Kreislaufwirtschaft und Bauindustrie: Ressourcenschonung und Kooperation als Schlüssel

Die Bau- und Immobilienwirtschaft steht an einem Wendepunkt: Kreislaufwirtschaft, lange Zeit als utopische Idee betrachtet, entwickelt sich zunehmend zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Das hat der jüngste Expert Talk von Drees & Sommer Österreich in Zusammenarbeit mit wienerberger Österreich, Knauf GmbH und der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) deutlich gemacht.

Andreas Bauer (Knauf), Peter Engert (ÖGNI), Vanessa Rausch (wienerberger Österreich) Philipp Gansch (Drees und Sommer) Christoph Löffler (EPEA – Part of Drees und Sommer), Dominik Breitfuss (EPEA – Part of Drees und Sommer), Johann Marchner (Country Managing Director Wienerberger), Wilfried Lechner (Country Head of Marketing Wienerberger).

© Drees & Sommer/APA-Fotoservice/Leitner

Unter dem Titel „Kreislaufwirtschaft und Bauindustrie: Win-Win-Situation oder Utopie?“ diskutierten über 130 Branchenexperten die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie.

Im Rahmen des Events, das in The Brick, dem wienerberger Headquarter, stattfand, wurde klar: Kreislaufwirtschaft ist nicht mehr nur eine Vision, sondern wird bereits in zahlreichen Projekten in Österreich erfolgreich umgesetzt. Urban Mining, Re-Use und Upcycling sind längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern konkrete Strategien, um Ressourcen zu schonen, nachhaltige Immobilien zu schaffen und die Materialnutzung zu optimieren. Durch den Einsatz von sogenannten „Urban Mining Screenern“, mit denen Material-, Kreislauf- und CO2-Informationen erfasst werden können, wird zudem eine Katalogisierung verbauter Materialien für die Zukunft ermöglicht.

Die anwesenden Expert:innen waren sich einig, dass die Transformation der Bauindustrie hin zu einem kreislauforientierten Ansatz nicht nur möglich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist. Dabei standen Themen wie die Integration von Recyclingprozessen in den Bauablauf, die Entwicklung innovativer Materialkreisläufe und die Schaffung neuer Geschäftsmodelle im Mittelpunkt. Es wurde deutlich, dass die Kreislaufwirtschaft nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile bietet – von der Reduktion von Abfall und Kosten bis hin zur Erschließung neuer Märkte und Wertschöpfungsketten.

Statements

Vanessa Rausch von wienerberger Österreich betonte die Verantwortung und das Engagement ihres Unternehmens: „Seit den Anfängen der wienerberger war es stets unser Bestreben, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern und neue Standards in der Bauindustrie zu setzen. Dazu entwickeln wir klimaneutrale und kreislauffähige Lösungen aus Ton.“ Sie verwies auf die bereits umgesetzten Initiativen von wienerberger, die zeigen, wie Kreislaufwirtschaft in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann, darunter ein Projekt zur Nutzung des Aushubs aus dem aktuellen Wiener U-Bahn-Bau.

Peter Engert, Geschäftsführer der ÖGNI, sieht in der Kreislaufwirtschaft eine Chance für die Bauindustrie: „Die Kreislaufwirtschaft bietet der Bauindustrie die Möglichkeit, innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln, die ökonomische und ökologische Vorteile vereinen. Die Frage, ob dies eine Win-Win-Situation oder eine Utopie ist, hängt vom Engagement und der Bereitschaft ab, neue Wege zu gehen.“ Engert hob hervor, dass nachhaltiges Bauen nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern auch der Wettbewerbsfähigkeit sei. Unternehmen, die frühzeitig auf Kreislaufprinzipien setzen, könnten sich langfristig entscheidende Vorteile sichern.

Auch Andreas Bauer von Knauf unterstrich die Potenziale der Kreislaufwirtschaft: „Gips hat die hervorragende Eigenschaft, immer wieder in den Kreislauf zurückgeführt zu werden, ohne dabei seine Produkteigenschaften zu verlieren. Es gibt bereits erprobte Verfahren, die es ermöglichen, Gips von anderen Verbundstoffen zu trennen und somit im Kreislauf zu halten.“ Bauer betonte, dass Knauf als Unternehmen konsequent auf nachhaltige und ressourcenschonende Lösungen setzt. Die Wiederverwertung von Gips sei dabei ein entscheidender Faktor, um die Umweltbelastung zu minimieren und gleichzeitig hochwertige Baustoffe zu gewährleisten.

Christoph Löffler von EPEA, Teil von Drees & Sommer Österreich, wies auf die Notwendigkeit der Vernetzung in der Branche hin: „Die Kreislaufwirtschaft im Bauwesen erfordert die Etablierung neuer, durchgängiger Wertschöpfungsketten. Eine der aktuellen Herausforderungen besteht darin, die relevanten Akteure zu vernetzen und ein gemeinsames Verständnis der jeweiligen Anforderungen – ob Recyclingunternehmen, Industrie, Planungsbüros, Bauunternehmen oder Abbruchfirmen – zu entwickeln.“ Löffler unterstrich, dass nur durch eine enge Zusammenarbeit und den Austausch von Know-how eine wirklich nachhaltige Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie erreicht werden könne. Er betonte die Bedeutung von Innovationspartnerschaften und Pilotprojekten, die als Vorbild für die gesamte Branche dienen können. In der Bauindustrie gibt es Pioniere der Kreislaufwirtschaft aber auch viele Unternehmen, die noch am Anfang stehen, Produkte re-disgnen, sie langlebiger, trennbar und recyclebar machen müssen sowie eine standardisierte Nutzung von Sekundärrohstoffen zu etablieren haben. Dazu braucht es eine ESG-Dokumentation mit entsprechender Datenbereitstellung.

 Für Johann Marchner von wienerberger steht fest: „Rohstoff ist enden wollend und Rohstoff ist wertvoll. Nicht nur aus ökologischen, sondern allein auch aus ökonomischen Gründen werden wir uns daher dem Thema Ressourcenschonung in jeder Hinsicht noch stärker widmen müssen.

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  • Erschienen am:
    17.09.2024
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