ÖHGB: Mieten sind nicht Preistreiber der Nation!

Der Ruf nach der Indexaussetzung bei Mieten zählt mittlerweile zur reflexartigen Reaktion der österreichischen Sozialdemokratie bei Wertanapassungen im Mietrecht. Die behaupteten Teuerungen in diesem Segment sind laut Statistik Austria jedoch ausgeblieben.

Fotocredit: envato elements

Denn laut deren Berechnungen ist in der Periode Jänner 2021 bis Dezember 2022 wohl der Warenkorb "Wohnen, Wasser, Energie" um 20,9 Prozent gestiegen, sieht man sich diesen Warenkorb anhand seiner Bestandteile jedoch genauer an, ergibt sich ein anderes Bild: „Bezahlte Wohnungsmieten“ stiegen in diesem Zeitraum lediglich um 3 Prozent (!), während sich „Wasserversorgung und sonstige Dienstleistungen“ (Wohnung) um 6,9 Prozent, Instandhaltung und Reparatur der Wohnung“ um 25,9 Prozent erhöht haben. „Elektrizität, Gas und andere Brennstoffe“ (Wohnung) stiegen um 54,1 Prozent.

ÖHGB-Präsident RA Dr. Martin Prunbauer dazu: „Das Aussetzen, oder wie jetzt auch alternativ gefordert wird, ein Indexierungsdeckel auf Mieten mit jährlich 2% sind ideologiegetriebene Verantwortungslosigkeiten auf dem Rücken privater Vermieterinnen und Vermieter.“ Wertanpassungen sind wirtschaftlich unabdingbar, um in den Hausbestand zu investieren und die auf diesen zukommenden Umweltauflagen bewältigen zu können.

„Bei der im April 2023 anstehenden Richtwertindexierung handelt es sich um eine Wertanpassung und keine Erhöhung der Miete. Dies bei einer schon grundsätzlich durch das Mietrechtsgesetz regulierten Miete“, hält Prunbauer fest.

Die Stadt Wien hebt beispielsweise auf Grundlage des Valorisierungsgesetzes die Gebühren an, sobald die Schwelle von 3 Prozent erreicht ist. Ein Aussetzen der Anpassung hat in diesem Bereich bisher noch nie stattgefunden. Die SPÖ-geführte Stadt Wien rechtfertigt ihr Vorgehen damit, dass Investitionen durchgeführt werden müssen. „Ist die Stadt Wien gleicher als gleich?“, wundert sich Prunbauer.   

„Würde die Regierung die Richtwertindexierung im April aussetzen, käme das letztlich einer Beschädigung des Eigentums gleich. Mit sozialer Treffsicherheit hat dies gar nichts zu tun.“, so ÖHGB-Präsident Prunbauer.

Meistgelesen in den letzten 7 Tagen:

Artikel

24.04.2024 06:00

Walter Senk

Delta, 6B47, CBRE, Otto Immobilien – Neuigkeiten aus den Unternehmen

Das erste Quartal ist um, und in der Immobilienwirtschaft gibt es weiterhin viel Neues in Bezug auf MitarbeiterInnen und Unternehmen. Hier ein kurzer Überblick.

JETZT LESEN
Views: 6521
Lesezeit: 4 min
0

Artikel

23.04.2024 06:00

Andreas Pfeiler

Die Wohnbaukrise hat den Stammtisch erreicht!

Die Bundesregierung hat ein lang überfälliges Wohnbauprogramm gestartet. Ausschlaggebend dafür war ein Vorschlag der Sozialpartner, der medial aber zu Unrecht auf einen Punkt reduziert und ebenso intensiv wie oberflächlich diskutiert wurde.

JETZT LESEN
Views: 3217
Lesezeit: 2 min
1
Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    02.02.2023
  • um:
    19:00
  • Lesezeit:
    2 min
  • Aufrufe:
    94
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten
Rückfragekontakt

Bitte erst um die Kontaktdaten zu sehen.

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 16/2024

Wir Gratulieren Raiffeisen WohnBau zu erreichten 99 Punkten!

Platz 2

Platz 3