Kreditnachfrage von Unternehmen sinkt im dritten Quartal 2023 neuerlich und deutlich

Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom Oktober 2023 (Bank Lending Survey) Bereits seit einem Jahr sinkt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten. Im dritten Quartal 2023 hat sich diese Entwicklung laut Einschätzung der führenden österreichischen Banken deutlich verstärkt.

© envato elements

Hintergrund sind die konjunkturelle Eintrübung – im speziellen die derzeit rückläufige Investitionstätigkeit der Unternehmen – infolge der globalen wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen sowie das gestiegene Zinsniveau. Die Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten ist im dritten Quartal 2023 auf bereits tiefem Niveau weiter gefallen. Hauptgrund für die schwache Nachfrage nach Wohnbaukrediten sind die gestiegenen Zinsen. Das zeigen die Ergebnisse der vierteljährlichen Umfrage der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) über das Kreditgeschäft, in der führende Banken nach ihren Einschätzungen gefragt werden. Die aktuelle Umfrage wurde in der zweiten Septemberhälfte 2023 durchgeführt.

Weiterer Rückgang bei der Nachfrage nach Unternehmenskrediten

Die Kreditnachfrage von Unternehmen ist laut Einschätzung der führenden österreichischen Banken im dritten Quartal 2023 deutlich gesunken, insbesondere jene nach langfristigen Krediten bzw. zur Finanzierung von Investitionen. Bereits seit dem vierten Quartal 2022 schwächt sich die Nachfrage nach Unternehmenskrediten ab. Hintergrund der Entwicklung sind die konjunkturelle Eintrübung – im speziellen die derzeit rückläufige Investitionstätigkeit der Unternehmen – infolge der globalen wirtschaftlichen und geopolitischen Verwerfungen sowie das gestiegene Zinsniveau. Für das vierte Quartal 2023 wird ein weiterer Nachfragerückgang erwartet. Somit gibt es auch keine Indikationen für eine unmittelbar bevorstehenden konjunkturelle Verbesserung.

In den Umfrageergebnissen zeigt sich weiters eine zunehmend angespannte Risikosituation. Die Risikoeinschätzung der Banken hinsichtlich allgemeiner Wirtschaftslage und Kreditwürdigkeit der Unternehmen hat sich seit 2022 nach und nach verschlechtert und dementsprechend restriktiv auf das Kreditangebot ausgewirkt. Die Banken haben ihre Angebotspolitik für Unternehmenskredite seit dem zweiten Quartal 2022 umfassend verschärft.

Weiterhin schwache Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten

Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten ist im dritten Quartal 2023 erneut leicht gesunken, nachdem sie in der zweiten Jahreshälfte 2022 – ausgehend von einem Rekordhoch – eingebrochen war. Als Hauptgrund für den Mitte 2022 einsetzenden und anhaltenden Rückgang der Nachfrage wurden die gestiegenen Zinsen genannt. Kredite sind teurer und weniger leistbar geworden, insbesondere im derzeit schwierigen Umfeld mit hoher Inflation und schwacher Konjunktur.

Angebotsseitig kam es in den letzten Quartalen nur zu wenigen Änderungen im Geschäft mit privaten Wohnbaukrediten. Im dritten Quartal 2023 wurden die Margen für durchschnittliche Wohnbaukredite aufgrund der Wettbewerbssituation leicht gelockert (geringere Margen), jene für risikoreichere Wohnbaukredite blieben hingegen unverändert.

Leitzinserhöhungen verbessern Ertragslage der Banken

Die Banken wurden in dieser Umfragerunde auch zu den Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Die im Juli 2022 begonnene schrittweise Erhöhung der Leitzinsen hat die Ertragslage der österreichischen Banken insbesondere aufgrund eines höheren Zinsergebnisses verbessert. Direkte negative Auswirkungen der geldpolitischen Straffung (neben den Leitzinserhöhungen das Auslaufen der Ankaufprogramme und die Anpassungen bei den Bedingungen der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte) auf die finanzielle Lage der Banken bleiben auf absehbare Zeit moderat.

Die OeNB geht jedoch aufgrund steigender Kreditrisikokosten und höherer Verzinsung der Kundeneinlagen mittelfristig wieder von einem Rückgang der Erträge der österreichischen Banken aus.

Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken, die Kreditnachfrage von Unternehmen und privaten Haushalten, sowie sonstige die Geldpolitik betreffende Themen zu verbessern. Dabei werden rund 160 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich.

Ein ausführlicher Bericht über die Österreich-Ergebnisse wird in der Publikationsreihe „OeNB Reports“ veröffentlicht (https://bit.ly/46WVVlZ). Weitere Informationen und Daten zur Umfrage finden sich auf der OeNB-Website unter https://bit.ly/3OtDRJR. Die Resultate für den Euroraum werden von der EZB auf ihrer Website publiziert (https://bit.ly/3Hr0kCv).

Oesterreichische Nationalbank

Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien

Noch keine Beschreibung vorhanden.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Jetzt Bewerten Pressemeldungen Öffentliche Seite

21.11.2024

"Wir brauchen keine Politik der Eintagsfliegen, sondern eine gemeinsame Strategie."

Trotz multipler Krisen muss der Wohnbau in Österreich absolute Priorität haben. "Sozialer Friede ist eine Grundlage unserer demokratischen Gesellschaft", meint Klaus Baringer, Vorstandsvorsitzender der GESIBA und Obmann des GBV im Interview mit der Immobilien-Redaktion.

21.11.2024

Bau Invest Lounge: Experten diskutieren BIM und überregionale Chancen im Immobilienmarkt

Die kürzlich stattgefundene “Bau Invest Lounge”, organisiert von Digital Findet Stadt, bot eine Plattform für führende Persönlichkeiten der österreichischen Immobilienbranche. In einer aufschlussreichen Podiumsdiskussion tauschten Lars Oberwinter, Gerhard Rodler, Markus Galuska und Georg Stadlhofer ihre Erkenntnisse und Perspektiven aus. Die Veranstaltung beleuchtete aktuelle Trends, Herausforderungen und Innovationen in der Immobilienbranche, mit besonderem Fokus auf überregionale Zusammenarbeit und den Einsatz moderner Technologien wie Building Information Modeling (BIM).

20.11.2024

Wirtschaftlicher und ökologischer Nutzen: Die Bedeutung von Sanierung für Gesellschaft und Umwelt

Die kürzlich von apti und ÖGNI veranstaltete Konferenz zum Thema "Wirtschaftlicher und ökologischer Nutzen: Die Bedeutung von Sanierung für Gesellschaft und Umwelt" bot tiefe Einblicke in die Zukunft der Gebäudesanierung. Drei bemerkenswerte Vorträge beleuchteten verschiedene Aspekte dieses wichtigen Themas.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    27.10.2023
  • um:
    11:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Aufrufe: (letzte 90 Tage)
              
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 46/2024

Wir Gratulieren Korte Immobilien Fröndenberg zu erreichten 22 Punkten!

Korte Immobilien Fröndenberg

Winschotener Straße 12, 58730 Fröndenberg/Ruhr

Immobilienmakler Fröndenberg. Mehr als nur ein Makler. Erfolgreich seit 1975! Familienunternehmen in zweiter Generation. Verkauf von Häusern, Wohnungen und Baugrundstücken. Persönliche Beratung. Individueller Service. Tätig in Fröndenberg, Menden, Unna und Umgebung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

Raiffeisen Immobilien Österreich

Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-Platz 1, 1020 Wien

Raiffeisen Immobilien ist die Maklerorganisation der Raiffeisenbanken Gruppe in Österreich und bietet Fullservice: Immobilienvermittlung, Bewertung, Investment

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3