ÖHGB: Blanker Populismus um Valorisierung von Mieten

Die Anpassung der Kategoriemieten betrifft Altmietverträge für meist privilegierte Mieter. Für soziale Härtefälle wurden von der Bundesregierung zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt.

ÖHGB Präsident Dr. Martin Prunbauer

© ÖHGB

Die Valorisierung der Kategoriebeträge, mit 1. Juli in Kraft getreten, ist die wirtschaftliche Grundlage der Mietkalkulation für Eigentümerinnen und Eigentümer. Auch wenn aktuell Mietervereinigung, AK, ÖGB und FPÖ medial gegen die gesetzliche Indexierung blanken Populismus üben, es führt ökonomisch kein Weg an einer Anpassung vorbei. Die Baupreise für den Wohnhaus- und Siedlungsbau stiegen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich. Diese Tatsache ist dem Baupreisindex zu entnehmen, der Auskunft über die Veränderungen der tatsächlichen Preise gibt, die für Bauarbeiten bezahlt werden müssen. Zur Valorisierung der Mieten wird der wesentlich niedrigere Verbraucherpreisindex (VPI) herangezogen. 

„Betrachtet man die für Vermieter relevanten Preiserhöhungen bei Reparaturen, Instandhaltungen, etc. ist die Anpassung des Mietzinses mehr als gerechtfertigt,“ betont ÖHGB-Präsident RA Dr. Martin Prunbauer. Die Steigerungen bei den Baupreisen sind deutlich höher als der VPI und die Preise für Dienstleistungen für Instandhaltung und Reparatur explodieren geradezu. Ungeachtet der enormen zusätzlichen Investitionen im Zusammenhang mit der Umwelt.“ 

„Von der Valorisierung der Kategoriebeträge sind Mieter betroffen, die einen unbefristeten Vertrag vor dem 1. März 1994 zu privilegierten Bedingungen abgeschlossen haben. Hinzukommen extensive Eintrittsrechte, die es ermöglichen, dass bestimmte Personenkreise zu Lebzeiten oder im Todesfall zu fast unveränderten Bedingungen in einen Mietvertrag eintreten können bzw. jedenfalls mit Kategorie A gedeckelt sind. Die strengen Kündigungsbestimmungen stehen einer Beendigung dieser Zwangsdauerschuldverhältnisse zusätzlich im Wege. In kaum einem anderen Land in Europa kann man so günstige Mietbeträge wie die Kategoriemiete pro Quadratmeter finden, die man für das Wohnen bezahlt“, so Prunbauer.  

Innerhalb der Kategorie D steigt die Anpassung von € 1,06 auf € 1,12 und im Fall der höchsten Kategorie A handelt es sich anstelle von € 4,23 um € 4,46 pro Quadratmeter. Bei diesen Kategoriebeträgen handelt es sich um Höchstsätze. Geht man im „schlechtesten“ Fall bei einer 60 m2 Wohnung vom Höchstsatz der Kategorie A aus, so betragen die Mehrkosten pro Monat € 13,80. Auf das ganze Jahr verteilt sind das € 165,60. Der monatliche Mietzins für eine 60 m2-Kategorie A-Wohnung liegt nach Anpassung bei € 267,60. 

„Es ist auch völlig unverantwortlich zu fordern, dass allenfalls auch freie Mieten nicht mehr wertgesichert werden dürfen“, zeigt Prunbauer für diese AK-Forderung kein Verständnis. „Ohne Wertanpassung lassen sich Bauvorhaben nicht realisieren, weil sie sich dann nicht mehr rechnen. Weniger Investitionen in den Hausbestand würden den Bausektor in große Schwierigkeiten bringen. Private Immobilienbesitzer sichern der regionalen Bauwirtschaft, die derzeit bereits unter den hohen Energie-, Rohstoff- und Materialpreisen leidet, regelmäßige Umsätze.“ 

Mietpreisbremse ohne spürbaren Einfluss auf Inflation 

Von der Valorisierung sind laut Statistik Austria, Mikrozensus 2022, rund 55.000 Altmietverträge aus dem privaten Mietsektor erfasst. Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer Valorisierung dieser Verträge auf die Inflation sind demnach marginal. Der Inflationsexperte des WIFO Dr. Josef Baumgartner hatte bereits im März dieses Jahres anhand der Valorisierung der um vieles zahlreicheren Richtwerte (im öffentlichen und privaten Mietsektor) errechnet, dass der Einfluss auf den VPI und die gemessene Inflationsrate gerade einmal 0,1 Prozentpunkte betragen. 

„Es ist unrichtig zu behaupten, dass die Wohnungsmieten die Inflation befeuern würden,“ verdeutlicht Prunbauer mit folgender Berechnung der Statistik Austria: Die Teuerungen im Warenkorb „Wohnen, Wasser, Energie“ sind in der Periode Jänner 2021 bis Dezember 2022 laut Statistik Austria um 20,9 Prozent gestiegen. Sieht man sich diesen Warenkorb anhand seiner Bestandteile genauer an, ergibt sich folgendes Bild: „Bezahlte Wohnungsmieten“ stiegen in diesem Zeitraum lediglich um 3 Prozent (!), während sich „Wasserversorgung und sonstige Dienstleistungen“ (Wohnung) um 6,9 Prozent, Instandhaltung und Reparatur der Wohnung“ um 25,9 Prozent erhöht haben. „Elektrizität, Gas und andere Brennstoffe“ (Wohnung) stiegen hingegen um 54,1 Prozent. 

05.02.2025

Die Kraft der Räume – Februar

Ich darf Sie jeden Monat in eine subtile Welt entführen, in die Geheimnisse der Raumatmosphäre. 12 Säulen von natürlichen Gesetzmäßigkeiten sowie die spirituellen Aspekte innerhalb unserer 4 Wände.

04.02.2025

Roland Schatz: Vom Quereinsteiger zum Experten für Luxusimmobilien

In der aktuellen Folge des Immobilien Redaktionsformats #OfficeTalk gewährt Roland Schatz, ein renommierter Name in der österreichischen Immobilienbranche, Einblicke in seinen bemerkenswerten Werdegang. Schatz’ Karriere zeichnet sich durch einen unkonventionellen Weg aus, der ihn von der Autozubehör- und Baumarktbranche in die Welt der Luxusimmobilien führte.

03.02.2025

Community Management im Büro: Insights von Jasmina Rotermund

Im Immobilien Redaktion OfficeTalk teilt Jasmina Rotermund vom Team Gnesda ihre Expertise im Bereich Community Management. Als erfahrene Fachkraft gibt sie wertvolle Einblicke in die Kunst, eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen und die Gemeinschaft im Büro zu fördern.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    04.08.2023
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 5/2025

Wir Gratulieren Raiffeisen Immobilien Österreich zu erreichten 40 Punkten!

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Platz 3

Forvis Mazars

Kärntner Ring 5-7, 1010 Wien

Forvis Mazars ist ein weltweit führendes Professional Services-Netzwerk aus zwei Unternehmen unter einer einheitlichen Marke – bestehend aus: Forvis Mazars, LLP in den Vereinigten Staaten und Forvis Mazars Group SC, einer international integrierten Partnerschaft, die in über 100 Ländern und Regionen tätig ist.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News