Inflationsanpassung bei Richtwertmieten generell auszusetzen wäre Begünstigung nach dem Gießkannenprinzip

Speziell in Wien mit seinen besonders vielen Richtwertmietwohnungen wäre das eine Bremse für wichtige Investitionen

Der Forderung der Wiener Arbeiterkammer und Mietervereinigung nach einer Aussetzung der gesetzlich vorgesehenen Inflationsanpassung bei Richtwertmieten erteilt heute KommRat Michael Pisecky, Obmann der Fachgruppe der Immobilientreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer, eine Absage. Wenn, dann soll es für die wirklich hart Betroffenen der Corona-Pandemie eine Sonderlösung geben, doch keine Begünstigung für alle Mieter, wie es heute die Wiener Arbeiterkammer und die Mietervereinigung fordern.

Die Forderung nach einer Aussetzung der Inflationsanpassung ist auch, so stellt der Immobilienexperte klar, aus folgenden Punkten schwer nachvollziehbar und daher abzulehnen:

  • Es handelt sich hier um eine vertraglich festgelegte Wertanpassung der Miete im Rahmen der Inflation. Die zuletzt oftmals gewählte Bezeichnung als „Erhöhung“ der Miete ist falsch.
  • Es handelt sich hier um bereits gesetzlich preisgeregelte Wohnungen, denen überwiegend schon sehr alte, also lang laufende Mietverträge zugrunde liegen. Diese Wohnungen sind in Summe besonders günstig. Das heißt, dass die Arbeiterkammer und die Mietervertretungen hier für bereits sehr privilegierte Mieter – sachlich nicht begründbare – weitere Vorteile erzielen wollen.
  • Spätestens wenn wir über Sanierungen reden, die zur Erreichung der CO²-Ausstoßziele und zur Kühlung der Stadt dringend erforderlich sind, fehlen die Mieteinnahmen. Dann müsste wieder der Steuerzahler in Form von Förderungen zur Kasse gebeten werden.

Laut AK bedeute die Inflationsanpassung am Wiener Markt bei einer 80m²-Wohnung im Jahr 185 Euro Mehrkosten, also etwa 15,5 Euro im Monat. Statt daher mit der generellen Aussetzung der Inflationsanpassung alle Mieter quasi nach dem Gießkannenprinzip besser zu stellen und alle Vermieter zu belasten, ist soziale Treffsicherheit gefragt! Richtig wäre, so Pisecky, den Einzelnen, die besonders betroffen sind, zu helfen. Das wäre dann verantwortungsvolle Wohnpolitik, die nicht ungezielt auf Kosten der Vermieter oder Steuerzahler geht.

Stadt Wien hätte größten finanziellen Schaden durch ausgesetzte Inflationsanpassung

Pisecky weist auch darauf hin, dass einer der größten Vermieter in Österreich, der viele Wohnungen nach dem Richtwert vermietet, die Gemeinde Wien ist. „Es kann doch nicht sein, dass die Stadt Wien bei allen Wohnungen durch die ausgesetzte Inflationsanpassung weniger an Miete einnimmt und dieser Mietausfall dann auch in diesem Bereich durch Steuergeld kompensiert werden muss. Hier muss es für die wirklich Bedürftigen in Folge der Corona-Pandemie Sonderlösungen geben, aber keine Begünstigung für alle Mieter!“, fordert Pisecky.

Ja zu Reduzierung der Befristungen, wenn künftig mehr Rechtssicherheit gegeben ist

„Wir stehen auch für Regelungen zur Verfügung, die Befristungen reduzieren, und erhoffen uns von einer Reform des Mietrechts gerade hier Lösungen für Vermieter und Mieter. Die zugenommenen Befristungen bei den Mieten sind aber eine Folge der ständigen Rechtsunsicherheit. Es wird laufend in bestehende Verträge eingegriffen. Das beweisen auch laufende Verfahren zur Veränderung vereinbarter Lagezuschläge, oder eben wie gerade jetzt, dass eine Wertanpassung, die gesetzlich vorgesehen ist, nicht vollzogen werden soll. All diese rechtlichen Unsicherheiten zwingen die Vermieter geradezu zu diesen Befristungen“, zeigt Pisecky die Ursachen für Befristungen auf.

Abschließend hält Pisecky fest, dass seine Branche immer gesagt hat, dass ein ausreichendes Angebot an Wohnungen vorhanden sein muss, und Angebot und Nachfrage in ein ausgeglichenes Verhältnis kommen müssen, damit der Markt wirkt und die frei vereinbarten Mieten im Rahmen bleiben. „Wir haben dies am Wiener Markt aufgrund einer enormen Bauleistung, vor allem der gewerblichen Bauträger, 2020 erreicht. Das wirkt sich bereits preisdämpfend aus. Wichtig dafür ist immer, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen, damit sich Angebot und Nachfrage die Waage halten – dann sind es gute Zeiten für Mieter und Vermieter“, fasst der Obmann der Fachgruppe der Immobilientreuhänder in der Wiener Wirtschaftskammer abschließend zusammen.

30.05.2025

Die Kraft der Räume – Juni

Farbe des Monats: GRÜN – Zahl des Monats: 45721861984 – Thema des Monats : Licht & Farben – Motto des Monats: Wer bin ich?

28.05.2025

Das Wiener Zinshaus als nachhaltigste Wohnform

Im Rahmen des DREA & ÖGNI Events „Future Real Estate: Digital. Nachhaltig. Transformativ.", präsentierte Stephan Pasquali, Geschäftsführer der 3SI Immogroup, seine fundierten Erkenntnisse zum Thema Nachhaltigkeit des Wiener Zinshauses. In seinem Vortrag analysierte er die stadtbildprägenden Gebäude und führte den Beweis an, dass diese traditionelle Bauform „die nachhaltigste Form des Wohnens gewesen ist”.

27.05.2025

Johannes Wild über aktuelle Herausforderungen für Immobilienverwalter und notwendige Reformen

Die Altbausanierung in Österreich steht vor einem komplexen Geflecht aus gesetzlichen Anforderungen und wachsendem Handlungsdruck. Dieser Spannungsbereich bildete auch den thematischen Schwerpunkt eines Gesprächs mit Johannes Wild, Fachverbandsobmann-Stellvertreter und Obmann der Fachgruppe der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

Dieser Inhalt:
  • Erschienen am:
    12.02.2021
  • um:
    15:00
  • Lesezeit:
    3 min
  • Bewertungen und Kommentare:
    0
  • Jetzt bewerten

Newsletter Abonnieren

Abonieren Sie unseren täglichen Newsletter und verpassen Sie keine unserer redaktionellen Inhalte, Pressemeldungen, Livestreams und Videos mehr.

Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen ein, es sind exakt 2 Worte beginnend mit Großbuchstaben erlaubt.

Vielen Dank! Ihre Daten wurden gespeichert. Damit Ihre Anmeldung gültig wird klicken Sie bitte den Link in dem Bestätigungsmail das wir Ihnen gesendet haben.

Werbung

Das Immobilien-Redaktion Unternehmen der Woche 21/2025

Wir Gratulieren Winegg Realitäten GmbH zu erreichten 20 Punkten!

Winegg Realitäten GmbH

Herrengasse 1-3, 1010 Wien

Seit über 25 Jahren ist die WINEGG als Investor, Projektentwickler, Bauträger und Makler tätig. Das Kerngeschäft war in den Anfangsjahren das Zinshaus, doch in den letzten Jahren wurde auch das Bauträgergeschäft im Neubau forciert. Die Immobilien der WINEGG bestechen durch eine hervorragende Mikrolage, eine hochwertige Ausführung und eine nachhaltige Konzeptionierung.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 2

EHL Immobilien Gruppe

Prinz-Eugen-Straße 8-10, 1040 Wien

EHL Immobilien ist einer der führenden Immobiliendienstleister Österreichs und auf Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie Investment spezialisiert. Das Spektrum reicht von Immobilienvermittlung über Immobilienbewertung, Asset- und Portfolio Management bis zu Market Research und Investmentberatung. Die exklusive Partnerschaft mit dem globalen Immobiliendienstleister BNP Paribas Real Estate sichert der EHL-Gruppe ein globales Netzwerk und Markt Know-how in 23Ländern.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News

Platz 3

NOE Immobilien Development GmbH

Rennbahnstraße 2, 3100 Sankt Pölten

Die NID (NOE Immobilien Development GmbH) ist ein renommierter Immobilienentwickler mit Tätigkeitsschwerpunkt "Wohnbau" in Niederösterreich und Wien. Mit einem Projektvolumen von über 300 Mio. Euro ist die NID eines der größeren Entwicklungsunternehmen auf dem ostösterreichischen Markt. Projektentwicklungen der NID sind geprägt durch abgestimmte Architektur, nachhaltige Denkweise und Einbeziehung aller Stakeholder – mit dem Ziel, ein gutes Angebot an qualitativen, hochwertigen Wohnungen mit attraktivem Preisniveau für alle Kund:innen zu erzielen.

Unternehmen

Produkt/Leistung

Profil News