Superbude aus Hamburg und Zoku aus Amsterdam. Ein augenfälliger Neubau im Wiener Prater, in dem sich zwei ganz unterschiedliche Hotelkonzepte unter einem Dach entfalten können. Das 2021 fertiggestellte Gebäude hat als österreichische Nominierung nun den FIABCI World Prix d‘Excellence Award, den „Oscar“ der Architekturwelt,
in der Kategorie Hotelbauten erhalten. Gemeinsam mit Vertretern des Auftraggebers IG Immobilien nahm Katharina Kothmiller, Co-Geschäftsführerin von nonconform, die Siegestrophäe am 8. Juni 2023 in Miami Beach (USA) entgegen.
Hot Spot im Prater
Das Hotel am Prater Glacis ist der mittlere Teil eines Ensembles aus drei Bauteilen, das über einem kaum frequentierten Busparkplatz der Messe Wien entstand. nonconform konzipierte für die IG Immobilien einen markanten Kubus, in dem zwei Betreiber ihre Visionen verwirklichen: Superbude präsentiert eine standortbezogene Neuinterpretation eines Hotels mit verschiedensten Buden und Themenzimmern. Zoku bietet urbanen Nomaden Infrastruktur und Community für die Verknüpfung von Arbeit und Reisen am Puls der Zeit. Das vormals nur spärlich genutzte 9.500 m2 große Areal präsentiert sich nun als Hotspot eines pulsierenden Stadtlebens in unmittelbarer Nähe zu Prater, Messe und WU Wien.
Katharina Kothmiller zum Award-Gewinn: „Die Freude ist groß, dass nonconform gemein- sam mit der IG Immobilien sowie mit den Hotelbetreibern Superbude und Zoku die Jury des FIABCI World Prix d’Excellence begeistern konnte. Zwei derart individuelle Unter- nehmen in der Umsetzung ihrer Vision begleiten und ihren Ideen einen überzeugenden architektonischen Rahmen unter einem Dach geben zu dürfen, war eine schöne Aufgabe für uns. In Miami konnten wir Projektentwicklern aus zahlreichen Ländern zeigen, dass er- folgreiche Hotelbauprojekte auch abseits jenes monotonen Einheits-Looks möglich sind, der das Gros der Hotelneubauten weltweit prägt. Die große internationale Auszeichnung unserer Arbeit und das positive Feedback der Expert*innen bestätigen uns in unserer Herangehensweise: Be nonconform!“, so Kothmiller.
Urbane Nachverdichtung statt Neuversiegelung
Ein Aspekt, der zwar in der Einreichung zum Preis, weniger aber bei der Preisverleihung zur Sprache kam, ist das Thema Versiegelung und Umgang mit der Ressource Boden. Katharina Kothmiller: „Österreich ist trauriger Europameister im Bodenverbrauch – nirgendwo wird mehr verbaut. Freistehende Parkplatzflächen sind ein besonders verschwenderisches Übel. Architektonisch und stadträumlich ansprechende Überbauun- gen von Parkplätzen sind deswegen ein Gebot der Stunde. Mit dem Prater Glacis wollen wir privaten wie öffentlichen Auftraggebern und Bauherren Mut machen zur boden sparenden innerstädtischen Nachverdichtung, die schlecht beleumundete Brachen in qualitätsvolle Lebens- und Aufenthaltsräume verwandelt.“