Ein Wiener Kleingarten bietet den Besitzern oft einen optimalen Ausgleich zum täglichen urbanen Leben. Wer eine dieser kompakten Gartenflächen nicht nur pachten, sondern kaufen wollte, musste bis jetzt immer bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Im vergangenen Februar stellte der Gemeinderat den Verkauf von Kleingärten, die sich im Eigentum der Stadt befinden, allerdings komplett ein. Das haben die Grundbuchexperten der IMMOunited zum Anlass genommen, um die jüngsten Kleingartentransaktionen in Wien zu analysieren. Dafür wurde der Zeitraum 2015 bis 2020 herangezogen.
Transaktionsanzahl blieb über die Jahre relativ konstant
Wien verzeichnete im angegebenen Zeitabschnitt jährlich rund 200 Kleingarten-Transaktionen. Lediglich 2019 gab es merkbaren Rückgang auf etwa 160 Transaktionen. „Ein Grund dafür ist, dass die – bis dahin überdurchschnittlich hohe – Transaktionsanzahl im Bezirk Leopoldstadt in diesem Jahr deutlich zurückgegangen ist“, erklärt Andreas Millonig, COO der IMMOunited GmbH. 2020 gingen allerdings wieder knapp 200 Kleingärten über den Verkaufstisch – die meisten davon in den Bezirken Donaustadt, Hietzing und Penzing. Leopoldstadt befand sich diesmal, im Gegensatz zu den Jahren davor, nicht mehr unter den Top 3.
Wiener Kleingärten werden vorwiegend unter Privatpersonen gehandelt
Befindet sich der Kleingarten einmal in der eigenen Hand, kann er eigenständig weiterverkauft werden. Der Anteil an Privatpersonen, die einen Kleingarten verkauft haben, ist seit 2016 kontinuierlich angestiegen. Vor 5 Jahren handelte es sich bei rund 35 % aller Verkäufer um eine Privatperson. Knapp 38 % aller Kleingärten wurden damals von der öffentlichen Hand verkauft. 2020 lag der Anteil der Privatpersonen bereits bei 65 %, jener der öffentlichen Institutionen bei rund 28 %. Bei den Käufern handelte es sich im gesamten Analysezeitraum fast ausschließlich um Privatpersonen. Vergangenes Jahr waren es beispielsweise über 97 %.
93 % Steigerung bei Transaktionspreisen
Die Preise für Wiener Kleingärten sind über die Jahre deutlich angewachsen. 2015 wurden für einen Quadratmeter rund 416 € gezahlt. 2020 waren es bereits 802 €. Das ist eine Steigerung von 93 %. Im Durchschnitt ging ein Wiener Kleingarten vergangenes Jahr somit um fast 270.000 € über den Tisch. 2015 zahlten Käufer noch deutlich unter 135.000 €.
Die Quadratmeterpreise ausgewählter Bezirk im Überblick:
Ø Quadratmeterpreis 2020 | |
1020 – Leopoldstadt | 729 € |
1100 – Favoriten | 659 € |
1130 – Hietzing | 575 € |
1140 – Penzing | 691 € |
1170 – Hernals | 1.121 € |
1210 – Floridsdorf | 694 € |
1220 – Donaustadt | 962 € |
Wien | 802 € |
Anmerkung: Aufgrund der verhältnismäßig kleinen Gesamttransaktionszahl konnte nur für die oben genannten Bezirke ein valider Quadratmeterpreis für Kleingärten erhoben werden.