollen Beitrag und das vor allem durch die Vorvermietungen im Projekt Francis im 9. Bezirk, die über 4.800 m² ausmachten. Im ersten Quartal des Jahres 2023 lag die Leerstandsrate bei 3,91 %, wobei die Teilbereiche Prater/Lassallestraße, Wienerberg (Süden), Westen und AirportCity Vienna eine Leerstandsrate von über 4% aufweisen. Der Submarkt Hauptbahnhof hingegen verzeichnet aktuell die niedrigste Leerstandsquote von etwa 1%, was ihn zum neuen Spitzenreiter macht und den historisch niedrigen Submarkt Innere Bezirke (CBD) ablöst. „Aufgrund des geringen Fertigstellungsvolumens prognostizieren wir für den VRF-Markt eine leicht sinkende Leerstandsquote im Jahr 2023“, betont Denner.
*Für Büroflächen gemäß den Qualitätsstandards des Vienna Research Forums (moderne Büroflächen, ab 1990 gebaut/generalsaniert mit gewissen Qualitätskriterien)